Gefrierschränke sollten stromsparend sein, leise und leicht zu reinigen – und dabei am besten auch günstig. Aber welches Modell taugt etwas? Oder sollte es besser eine Gefriertruhe sein? GIGA stellt euch die besten Gefrierschränke 2020 in unterschiedlichen Größen vor und erklärt, worauf man beim Kauf achten sollte.
Inhalt
Übersicht: Tiefkühlschrank Test 2020
GIGA-Preis-Tipp | Testsieger großer Gefrierschrank | Testsieger kleiner Gefrierschrank | Amazon-Bestseller | GIGA-Tipp für viel Volumen | |
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Produkt | Bauknecht GKN 17G4 | Miele FN 24062ws | Liebherr GP1376 | Beko HS210520 | Samsung RZ32M7005 WW |
Preis | ca. 460 Euro | ca. 730 Euro | ca. 420 Euro | ca. 190 Euro | ca. 700 Euro |
Angebot | Saturn | Amazon | Otto | Amazon | Amazon |
Preisvergleich | idealo | idealo | idealo | idealo | idealo |
Der GIGA-Preis-Tipp: Bauknecht GKN 17G4
Vorteile
- Starkes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Hohe Temperaturstabilität, selbst bei Stromausfall
- Türalarm
- NoFrost-Funktion
Nachteile
- Keine Innenbeleuchtung
- Türöffnung schwerfällig
Der Bauknecht GKN 17G4 bietet ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis und punktet bei der Stiftung Warentest mit einer der besten Noten in der Kategorie „Einfrieren“ sowie dem tadellosen Verhalten bei Störungen. Mit einem Gebrauchsvolumen von 154 Litern überholt er den Testsieger der großen Gefrierschränke. Auch bei den Betriebsgeräuschen hat er die Nase vorn.
Nur beim Einräumen und Verstauen fällt der Bauknecht negativ auf: Sowohl die Stiftung Warentest vergibt in dieser Unterkategorie das Urteil „mangelhaft“, auch einige Kunden sind nicht zufrieden und berichten über einen schwerfälligen Türmechanismus. Die Stiftung Warentest bewertet den Bauknecht dennoch mit dem Qualitätsurteil „gut (2,2)“.
Testsieger großer Gefrierschrank: Miele FN 24062ws
Vorteile
- Gute Schnellfrostfunktion
- NoFrost
- Hohe Energieeffizienz
- Leichte Reinigung
- Türalarm
Nachteile
- Keine Innenbeleuchtung
Der Miele FN 24062ws bietet eine hohe Temperaturstabilität und schneidet in diesem Bereich im Vergleich der Stiftung Warentest mit der Bestnote ab. Die Super-Freeze-Funktion, mit der frisch eingeräumte Ware schnell eingefroren werden kann, überzeugt im Test besonders. Im Bereich Geräuschentwicklung wird der Gefrierschrank „nur“ mit einer 3,0 bewertet – wenn die Truhe im Keller oder Abstellraum steht, kann einem das aber egal sein. Auch wenn die meisten Gefrierschränke leiser sind, ist der Miele mit einer Stiftung-Warentest-Note von 1,9 „gut“ der Testsieger.
Testsieger kleiner Gefrierschrank: Liebherr GP1376
Vorteile
- Besonders leise
- Integrierte Schnellfrostfunktion
- Leichte Reinigung
Nachteile
- Keine Innenbeleuchtung
- relativ teuer
Der Liebherr GB1376 gehört im Test der Stiftung Warentest zu einem der leisesten Geräte. Selbst im Vergleich mit den großen Gefrierschränken. In den Bereichen Handhabung und Temperaturstabilität erlangt er ein Gut. In den Kategorien Verhalten bei Störung, Energieeffizienz und Einfrieren wird er mit befriedigend bewertet. Die Gesamtnote von 2,7 „gut“ macht ihn zum Testsieger der kleinen Gefrierschränke.
Für seine Größe verfügt der Liebherr über ein verhältnismäßig großes Volumen von 72 Litern. Eine Schnellfrostfunktion ist integriert. Die braucht das Gerät auch, denn das Einfrieren ohne Schnellfrost funktioniert laut Stiftung Warentest nur mangelhaft. Für einen Aufpreis von rund 100 Euro bietet unser GIGA-Preis-Tipp (siehe oben) deutlich mehr – wenn man zwingend ein kleines Gerät braucht, ist der Liebherr jedoch eine Option.
