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Tausende E-Autos verschwinden von deutschen Straßen: Geschäft mit Umweltbonus brummt

Mit einem E-Auto lässt sich eine Menge Geld verdienen. (© IMAGO / Dean Pictures)
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Umweltbonus einsacken und weiterverkaufen, so lässt sich mit dem E-Auto eine Menge Geld verdienen. An dem Modell verdienen nicht nur Kunden gut, sondern auch einige Autohändler. Bezahlt wird deren Profit durch Steuergelder. Über 100.000 E-Autos sollen so schon von deutschen Straßen verschwunden sein.

 
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Tesla an der Spitze: Ist der Umweltbonus kassiert, wird weiter verkauft

Wer sich ein E-Auto zulegt, kann damit gut und gerne ein halbes Jahr praktisch umsonst durch die Gegend fahren. Möglich machen es die Vorschriften zum Umweltbonus. Der sieht aktuell eine Mindesthaltedauer von sechs Monaten vor. Wenn ihr euer neues E-Auto schneller wieder verkauft, müsst ihr die Förderung zurückzahlen.

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Doch mit jungen Gebrauchten lässt sich gut Geld verdienen. Wegen der knappen Verfügbarkeit an Neuwagen sind Gebrauchte in den vergangenen Monaten sogar teilweise für mehr Geld verkauft worden als ein identischer Neuwagen. Beispielsweise bei Tesla sah es so aus. Und die E-Autos von Tesla gehören auch zu denen, mit denen beim Umweltbonus besonders gern abkassiert wird.

Rund ein Viertel aller Teslas, die seit 2012 in Deutschland angemeldet wurden, ist inzwischen beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) wieder abgemeldet worden (Quelle: Spiegel). Ein Teil dessen kann zwar auch andere Gründe haben, etwa einen Unfall mit Totalschaden. Laut Branchenanalyst Matthias Schmidt entfällt das Gros des Minus aber auf Verkäufe ins europäische Ausland.

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Wie viele Fälle es gibt, zeigt ein Blick auf die Daten des KBA: Zwischen Januar 2012 und Juli 2022 wurden in Deutschland rund 890.000 reine E-Autos zugelassen. Über 100.000 davon wurden bereits wieder abgemeldet. Laut Schmidt dürften Weiterverkäufe ins Ausland dabei eine große Rolle spielen. Vor allem mit dem höheren Umweltbonus hat sich daraus inzwischen ein lukratives Geschäftsmodelle entwickelt.

Was ihr über den erfolgreichen E-Auto-Hersteller Tesla sicher noch nicht wusstet:

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Skandinavien profitiert vom deutschen Umweltbonus

So sollen auch Autohändler junge gebrauchte E-Autos kurz nach Ende der Haltedauer von sechs Monaten zu besonders guten Preisen annehmen. Denn der Verkauf lohnt sich, vor allem nach Dänemark, so Schmidt weiter. Dort könnten Kunden mit Kauf eines Gebrauchten die Luxussteuer umgehen.

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Die E-Autos kommen damit der Umwelt anderswo zugute, während der Bonus letztlich von deutschen Steuerzahlern finanziert wird. Das war von der Politik anders geplant, die dem Geschäftsmodell mit der Änderung der Förderrichtlinien zumindest einen kleinen Riegel vorschieben will: Ab Herbst 2023 soll die Mindesthaltedauer für den Umweltbonus auf 12 Monate angehoben werden.

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