Lenovo will die Smartphone-Welt wohl genau wie Xiaomi aufmischen und arbeitet heimlich an seinem ersten selbst entwickelten Handy-Chip. Der neue SoC mit der Bezeichnung SS1101 zeigt in ersten Tests solide Leistungswerte, positioniert sich im Gegensatz zu Xiaomis Chip aber in einer ganz anderen Preisklasse.
Lenovos eigener Smartphone-Chip aufgetaucht
Mit zehn Rechenkernen und einer Immortalis-G720-Grafikeinheit stellt Lenovo einen beachtlichen Chip-Erstling vor. Der neue SoC erreicht in Benchmark-Tests Werte, die mit dem MediaTek Dimensity 8400 gleichauf liegen und sogar in die Nähe des Qualcomm-Flaggschiffs Snapdragon 8 Gen 3 kommen. Während Xiaomi mit seinem Chip den High-End-Sektor anpeilt, knöpft sich Lenovo die Oberklasse vor.
Die Architektur des Lenovo SS1101 setzt sich wie folgt zusammen: Zwei Hochleistungskerne takten mit 3,29 GHz, während drei Performance-Kerne mit 2,83 GHz arbeiten. Zusätzlich sorgen zwei weitere Performance-Kerne mit 1,90 GHz und drei Effizienz-Kerne mit 1,71 GHz für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Leistung und Energieeffizienz. Der Chip setzt dabei auf eine 5-nm-Fertigung. Auch daran merkt man, dass Lenovo eine ganz andere Zielgruppe hat. Xiaomis Chip wird im 3-nm-Verfahren gebaut und ist allein dadurch leistungsstärker und effizienter.
Nicht nur für Lenovo-Smartphones gedacht?
Der neue Chip wurde bereits in einem Lenovo-Smartphone mit der Modellbezeichnung TB571FU gesichtet. Das Testgerät läuft mit Android 15 und ist mit üppigen 16 GB RAM ausgestattet. Eine Besonderheit: Ein Modem ist nicht integriert, sondern muss extern zugeschaltet werden. Experten erwarten in Kürze die offizielle Vorstellung des ersten Smartphones mit dem neuen Lenovo-Chip (Quelle: fonearena).
Der neue Chip könnte dabei nicht nur in Lenovo-Smartphones zum Einsatz kommen. Das chinesische Unternehmen besitzt auch die Marke Motorola und könnte den Chip auch dort einsetzen. Genau wie bei Xiaomi dürfte zunächst China als Markt im Fokus liegen. Durch die Unsicherheiten in den USA wollen wohl immer mehr chinesische Hersteller eigene Lösungen zur Verfügung haben.