Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält GIGA ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. GIGA
  2. Tech
  3. Android
  4. Magische Miesmuschel: Monumentale Merkwürdigkeit mit Millionen Mownloads

Magische Miesmuschel: Monumentale Merkwürdigkeit mit Millionen Mownloads

Die Magische Miesmuschel erobert zurzeit den Play Store. Eine simple Orakel-App, die nichts anderes tut, als Fragen kontextfrei zu beantworten, damit aber bereits eine siebenstellige Anzahl Menschen zum Download bewegte. Wir spüren einem Phänomen nach.

 
Netzkultur
Facts 

Gelegentlich lasse ich meinen Blick über die Top-Apps im Play Store schweifen. Einfach um zu wissen, was „man“ heutzutage wohl auf seinem Smartphone hat (ja okay, und weil das mein Job ist). Unter den Top-Apps im Bereich der kostenlosen Apps fand sich eine App mit dem Namen „magische Miesmuschel“ – mit 1 bis 5 Millionen Downloads. Neugierig, wie ich bin, lud ich sie herunter ... und war verwirrt.

Anzeige

magische miesmuschel

Denn die App macht nichts anderes, als eine gezeichnete Muschel einzubinden, die bei einem Tap eine Antwort mit der Stoßrichtung „Ja“, „Nein“ oder „Vielleicht“ über die in Android integrierte Sprachausgabe auszusprechen. Das zwar in leichten Variationen wie „Nichts da!“, „Freilich“ oder „Das weiß selbst ich nicht“, aber eben auch nichts anderes. Woher also der Erfolg?

magische miesmuschel app

Die Magische Miesmuschel-App für Android. Links: Hauptbildschirm. Rechts: die Optionen.

Nach kurzer Recherche fand ich dann heraus, dass die magische Miesmuschel eine Episode der grotesken Kinder-Serie Spongebob referenziert. Mehr dazu erfährt man im – ja, das gibt es – Spongebob-Wiki. Die Handlung ist vermutlich nicht weiter relevant, hier eine Passage aus der bewussten Episode:

Okay, Popkultur ist ein wesentlicher Aspekt des Erfolgs der App, aber mal ehrlich – eine Million Downloads?

Anzeige

Das Geheimnis der magischen Miesmuschel: Geselligkeit

Einen zusätzlichen Hinweis erhielt ich dann, als ich meinen Büro-Kollegen die rätselhafte App vorführte. Unter großem Oho wurden der magische Miesmuschel mehr oder weniger gemeine Fragen gestellt, die diese dann stets passgenau beantwortete. Harmloseres Beispiel: „Ist Amir doof?“ –„Theoretisch schon“. Wir lagen am Boden, uns fielen die Bilder von der Wand. Gut vorstellbar, dass das in etlichen deutschen Büros zurzeit genau dasselbe passiert und der volkswirtschaftliche Schaden® aus Miesmuschelgründen mal wieder in die Milliarden geht.

Anzeige

In den Optionen hat man übrigens die Möglichkeit, eigene Antworten hinzuzufügen und die vorhandenen zu bearbeiten. Wer sich also in der richtigen Gesellschaft wähnt, kann beispielsweise auch Schweinkram-Antworten hinzufügen.

Halten wir also fest: Die magische Miesmuschel-App ist komplett sinnfrei, macht aber in der richtigen Gesellschaft durchaus Spaß. Und deswegen geht das mit der Million Downloads schon in Ordnung.

Anzeige