Amazon-Bestseller: Die kleine Gefriertruhe Beko HS210520
Vorteile
- Sehr günstig
- Kompakt
- trotzdem viel Stauraum
- Innebeleuchtung
- NoFrost
Nachteile
- Füße nicht verstellbar
- Kein Abfluss für Abtauwasser
Der Amazon-Bestseller ist gleichzeitig das günstigste Gerät in unserem Vergleich. Die Beko HS210520 Gefriertruhe kostet nur rund 180 Euro. Im Betrieb ist sie leise. Mit einem Volumen von 104 Litern ist sie geräumig, trotz ähnlicher Außenmaße sind das fast 50% mehr als beim Liebherr GP1376. Trotz des niedrigen Preises bietet sie Innenbeleuchtung – das schaffen selbst teurere Modelle nicht immer.
Die mitgelieferten Körbe sind nur 13 Zentimeter tief und werden von den Kunden regelmäßig getadelt. Der Platz ist einfach zu gering. Die fehlende Verstellbarkeit der Füße und der nicht vorhandene Abfluss für Abtauwasser sind weitere negative Faktoren. Schrecken euch die schwachen negativen Aspekte nicht ab, erhaltet ihr mit dieser Gefriertruhe ein gutes Produkt zum günstigen Kurs. Sie eignet sich sehr gut für Singlehaushalte und Paare, Schüler, Studenten und jeden, der nicht viel Geld für eine Kühltruhe ausgeben möchte.
GIGA-Tipp für viel Stauraum: Samsung RZ32M7005
Vorteile
- üppiges Fassungsvermögen
- leise im Betrieb
- Verarbeitung hochwertig
- Einräumen gut handhabbar
Nachteile
- zusätzliche Ausgaben für Smart-Funktionen
Der Samsung RZ32M7005 WW könnte insbesondere dann euer Gerät sein, wenn ihr Jagdfreunde seid, eine große Familie habt und/oder smarte Geräte mögt. Er verfügt über ein Gebrauchsvolumen von 234 Litern – viel Platz für eure Lebensmittel. Die gute Handhabung beim Einräumen und der übersichtliche Innenraum machen das Lagern von Lebensmittel einfach. Das Gerät arbeitet leise und eignet sich so auch für Wohnküchen. Im Test der Stiftung Warentest erhielt der Samsung das Qualitätsurteil „gut (2,2)“.
Wichtig zu wissen: Der Samsung ist zwar bereit für smarte Funktionen, doch das Zubehör muss kostenpflichtig erworben werden. Für den Wi-Fi Dongle HD2018gh von Samsung müsst ihr zusätzlich rund 70 Euro zahlen.
So haben wir ausgewählt
Die Grundlage für unserer Empfehlungen stellt der Test von Gefrierschränken der Stiftung Warentest aus der Ausgabe 03/2019 dar. Wir haben außerdem die Erfahrungen von Käufern für die Beurteilung herangezogen, die in Nutzer-Reviews gepostet wurden.
Gefrierschrank kaufen: Wichtig zu wissen
Nachfolgend beantworten wir die wichtigsten Fragen, die vor dem Kauf eines Tiefkühlgerätes anfallen.
Wo liegt der Unterschied zwischen einer Kühltruhe und einem Gefrierschrank?
Kühltruhen (gerne auch Gefriertruhen genannt) benötigen horizontal mehr Platz als ein Gefrierschrank (auch: Tiefkühlschrank). Dafür bietet eine Kühltruhe viel Stauraum, ist meist günstiger in der Anschaffung und verbraucht weniger Strom als ein vergleichbarer Gefrierschrank. In der Handhabung sind Gefriertruhen umständlicher, da der „Wühlfaktor“ größer ist. Ist der Stromverbrauch das wichtigste Kaufkriterium, greift man zu einer Kühltruhe. Auch bei der Vorratshaltung von vielen Lebensmitteln eignet sich die Tiefkühltruhe besser als der Tiefkühlschrank.
Der größte Vorteil beim Gefrierschrank liegt in seinem Aufbau. Er ist praktischer, übersichtlich und oft platzsparender als eine Gefriertruhe. Auch für die Integration in Küchen eignet er sich besser, ist in der Regel unterbaufähig – die Gefriertruhe nicht.
Welche Vorteile weist ein Gefrierschrank gegenüber einem Kombigerät auf?
Separate Gefrierschränke bieten meistens mehr Platz zum Einfrieren von Lebensmitteln als Kombigeräte. Besonders für Menschen, die gerne viele Lebensmittel vorrätig haben, ergibt der Kauf eines Gefrierschranks Sinn. Die Corona-Krise mag einen Teil dazu beigetragen haben, denn viele Menschen dürften 2020 den Vorteil eines Lebensmittelvorrats erkannt haben. Auch Familien und größere Wohngemeinschaften profitieren von einer separat aufgestellten Gefriertruhe oder einem Gefrierschrank.
