Mit dem XRING 01 wagt Xiaomi den Sprung in die Liga der Chip-Entwickler. Der chinesische Technologie-Konzern präsentiert einen selbst entwickelten Chip, der die etablierten Platzhirsche Qualcomm und MediaTek herausfordert. Der neue 10-Kern-Chip übertrifft in ersten Tests sogar den MediaTek Dimensity 9400 – allerdings zeigen sich auch Schwächen bei der Akkulaufzeit.
Xiaomi XRING 01 ist da
Der im modernen 3-nm-Verfahren gefertigte Xiaomi XRING 01 setzt auf eine ungewöhnliche 10-Kern-Architektur statt der sonst bei der Konkurrenz üblichen 8 Kerne. Zwei Hochleistungskerne takten mit 3,9 GHz, während sechs Mitteklasse- und zwei Effizienz-Kerne für optimale Performance-Abstufung sorgen sollen. Die verbaute 16-Kern-GPU Immortalis-G925 übertrifft sogar MediaTeks aktuelle Spitzenlösung.

Xiaomi investiert massiv in die Chip-Entwicklung: 6,9 Milliarden Dollar und 2.500 Ingenieure stecken in dem Projekt. Der erste Einsatz erfolgt im Xiaomi-15S-Pro-Smartphone und dem neuen 14-Zoll-Tablet Xiaomi Pad 7 Ultra. Ein Wermutstropfen ist das externe 5G-Modem von MediaTek, das die Akkulaufzeit im Vergleich zur Konkurrenz um etwa 40 Minuten verkürzt. Ob Xiaomi mit der Zeit ein eigenes Modem entwickelt, um wirklich überall die Leitung zu haben, ist bisher unklar – es würde aber Sinn machen.
Für die gesamte Branche beginnt damit eine neue Zeitrechnung – nicht nur für Xiaomi. Plötzlich hat das chinesische Unternehmen einen eigenen High-End-Chip und ist zum Großteil nicht mehr auf die Zulieferer angewiesen. Zwar hat Xiaomi gerade erst seine langjährige Partnerschaft mit Qualcomm untermauert – doch ob die auf lange Sicht Bestand hat, wird nur die Zeit zeigen können.
Xiaomi-Chip zunächst in China
Mit diesem strategischen Schritt positioniert sich Xiaomi zunächst im heimischen chinesischen Markt als ernstzunehmender Chip-Entwickler. Global setzt man parallel weiterhin auf die bewährte Partnerschaft mit Qualcomm. Erste Benchmark-Tests bestätigen dem XRING 01 konkurrenzfähige CPU-Leistung und Energieeffizienz auf Augenhöhe mit den etablierten Anbietern. Es wäre also gut möglich, dass Xiaomi den eigenen Chip in immer mehr Geräten und Regionen einsetzt (Quelle: AndroidCentral).