Die Hoffnung, dass die schweren Anschuldigungen gegen Huawei einfach fallengelassen werden, hat sich in Luft aufgelöst.
Die US-Justiz macht Ernst im Fall Huawei: Eine Brooklyner Richterin hat einen Antrag des chinesischen Technologiekonzerns auf Abweisung der Anklage zurückgewiesen. Damit muss sich Huawei in einem Strafprozess schwerwiegenden Vorwürfen stellen – von Technologiediebstahl bis hin zu Bankbetrug im Zusammenhang mit Iran-Geschäften.
Huawei muss vor Gericht
Die 16 Anklagepunkte wiegen schwer: Der weltweit größte Netzwerkausrüster soll systematisch Geschäftsgeheimnisse von sechs US-Unternehmen gestohlen haben. Zudem werfen die Ermittler Huawei vor, durch organisierte Kriminalität seine Marktposition ausgebaut und Banken über seine Iran-Aktivitäten getäuscht zu haben.
Die 52-seitige Urteilsbegründung der Richterin lässt keinen Zweifel: Die von der Staatsanwaltschaft vorgelegten Beweise reichen aus, um einen Strafprozess gegen den chinesischen Tech-Giganten zu führen. Für Huawei steht dabei viel auf dem Spiel – nicht nur Strafzahlungen in Milliardenhöhe, sondern auch sein Ruf als vertrauenswürdiger Partner westlicher Technologieunternehmen.
Der Fall fügt sich in eine Reihe von Maßnahmen der US-Regierung gegen Huawei ein. Bereits 2019 wurde das Unternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt, die ihm den Zugang zu wichtigen amerikanischen Technologien erschwerte. Die aktuellen Entwicklungen könnten diese Position weiter verschärfen und Huaweis globale Expansionspläne empfindlich treffen (Quelle: Reuters).
Welche Folgen hätte das für euch?
Im ersten Moment keine. Huawei steht in den USA vor Gericht und muss bei einer Verurteilung auch nur dort mit Konsequenzen rechnen. Sollten im Gerichtsprozess hingegen Beweise für Fehlverhalten zweifelsfrei bewiesen werden, was beim US-Bann 2019 bis heute nicht passiert ist, könnten Alliierte Huawei ebenfalls näher begutachten.
Der US-Regierung geht es bei Huawei mehr um das Unternehmen an sich. Es geht vielmehr um China und die Technologien, die dort entwickelt werden.