Ein separates Gefriergerät bietet gegenüber einem Kombigerät, also einer Kühl-Gefrierkombination (Test) oder einem Side-by-Side-Kühlschrank, diverse Vorteile. Man kann sie als „Upgrade“ für eine bestehende Küche anschaffen, kann den vorhandenen Kühlschrank weiter nutzen. Zudem ist man bei der Aufstellung örtlich flexibler: Eine Gefriertruhe beziehungsweise ein Gefrierschrank lässt sich zum Beispiel auch gut in Kellern oder Abstellkammern unterbringen. Und: Wenn die Kühltruhe kaputt gehen sollte, steht man nicht plötzlich ohne Kühlschrank da.
Größter Nachteil separater Geräte ist der Stromverbrauch, der naturgemäß bei zwei Einzelgeräten höher ist als bei einem kombinierten Gerät. Da es sich um ein Gerät handelt, das konstant aktiv ist, kann das durchaus großen Einfluss in der Jahresabrechnung vom Stromanbieter haben. Man sollte genau abwägen, ob dieser Faktor das Mehr an Stauraum wert ist und im Zweifel auf möglichst hohe Energieeffizienzklassen achten.
Wie hoch ist der Energieverbrauch und wie wichtig ist Energieeffizienz auf lange Sicht?
Eine hohe Energieeffizienz ist wichtig. Je energieeffizienter ein Gerät, desto weniger Strom benötigt es im Vergleich zu anderen Geräten. Gefriergeräte können eine Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren erreichen. In dieser Zeitspanne spart ihr mit einem energieeffizienten Gerät oft mehrere hundert Euro gegenüber einem weniger effizienten Gerät. Tauscht ihr ein sehr altes Gerät mit einem Stromsparer aus, unterscheiden sich die Stromkosten über die Lebensdauer im vierstelligen Bereich. Von einer hohen Energieeffizienz profitiert natürlich nicht nur der eigene Geldbeutel, auch die Natur wird weniger belastet. Bis auf den Amazon-Bestseller verfügen die Geräte in unserem Test über die zweithöchste Energieeffizienzklasse A++.
Welche Energieeffizienzklassen gibt es?
Es gibt sieben unterschiedliche Energieeffizienzklassen. Der Unterschied zwischen zwei Stufen liegt bei einem um 25 bis 30 Prozent reduzierten Energieverbrauch. Im Handel sind oft nur noch Geräte mit den Klassen A+, A++ und A+++ erhältlich. Wie wir berichteten, wird zur kommenden Jahreswende ein neues Energielabel-Schema eingeführt. Im Rahmen dessen verschwinden die aktuellen Bezeichnungen und A+++ wird zu A, A++ zu B, usw. Aktuell gibt es allerdings noch folgende Klassen:
- A+++ zeichnet die energieeffizientesten Geräte aus. Sie sind teurer im Anschaffungspreis, aber günstiger im Unterhalt.
- A++ ist mittlerweile der im Handel erhältliche Standard. Die meisten Geräte sind dieser Klasse zugeordnet.
- A+ Geräte haben meistens einen günstigen Kaufpreis. Dafür sind sie teurer im Unterhalt. Langfristig lohnen sich eher Geräte der Klassen A++ und A+++.
- A gibt es bereits seit über 20 Jahren. Geräte aus dieser Kategorie sind Stromfresser und heute kaum noch erhältlich.
- B, C oder D-Geräte verursachen hohe jährliche Kosten und sind auch hinsichtlich der Nachhaltigkeit nicht empfehlenswert. Aus diesem Grund sind sie im Handel nicht mehr erhältlich.
Wie kann man bei einem Gefrierschrank Strom sparen?
Ein zusätzliches Kühlgerät im Haushalt erhöht den Stromverbrauch deutlich. Mit ein paar Tipps kann man den Verbrauch jedoch einschränken.
Selten und kurz öffnen
Wer nicht ständig zu Gefriertruhe oder Gefrierschrank rennt, um Lebensmittel hineinzulegen oder lange überlegt, was man herausnimmt, sondern das Gerät stets nur kurz öffnet spart viel Strom. Sich vorher zu überlegen, was man herausholen möchte und eine sinnvolle Ordnung im Kühlgerät, etwa indem man Lebensmittel beschriftet, helfen dabei.
Gerät an kühlem Ort aufstellen
Wer einen kühlen und trockenen Keller hat, sollte das Gerät dort aufstellen. Grund: Der Kompressor muss deutlich weniger arbeiten, wenn die Umgebungstemperatur niedriger liegt.
