Viele von uns erinnern sich noch an Apples „Get a Mac“-Werbespots in denen Mac und PC von dem Unternehmen aus Cupertino miteinander verglichen wurden. Die Zeiten derartiger Streitereien sind vorbei, meint Microsofts Marketing-Chef – und erklärt, warum.

Microsoft vs. Apple: Streit zwischen den Unternehmen ist vorbei

Im Interview mit Cheddar erklärt Chris Capossela, Microsofts Chief Marketing Officer, die Gründe warum der direkte Streit zwischen Microsoft und Apple der Vergangenheit angehöre. Gab es vor vielen Jahren noch Apples „I'm a Mac, I'm a PC“-Videos, in denen die beiden Betriebssysteme miteinander verglichen wurden, haben beide Unternehmen dieses „Kriegsbeil“ mittlerweile begraben.

Capossela erklärt die Sicht des Software-Giganten aus Redmond, Washington. So geht man bei Microsoft nicht länger auf spezifische Produkte ein, sondern versucht primär den Einsatzzweck der eigenen Lösungen in den Vordergrund zu stellen. Die Mission von Microsoft sei es, Unternehmen und Menschen produktiver zu machen. Man will nicht länger nur ein einzelnes Produkt bewerben, sondern erklären, warum Microsofts Angebote im Ganzen sinnvoll sind. Capossela bezeichnet dieses Umdenken als eine Änderung der gesamten Geschäftskultur.

Dazu gehören etwa immer mehr Produkte für Apples Hardware, insbesondere Software für iPhone und iPad. Dies umfasst aber nicht nur die Office-Suite, die sowohl für iOS und macOS verfügbar ist, sondern auch Spiele wie Minecraft. Gleichzeitig beschränkt sich dies aber nicht nur auf Apple, sondern beinhaltet, wie Capossela weiter beschreibt, auch Google. Viele Entwickler des Suchmaschinengiganten setzen etwa Microsofts Entwicklungsumgebung Visual Studio Code ein.

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Microsofts Marketing-Chef: Wir hören auf unsere Fans

Zur Veränderung der Geschäftskultur gehört bei Microsoft aber auch eine immer engere Zusammenarbeit mit den Fans. Capossela sagt, dass diese dem Unternehmen ehrlich sagen, was sie mögen und was nicht. Gleichzeitig machen die Fans Werbung unter den Freunden, indem sie über das Unternehmen und die Produkte reden.

Der direkte Vergleich zwischen Microsoft und Apple rückte in den vergangenen Jahren immer weiter in den Hintergrund. Grund dafür ist unter anderem, dass der Mac und macOS bei Apple — insbesondere im Vergleich zum iPhone und iOS — eine immer kleinere Rolle spielen. Gleichzeitig hat Microsoft seit einiger Zeit keine Smartphones mit eigenem Betriebssystem mehr im Angebot; ein direkter Konkurrent von Microsoft zum Verkaufsschlager iPhone existiert nicht. Es gibt also immer weniger überlappende Produkte, die bei beiden Unternehmen gleichzeitig im Vordergrund stehen.

Mit Microsofts fehlgeschlagenen Versuchen, ein eigenes Betriebssystem für Smartphones anzubieten, hat sich der Streit seit einigen Jahren auf Android und iOS verlagert. Microsoft bietet seine Software-Lösungen für beide Plattformen an und profitiert so gleich doppelt –  ohne sich direkt an den Streitereien zwischen den Fans beteiligen zu müssen.

Quelle: Cheddar/Twitter