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Nachdem „Sinister“ im Jahre 2012 für ordentlich Grusel auf der Leinwand und klingelnde Kassen sorgte, musste natürlich eine Fortsetzung her. „Sinister 2“ will jetzt die Kinosäle erobern, doch leider werden nicht einmal Horror-Fans mit diesem Streifen wirklich glücklich. Erfahrt bei uns, warum ihr „Sinister 2“ lieber meiden solltet. 

Bildquelle: Wild Bunch
©Wild Bunch
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Bughuul ist zurück! Nachdem sich der sumerische Dämon in „Sinister“ austobte und dort für blutiges Unheil sorgte, hat er es in „Sinister 2“ jetzt auf zwei weitere Kids abgesehen. Die Taktik des Bösen ist immer die gleiche: Er braucht Kinderseelen, um zu überleben. Um an diese zu gelangen, bringt er die Kids Schritt für Schritt dazu, ihre Angehörigen zu töten und den Mord mit einer Super 8-Kamera zu filmen. Durch diesen Prozess  nimmt er die Heranwachsenden langsam aber sicher für sich ein, bis die Seelen schlussendlich vollkommen ihm gehören. Doch kann der Dämon beim zweiten Anlauf genau so überzeugen wie noch im Jahre 2012? Wir haben uns „Sinister 2“ angesehen und verraten euch, ob es euch bei diesem Horrorfilm eiskalt den Rücken runterläuft oder ihr gähnend im Kinosaal versackt.

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Die alleinerziehende Mutter Courtney Collins (Shannyn Sossamon) ist auf der Flucht. Ihr gewalttätiger Ehemann ist auf der Suche nach ihr, da sie sich die beiden Söhne Dylan (Robert Daniel Sloan) und Zack (Dartanian Sloan) einfach geschnappt hat, um sie von der Tyrannei des brutalen Kerls zu befreien. Das will er natürlich nicht einfach so hinnehmen und macht sich auf die Suche nach seinen Jungs, die er unbedingt in seine Obhut bringen möchte. Courtney und ihre beiden Söhne ziehen in ein Haus fernab der nächsten Stadt, doch sie ahnen nicht, dass sie sich damit in allergrößte Gefahr begeben, denn Bughuul wartet schon auf seine nächsten Opfer.

Er ist hungrig nach Kinderseelen. Währenddessen stellt ein ehemaliger Deputy (James Ransone) einige Nachforschungen bezüglich der okkult anmutenden Todesfälle an und trifft dabei auf die kleine Familie, die sich in der Nähe einer Kirche niedergelassen hat, wo ebenfalls ein solcher Mord begangen wurde. Doch Sohn Dylan hat da bereits schon Besuch von einem Jungen namens Milo (Lucas Jade Zumann) erhalten, der auch gleich den Dämon Bughuul im Gepäck hat.

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Der Schrecken nimmt also seinen Lauf und leider fühlt sich „Sinister 2“ dabei so altbackend, vorhersehbar und langweilig an, dass man sich während der Laufzeit mehrmals an die Stirn packt und sich fragt, wie man solch abgenutzte Einfälle wirklich als neuwertig servieren kann. Es ist vor allem die Spannung, an der es „Sinister 2“ mangelt. Für mich muss ein guter Horrorfilm von sich aus eine gewissen Grundspannung aufbauen, ein ungutes Gefühl, das sich über den Lauf des Films trägt und mich in Anspannung versetzt. All das hat Sinister 2 nicht.

Hier wird vielmehr eine, mit Verlaub, recht langweilige und sich wiederholende Geschichte erzählt, bei der man ruhig ein wenig wegschlummern darf. Ein kleines Beispiel: Milo, der bleiche Junge, der Dylan immer wieder nachts besucht, fordert ihn auf, sich einige brutale Filmchen im Keller des Hauses anzusehen. Und dieses Element wird unzählige Male wiederholt! Ja, wir haben verstanden, was es damit auf sich hat, jetzt lass dir doch mal was Neues einfallen „Sinister 2“. Kleiner Trost: Die gezeigten Filme haben es in sich.

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Natürlich werden immer wieder einige Schock-Momente eingestreut, die sich aber selten aus der Geschichte heraus ergeben, sondern vielmehr aufgesetzt, wild eingestreut und beinah überhaupt nicht mit der Geschichte verwoben wirken. Hier wird konsequent auf Jump-Scares gesetzt, die man schon aus 3 Kilometern gegen den Wind kommen sieht. Bis auf 1-2 gute Einfälle wird hier von vorn bis hinten Standardkost serviert, die man so schon vielerorts besser und einfallsreicher gesehen hat.

Die Geschichte plätschert so dahin und versucht mit den familiären Problemen noch eine soziale Komponente einzubringen, was jedoch ordentlich nach Hinten losgeht und völlig deplatziert wirkt. Wenn dann wenigstens die Horrorelemente überzeugen könnten, wäre ich ja noch zufrieden, aber man merkt förmlich, wie auf dem Reißbrett entschieden wurde, dass es jetzt mal wieder gruselig werden muss. Diese Passagen leitet „Sinister 2“ so offensichtlich und plump ein, dass man sich innerlich schon drauf vorbereitet und jeglicher Jump-Scare dann nur aufgrund der lauten Musik zum Zusammenzucken führt. Und wenn wir ganz ehrlich sind, ist Bughuul, der immer ein wenig so aussieht wie der Gitarrist von Slipknot, auch einfach nicht so richtig gruselig.

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Am Ende bleibt „Sinister 2“ ein Horrorfilm wie aus dem Lehrbuch, dem es zu keinem Zeitpunkt gelingt, neue und frische Impulse zu setzten und der mit seinem standardisierten, sich oftmals wiederholenden und vorhersehbaren Aufbau langweilt. Von den grenzdebilen Dialogen einmal abgesehen. Für einen Abend auf der Couch vielleicht genau das Richtige, denn immerhin weiß man bei „Sinister 2“ ganz genau, was man bekommt. Als Horrorfan kann man hier aber getrost einen Bogen drum machen.

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