Betankt ihr euren Benziner mit E5 oder mit E10? Und was ist mit E20? Wir klären euch über den Biokraftstoff auf und erläutern, ob es eine gute Idee ist, umzusteigen.
Verträgt mein Auto E10?
Die Bezeichnung E10 weist darauf hin, dass dem Kraftstoff 10 Prozent Bioethanol beigemischt wurde. Das ist aus Umweltschutzgründen eine gute Sache, doch viele Autofahrer scheuen sich, E10 in ihren Tank zu füllen. Die Sorge, dass der Motor durch den Biokraftstoff Schäden erleidet, ist groß. Doch ist diese Sorge berechtigt?
Für die meisten Fahrzeuge, die heute unterwegs sind, stellt E10 kein Problem dar. Wie der ADAC erläutert, vertragen die Motoren von Autos und Motorrädern, die nach 2010 gebaut wurden, den modernen Kraftstoff problemlos. Und auch die meisten älteren Modelle nehmen keinen Schaden.
Im Zweifelsfall könnt ihr beim Hersteller, in der Werkstatt eures Vertrauens oder beim ADAC nachfragen. Für ältere Fahrzeuge hat die Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT) außerdem eine Broschüre zur E10-Verträglichkeit von Kraftfahrzeugen herausgegeben.
Was ist mit E20?
Neben E5 und E10 gibt es seit Oktober 2023 an einer Mannheimer Tankstelle auch E20. Der Logik der anderen Sorten folgend, liegt bei diesem Kraftstoff der Ethanolanteil bei 20 Prozent. Dadurch lassen sich die Treibhausgas-Emissionen noch weiter reduzieren.
Allerdings ist E20 bisher noch nicht für die Allgemeinheit gedacht. In einem Flottentest wird das moderne Benzin getestet, unter anderem von Fahrzeugen der Südzucker AG.
Nach Einschätzung der Experten des ADAC ist es durchaus vorstellbar, dass in Zukunft E20 problemlos getankt werden kann. Natürlich müsse dieser Kraftstoff genormt sein und die Fahrzeuge müssten darauf ausgelegt sein, mit dem höheren Anteil an Ethanol zurechtzukommen.
Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren könnten damit noch umweltverträglicher unterwegs sein als mit E10. Der Preis von E20 dürfte laut ADAC in etwa auf dem gleichen Niveau von E10 liegen.
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Entsteht durch E10 ein höherer Verschleiß?
Doch nicht nur der Motor selbst könnte Schaden nehmen, befürchten viele Autofahrer. Schließlich fließt das Benzin aus dem Tank durch Schläuche und kommt mit einigen Bauteilen in Kontakt.
Dennoch ist laut ADAC im gesamten Kraftstoffsystem kein erhöhter Verschleiß durch E10 zu erwarten, wenn das Fahrzeug auf die Verwendung dieses Kraftstoffs ausgelegt ist. Die Dichtungen gehen durch das Ethanol nicht kaputt oder werden undicht. E10 nimmt somit keinen Einfluss auf die Funktionssicherheit, die Lebensdauer des Autos oder den Verschleiß.
Ist E10 durch den Mehrverbrauch teurer als normales Benzin?
Viele Autofahrer glauben, dass E10 durch einen höheren Verbrauch teurer ist. Tatsächlich liegt der Mehrverbrauch im Schnitt bei nur 1,5 Prozent. Der Preisunterschied zwischen E10 und E5 beträgt jedoch meist fünf bis sechs Cent pro Liter.
Einheitliche Angaben über den höheren Kraftstoffverbrauch sind laut ADAC nicht möglich, weil viele weitere Faktoren eine Rolle spielen. Dennoch wiegt die Ersparnis an der Zapfsäule den Mehrverbrauch eindeutig auf.
Welche Auswirkungen hat E10 auf das Klima?
Ein häufiges Vorurteil ist, dass E10 keinen Klimavorteil bringt. Doch Bioethanol setzt nur das CO₂ frei, das Pflanzen zuvor aufgenommen haben. Zudem senkt E10 die Stickoxid-Emissionen um 25 Prozent und reduziert Feinstaub um über 70 Prozent. Das macht E10 zu einer umweltfreundlicheren Alternative zu herkömmlichem Benzin.
Kann man E10 mit E5 mischen?
Zwischen E5 und E10 zu wechseln und somit im Tank eine Mischung herzustellen, ist kein Problem. Fahrzeuge, die E10 vertragen, könnt ihr ohne Risiko abwechselnd mit E10 und E5 betanken. E10 trägt mehr zum Umweltschutz bei und kostet weniger als E5.