Nicht zu kühl einstellen
Gemeinhin gelten -18 °C als hinreichend, um Lebensmittel sicher gefroren zu halten. Den Regler auf eine noch tiefere Temperatur einzustellen ist besonders stromintensiv und bringt keinen zusätzlichen Nutzen.
Alte Geräte sinnvoll austauschen
Ein Gerät ohne Defekte, das 10 Jahre oder älter ist, wird zwar nicht zwingend „schlechter“, allerdings verbessert sich die Technologie und damit die Energieeffizienz bei Neugeräten innerhalb einer Dekade deutlich. Die Anschaffung eines Neugeräts kann sinnvoll sein – muss sie aber nicht. Denn das Neugerät kostet Geld, das der mit ihm mittelfristig eingesparte Strom erst einmal ausgleichen muss. Auch bei der Betrachtung unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit muss man einbeziehen, dass Produktion und Transport des neuen Geräts sowie die Entsorgung des alten ebenfalls Strom fressen und CO2 erzeugen.
Wann ist also der richtige Zeitpunkt für eine Neuanschaffung? Faustformel: Wenn das Altgerät in seiner Leistung nachlässt, defekt oder über 15 Jahre alt ist, ergibt eine Neuanschaffung mit hoher Wahrscheinlichkeit Sinn, in anderen Fällen sollte man einen genaueren Blick auf Verbrauch und Kosten werfen.
Regelmäßig abtauen
Wie auch bei Kühlschränken und Kühl-Gefrierkombinationen sollte die Kühltruhe 2× jährlich von Eis befreit werden, da dieses sonst die Kühlleistung erheblich beeinträchtigt und den Stromverbrauch erhöht. Bei NoFrost-Geräten ist das seltener notwendig.
Ein Gerät ist besser als zwei
Der kombinierte Verbrauch eines regulären Kühlschranks (Test) und einer separaten Kühltruhe liegt deutlich über dem eines Kombigeräts. Macht euch im Vorfeld Gedanken über euren Platzbedarf – eventuell reicht für euren Bedarf auch eine Kühlgefrierkombination oder ein Side-by-Side-Kühlschrank. Im Vergleich sind diese vorzuziehen.
NoFrost, Superfrost, Low-Frost: Welche Funktionen benötigt der Gefrierschrank?
Im Folgenden klären wir, welche Funktionen ihr erwarten dürft, wenn ihr mehr Geld in einen Gefrierschrank investiert.
Superfrost, Schnellfrost, Schnellgefrier-Modus
Bei den drei Bezeichnungen handelt es sich um dasselbe Verfahren. Eine einheitliche Bezeichnung für die Funktion existiert nicht. Deswegen nennt sie jeder Hersteller anders. Die Schnellfrostfunktion sorgt in kurzer Zeit für Temperaturen von bis zu -32 °C im Gefrierschrank. So werden Lebensmittel schnell heruntergekühlt und eingefroren. Die Funktion ist besonders für Gefrierschränke in Ferienhäusern sinnvoll. Habt ihr oft Lebensmittel eingefroren, benötigt ihr sie hingegen nicht. Die vorherrschende Temperatur ist in diesem Fall bereits sehr gering, wodurch ein weiteres Herunterkühlen praktisch sinnlos wird.
LowFrost / NoFrost
Geräte mit LowFrost oder NoFrost-Funktionen verringern die Luftfeuchtigkeit im Kühlraum und Reifbildung. Dadurch entsteht bedeutend weniger Eis an den Wänden im Innenraum. Kühlgeräte, die ohne LowFrost- oder NoFrost-Funktion ausgestattet sind, müsst ihr ein bis zweimal im Jahr abtauen. LowFrost erhöht den Zeitraum, bis ein Gerät abgetaut werden muss. NoFrost verhindert die Eisbildung fast komplett und macht ein Abtauen unnötig oder erhöht den Zeitraum zwischen zwei Abtauvorgängen noch einmal deutlich. Das hat positive Auswirkungen auf den Stromverbrauch. Falls ein Gerät mit NoFrost in eurem Budget liegt, empfehlen wir euch diese Funktion.
Alarm-Signal bei offener Gefrierschranktür
Geräte mit dieser Funktion ertönen ein akustisches Signal, wenn die Tür offen gelassen wird. Offene Türen bedeuten eine erhöhte Leistung, da das Gerät die austretende Kälte ausgleicht. Der Stromverbrauch erhöht sich dann also. Bleibt der Zustand über einen längeren Zeitraum unbemerkt, droht eine Unterbrechung der Kühlkette. Kleine Kinder neigen eher dazu, eine Tür unbeabsichtigt nicht zu verschließen.
Tipp: Eine Alarmanlage für offene Gefrierschranktüren lässt sich für wenig Geld ganz einfach nachrüsten.
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