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Krisenvorsorge-Checkliste – das solltet ihr bereit halten

© IMAGO / MiS
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Ich habe mich die letzten Jahre mit der Notfallvorsorge beschäftigt. Hier seht ihr meine Krisenvorsorge-Checkliste und Empfehlungen, wie ihr euch gut für eine mögliche Krise vorbereitet.

 
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Die folgende Krisenvorsorge-Checkliste enthält die meiner Meinung nach wichtigsten Dinge und ist auf das Wesentliche reduziert.

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Verlinkte Produkte/Vorgehensweisen habe ich selbst getestet und kann sie daher empfehlen.

Trinkwasser-Notvorrat

Trinken ist das Wichtigste! Je nach Körper und Fettreserven könnt ihr mehrere Wochen ohne Nahrung auskommen, aber bei Wasserknappheit wird es spätestens nach 3 Tagen lebensbedrohlich.

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Kauft euch mehrere Wasserkanister und füllt Leitungswasser hinein. Wir empfehlen folgende Mindestmengen, die für die ersten 2 Wochen reichen sollten:

  • 1 Mensch = 50 Liter
  • 2 Menschen = 100 Liter
  • 3 Menschen = 150 Liter
  • 4 Menschen = 200 Liter
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Wer schwer heben kann, kann ein Wasserkanister-Set mit 3×30 Litern kaufen. Ansonsten findet ihr auf eBay auch Wasserkanister -Sets mit 5×10 Litern.

Diese 3×30 Liter Wasser reichen etwa für die ersten 2 Wochen für 2 Menschen. (Bildquelle: GIGA)
Diese 3×30 Liter Wasser reichen etwa für die ersten 2 Wochen für 2 Menschen. (Bildquelle: GIGA)

Wasser aus Kanistern filtern

Es ist sinnvoll, das Leitungswasser aus den Kanistern vor Gebrauch zu filtern. Wasser kann beispielsweise bestimmte Feststoffe aus den Wänden der Kanister lösen. Das sind meine Empfehlungen für die Filterung:

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Wasser-Vorrat geht zu Ende

Falls euer Trinkwasser-Vorrat langsam endet, sucht nach Wasserquellen in eurer Umgebung – am besten vor einem Stromausfall oder Internetausfall. Schreibt euch die Orte auf ein Papier und legt es zum Trinkwasser-Vorrat. Prüft die Quellen am besten vorher auf Funktionalität und um sie später auch leicht finden zu können. Ansonsten sucht ihr euch Bäche oder Flüsse aus der Natur und filtert das Wasser vorher durch eine der oben beschriebenen Methoden.

Essen und Essenszubereitung

Als erstes solltet ihr eine mobile Kochstelle haben wie den Kochmann Original Gaskocher inklusive Koffer und 4 Gas-Kartuschen. Ich habe mir noch 12 zusätzliche Gas-Kartuschen dazu gekauft.

Als Essens-Notvorrat empfehle ich Nahrung zu kaufen, die ihr auch so esst. Denn ansonsten werdet ihr sie abseits einer Krise nicht aufbrauchen und vermutlich wegwerfen. Es gibt im Internet zig Listen, wie man seinen Nahrungsmittelvorrat berechen und zusammenstellen sollte. Ich selbst halte es einfach: Ein Notvorrat ist für den Notfall. Also ist er in erster Linie lange haltbar.

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  • Ich empfehle, größere Nahrungsmengen von Nudeln und Reis zu kaufen.
  • Dazu haltbare Saucen, Konserven und Eingemachtes, da die Nudeln und der Reis alleine zu trocken wären.
  • Es gibt im Grunde auch „haltbares Gemüse“. Kauft einfach keimfähige Linsen oder Mungbohnen. Diese könnt ihr dann entweder Kochen oder mehrere Tage keimen lassen, um die gesunden Sprossen zu essen.
  • Nüsse sind ebenfalls eine gute Idee. Ich bin mit dem Lieferanten 1001-Frucht sehr zufrieden.
Ein Nahrungsmittelvorrat sollte vor allem lange haltbar sein. (Bildquelle: GIGA)
Ein Nahrungsmittelvorrat sollte vor allem lange haltbar sein. (Bildquelle: GIGA)

Wie viel Essen soll ich lagern?

Rechnet euch aus, was und wie viel ihr von dieser Nahrung pro Tag bräuchtet, um satt zu sein. Kauft euch dann einen entsprechenden Vorrat, der mindestens 3 Monate hält, um notfalls über den Winter zu kommen. Im Frühling, Sommer und Herbst findet man auch noch genügend Wildpflanzen, um zu überleben.

