Amazon Prime Video hat eine Grenze überschritten: Beim Nations-League-Spiel zwischen Deutschland und Portugal habe ich wegen der Geldgier des Streaming-Dienstes ein Tor verpasst – und direkt eine bessere Alternative gefunden.
Ein Kommentar von Gregor Elsholz
Amazon zeigt Werbung während Nations-League-Spiel
Als ich das Nations-League-Spiel zwischen Deutschland und Portugal via Amazon Prime Video auf meinem Tablet gestreamt habe, habe ich trotz der Überflüssigkeit des Wettbewerbs einiges erwartet: Tore, eklige Zweikämpfe und vielleicht sogar ein bisschen spätes Drama.
Drama gab es tatsächlich, allerdings haben nicht die Spieler, sondern Amazon selbst dafür gesorgt. Der Streaming-Dienst hat mir nämlich ernsthaft während der zweiten Hälfte eine Full-Screen-Werbung aufgezwungen, dank der ich das erste Tor des Spiels verpasst habe. Die Konsequenz daraus war, dass ich den Stream geschlossen und stattdessen die ZDF-Mediathek-App heruntergeladen habe.
Werbung beim Fußballschauen nimmt überhand
Beim Fußballschauen muss ich bereits beinahe pausenlos Werbung über mich ergehen lassen: Vor dem Spiel werden isotonische Biersorten angepriesen, die Halbzeitanalyse wird von irgendeiner Versicherung präsentiert und im Nachgang darfs dann noch ein bisschen Autowerbung sein.
Das ist bereits unfassbar nervig und dabei habe ich noch nicht einmal die Trikotwerbung oder die Banden erwähnt, die während des Spiels mit Vollspann willkürliche Markennamen in mein Gehirn zu zimmern versuchen.
Dass irgendwann Full-Screen-Werbung während des Spiels kommen würde, war eigentlich angesichts der grenzenlosen Gier zwischen FIFA, UEFA und Streaming-Diensten wie Amazon abzusehen – ein Dealbreaker war es für mich trotzdem.
Glücklicherweise hat das ZDF selbst seinen Stream in der Mediathek zur Verfügung gestellt – ich konnte das Comeback der Portugiesen also noch verfolgen, ganz ohne Werbebeinblendung. So werde ich es auch in Zukunft handhaben – bei Prime Video streame ich kein Fußball mehr.