Im Interview mit GamesIndustry sprach Mike Wilson darüber, mit welchen massiven Problemen Spiele-Entwickler immer wieder zu kämpfen haben. Der Gründer der beiden Studios Devolver Digital und Good Shepard sah dabei den größten Feind im Spieler selbst.

 
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Shadow Warrior - PC-Launchtrailer

Der Job als Spieleentwickler kann stressig und schädlich für die Gesundheit sein. Es bedeutet, ständig das Kreativste aus sich herauszuholen, mit Abstrichen leben zu müssen und dabei die Deadline und das Budget nicht aus den Augen verlieren zu dürfen. Aber laut Wilson sei der Kontakt mit den Gamern immer noch das Schlimmste. Sie verlangten und verlangten, ignorieren dabei aber, dass hinter Spielen auch nur Menschen mit begrenzten Kapazitäten steckten.

Die Gaming-Community ist großartig darin, im Internet als totale Arschlöcher aufzutreten und ich verstehe nicht, warum das so ist. Wenn du einen harten Tag hast und dann auch noch Tausende Leute auf Twitter schreiben, dass du ein Stück Scheiße bist und aufhören solltest zu arbeiten, weil du ohnehin nie etwas Gutes zustande bringen würdest, dann ist das für eine sensible Person ziemlich krass“, erklärte der Studio-Gründer. „Ich denke, das ist der Grund dafür, dass es vielen Indie-Entwicklern so schlecht geht.“ Das würden laut Wilson auch die guten Kommentare nicht mehr wett machen.

Ihm fallen nur zwei Lösungen für das Problem ein: Entweder müssten die Gamer selbst an sich arbeiten oder Entwickler sollten für den direkten Austausch nur noch PR-Arbeiter verwenden. „Einige versuchen ja schon in gewissem Maße zu moderieren, aber ich denke, es ist an der Community, notfalls mal einzugreifen (...)“, sagte Wilson. Gerade, weil bestimmte Menschen direkt mit den Künstlern sprechen wollen, hoffe er bezüglich der PR-Entscheidung, „dass es nicht so weit kommen wird.

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Seine Studios waren unter anderem für die Spiele Shadow Warrior 2 und Train Fever verantwortlich. Allgemein wolle Wilson vieles in der Industrie ändern, unter anderem eine eigene Gewerkschaft einführen. Zudem begrüße er einen höheren Frauenanteil in der Branche. „Allein um ein wenig von dem absurden, männlichen Scheiß auszugleichen, der zurzeit abläuft“, wie er sagt.