Lagerung von Nahrungsmitteln

Meistens gilt: Kühl, trocken, dunkel und geschützt vor Insekten lagern. Ansonsten nutzt ihr einfach ein Regal in einem kleinen Raum. Auf dem Boden würde ich nichts abstellen, da dort unter Umständen Mäuse und andere Kleintiere herankommen. Alternativ könnt ihr Nahrung auch in einem Weithalsfass lagern. Das lässt sich wasser- und luftdicht verschließen.

Notvorrat „durchrotieren“

Denkt daran, regelmäßig aus eurem Notvorrat zu zehren und neue Vorräte nachzukaufen. So fallen die Vorräte nicht unter das Mindesthaltbarkeitsdatum. Im Notfall ist dies aber zu vernachlässigen, da viele Nahrungsmittel auch über das Haltbarkeitsdatum hinaus verzehrbar sind. Oft gibt es dieses Datum aus rechtlichen Gründen, das sicherheitshalber etwas vorverlegt wird.

Essens-Notvorrat geht zu Ende

Falls Supermärkte geschlossen sind und ihr nicht an Nahrung kommt, gilt es sich selbst zu versorgen. Ich empfehle hierfür das Buch „Essbare Wildpflanzen“ von Steffen Guido Fleischhauer. Mit dem Buch identifiziert ihr Pflanzen anhand ihrer Blüten oder Blattform. Außerdem gibt es einen Saison-Kalender, der euch zeigt, in welchem Monat welche essbaren Wildpflanzen in welchen Gegenden wachsen. Bislang ist es das beste Wildpflanzenbuch, das ich habe.

Das beste Wildpflanzenbuch, das ich kenne. (Bildquelle: GIGA)
Das beste Wildpflanzenbuch, das ich kenne. (Bildquelle: GIGA)

Vorrat für die Psyche und als Tauschmittel

Oben habe ich die nötigsten Nahrungsmittel aufgezählt. Es gibt aber noch andere Stoffe, die für viele vor allem wichtig für die Psyche sein können, weil sie eine befriedigende/berauschende Wirkung haben. Dazu zählen:

  • Zucker (Honig, Ahornsirup)
  • Tee und Kaffee
  • Hochprozentiger Alkohol (Schnaps, Korn, Vodka)
  • Tabak (Zigaretten, Zigarren)
  • Schokolade

Bedenkt, dass dies auch gute „Alternativwährungen“ sind, um in einer Krise mit anderen zu tauschen. Also ist es auch für Nicht-Alkoholiker und Nicht-Raucher sinnvoll, einen kleinen Vorrat an Zigaretten, Kaffee und hochprozentigem Alkohol zu haben. Hochprozentig deshalb, weil man damit viele andere Alkoholgetränke mixen kann.

Spiele & Radio

Besonders einfache Gesellschaftsspiele (Skat, Rommé) sollte man nicht unterschätzen. In einer Krise ist man dankbar für jedes bisschen Spaß oder Ablenkung. Ein Radio kann zudem sinnvoll sein, um an Informationen zu gelangen.

Erste-Hilfe-Koffer und Medikamente

In einer Krise habt ihr keinen Arzt, der mal eben zu euch kommt. Ein vernünftiges Erste-Hilfe-Set ist daher sehr wichtig. Ich empfehle diesen Erste-Hilfe-Koffer. Dort ist alles drin, was man braucht. Bei Bedarf lässt er sich an die Wand anbringen. Alternativ funktioniert zur Not auch ein abgelaufener Auto-KFZ-Verbandskasten.

Ein sehr guter Erste-Hilfe-Koffer. (Bildquelle: GIGA)
Ein sehr guter Erste-Hilfe-Koffer. (Bildquelle: GIGA)

Ich selbst hatte mir damals noch ein Erste-Hilfe-Kursbuch dazu gekauft und mit die Grundlagen angeschaut. Allerdings ist das nicht nötig. Ich empfehle aber jeden, sich mit dem Inhalt des Erste-Hilfe-Koffers vertraut zu machen, damit man weiß, was man wann wie zu benutzen hat. Hierzu findet ihr auf YouTube gute Anleitungen. Zusätzlich ist sinnvoll:

  • Einfache Pflaster
  • Wunddesinfektionsmittel (50 ml Octenisept Wund-Desinfektionslösung, PZN: 7463832)
  • Medikamente gegen Schmerzen/Fieber (50 Stück Ibuprofen 400 mg, PZN: 3045316)
  • nötige eigene Medikamente

Hygiene

Ich empfehle folgende Artikel parat zu haben:

