Wer sich aktuell eine neue Heizung anschaffen möchte, steht vor einer großen Herausforderung. Soll es eine Wärmepumpe werden oder versucht man es noch einmal mit einer Heizung mit fossilen Brennstoffen? Ein deutsches Start-up geht einen anderen Weg. Das Unternehmen verwandelt Fenster in Heizungen und hat damit einen großen Wohnungskonzern überzeugt. Einen Haken gibt es an der Sache aber.
Deutsches Start-up macht Fenster zu Heizungen
Ein Berliner Start-up macht Fenster zu Heizkörpern – und könnte damit die Wärmewende in deutschen Haushalten vorantreiben. Mit einer speziellen Beschichtung verwandelt das Unternehmen Vestaxx gewöhnliche Fensterscheiben in effiziente Infrarotheizungen. Der größte deutsche Wohnungskonzern Vonovia testet die Innovation bereits.
Eine transparente Zinkoxid-Beschichtung auf der Innenseite der Dreifach-Verglasung erzeugt beim Durchfluss von Strom Infrarotwärme. Zusätzliche Silberoxid-Schichten und ein isolierendes Edelgas zwischen den Scheiben sorgen dafür, dass die Wärme im Raum bleibt. Per Thermostat lässt sich die Temperatur bis maximal 50 Grad regulieren – deutlich niedriger als bei herkömmlichen Infrarotheizungen, die bis zu 80 Grad erreichen, und damit absolut verbrennungssicher.
Lohnt sich nur in Neubauten oder sanierten Gebäuden
Die Anschaffungskosten von 10.000 bis 12.000 Euro für ein Einfamilienhaus erscheinen zunächst hoch. Doch die monatlichen Heizkosten von etwa 110 Euro bei einem 150-Quadratmeter-Haus und 30 Cent pro kWh können sich sehen lassen. In Kombination mit einer Solaranlage können die Betriebskosten deutlich gesenkt werden. Allerdings warnt Erfinder Andreas Häger: Die Technologie eignet sich nur für energieeffiziente Gebäude. Bei schlecht gedämmten Altbauten reicht die Heizleistung nicht aus (Quelle: Handelsblatt).
Tolle Idee
Ich selbst habe kürzlich drei kleine Infrarotheizungen installiert. Während der Übergangszeit, wo die Sonne den Speicher meines Balkonkraftwerks schnell füllt und somit kostenlos Energie zur Verfügung stellt, kann ich so zuheizen und muss die Gasheizung nicht anwerfen. In meinem Altbau merke ich aber auch schnell, dass die Wärme für die ganze Wohnung nicht ausreicht. Deswegen nutze ich kleine 450-Watt-Modelle im Nahbereich, wo ich mich aufhalte. Bei einem Neubau sähe das ganz anders aus und da könnte ich mir so eine Fensterheizung als Alternative zur Wärmepumpe sehr gut vorstellen.