  • Zahnbürsten
  • Waschlappen
  • Handtücher
  • Einweghandschuhe
  • Kernseife
  • Kamm/Haarbürste
  • Taschentücher
  • Toilettenpapier
  • Nagelschere
  • (Müllsäcke)
  • (Einweg-Rasierer)
  • (Rasierer)
  • (Windeln)
  • (Periodenprodukte)

Wärme/Feuer/Licht erzeugen

Fällt die Heizung aus, wird es kalt – vor allem im Winter. Ihr solltet also Folgendes zuhause haben:

  • (mehrere) warme Decken
  • warme Kleidung
  • Schlafsack
  • Gewebeband (zum Abkleben von Fenstern/Undichtigkeiten)

Auch Feuer und Licht sind wichtig, wenn kein Strom da ist:

  • (mehrere) Feuerzeuge/Kerzen/Streichhölzer
  • Taschenlampe

Ansonsten haben Smartphones ebenfalls eine Taschenlampen-Funktion.

Notstromversorgung

Strom ist nicht nötig, um zu überleben, aber sinnvoll, um beispielsweise den Kühlschrank noch einige Zeit zu betreiben, damit nicht alles verdirbt. Ich nutze den Matrix-Inverter Stromerzeuger 2000 Watt. Er funktioniert mit gewöhnlichem Benzin. Der Nachteil ist eine gewisse Lautstärke, wie ich in unserer Kaufberatung im Video gezeigt habe:

Alternativ könnt ihr auch ein Solar-Aggregat kaufen wie den Jackery-Explorer 1000 inklusive großer Solar-Panels. Dieser ist zwar leiser, aber hat auch zwei Nachteile: Der Preis ist höher, und die Stromerzeugung im Winter durch Solarenergie vermutlich eher dürftig. Die „1000“ im Namen steht für „1000 Wattstunden“. Das bedeutet, dass ihr mit dem Gerät beispielsweise einen Fön mit 1000 Watt für eine Stunde betreiben oder einen Abnehmer mit 100 Watt für 10 Stunden betreiben könnt. Ein Kühlschrank verbraucht im Sommer ungefähr 600 Watt. Das heißt mit dem „Jackery Explorer 1000“ könntet ihr den Kühlschrank mit einer Ladung knapp 1,5 Tage betreiben. Falls noch andere Geräte wie Laptops hinzukommen, kann es schon eng werden. Überlegt euch also vorher wie viel Storm eure Abnehmer verbrauchen, die ihr zur Not betreiben möchtet. Entsprechend braucht ihr dann ein Strommodul mit der nötigen Kapazität.

Wer nur seine Handys und Tablets aufladen will, kann zu einer kleineren Lösung greifen wie dem BigBlue Solar-Ladegerät mit 28 Watt. Damit könnt ihr sogar das von mir vorgestellte Feuerzeug aus unserer EDC-Gadgets-Liste aufladen – richtig, ein Feuerzeug, das man per USB-Strom auflädt:

Nützliche Utensilien

Praktische Helfer sind unter anderem:

Robert Schanze
Robert Schanze, GIGA-Redakteur für Windows, Android, Linux, Software, Hardware und Netzwerke.

„Vorrat hat Gewicht, Wissen wiegt nichts und man kann es überallhin mitnehmen.“

Mein mobiler Notfall-Rucksack

Falls ihr aus irgendwelchen Gründen euren Aufenthaltsort unvorbereitet und plötzlich verlassen müsst, bringt auch der beste Notvorrat nichts, weil ihr in der Eile das meiste nicht mitnehmen könnt/wollt. Es ist also empfehlenswert eine Art Notfall-Rucksack vorzubereiten, der das Nötigste enthält, um in der Natur die ersten Wochen zu überleben.

Ich habe mir einen kleinen Notfall-Rucksack bereit gestellt, mit dem ich in der Natur für einige Zeit überleben kann. Dabei war mir leichtes Gepäck wichtig. Er ist auf das Leben in der Natur ausgerichtet und beinhaltet Folgendes (Nahrung nicht inbegriffen):

Alles in allem wiegt dieser Rucksack knapp 4,6 kg, was für mich in Anbetracht dessen, was dort alles drin ist, sehr wenig ist. Nahrung würde ich dann in der Natur beschaffen oder separat mitnehmen.

Vorrat hat Gewicht, Wissen nicht

Grundsätzlich ist Bushcraft-Wissen hilfreich, um sich sichere Unterschlüpfe zu bauen und sich mit Wildpflanzen zu ernähren. Wie man Feuer ohne Feuerzeug macht ist dabei vermutlich das Wichtigste. Kurzum: Lernt, wie ihr unabhängiger werdet und alleine in der Natur zurecht kommt, dann verblasst jede „Krise“. Denn Vorrat hat Gewicht, Wissen wiegt nichts und man kann es überallhin mitnehmen.

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