MacBook Pro mit Retina Display
Die Gerüchte haben sich bewahrheitet: Apple hat ein 15-Zoll-MacBook Pro mit Retina Display und einem dünneren Design vorgestellt. Dabei handelt es sich aber nicht um den Nachfolger des bisherigen 15-Zoll-MacBook Pro, sondern um eine separate High-End-Kategorie: Apple nennt es das „MacBook Pro mit Retina Display“.
Wie MacBook Air: Dünner und leichter
Am auffälligsten ist natürlich das neue Design: Apples Marketing-Chef Phil Schiller sprach vom hübschesten Mac, den Apple je gebaut habe. Mit 1,8 Zentimeter ist es deutlich dünner als die Standard-MacBook-Pro-Modelle und mit 2,02 Kilogramm auch vergleichsweise leicht. Der Trend, den Apple mit dem MacBook Air eingeschlagen hat, setzt sich also fort.
Wie iPhone und iPad: Das Retina Display
Die technischen Daten des neuen Gerätes können sich sehen lassen. Das 15,4-Zoll-Display bietet eine Auflösung in Höhe von 2880 mal 1800 Pixeln, das ist eine Dichte von 220 Bildpunkten pro Zoll. Damit kann das Gerät fast mit der Pixeldichte des neuen iPad mithalten - die dritte Version des Apple-Tablets bietet eine Dichte von 264 Pixeln pro Zoll. Außerdem soll das Display weniger stark reflektieren als bisherige MacBook-Bildschirme, bessere Schwarzwerte bieten und einen höheren Blickwinkel ermöglichen.
Wie beim iOS müssen Entwickler die Auflösung der Benutzeroberfläche ihrer Apps vergrößern, um die Vorzüge des Displays zu nutzen - Apple hat mit Software wie Mail, Safari, iMovie und iPhoto bereits vorgelegt, auch die Pro-Apps Aperture und Final Cut Pro X gibt es in der hohen Auflösung. Mit letzterem lässt sich mit dem neuen Display ein 1080p-Video in voller Auflösung neben den Benutzeroberflächen-Elementen für die Bearbeitung darstellen. Von Drittentwicklern gibt es ebenfalls bereits Retina-Apps - beispielsweise AutoCAD und auch das Spiel Diablo III.
Zeitgemäß: Core-i5-/-i7-Chips der „ivy Bridge“-Generation
Als Prozessor gibt es - zeitgemäß - Intels neue Core-i5-/-i7-Chips der „Ivy Bridge“-Generation. Die Prozessoren arbeiten mit vier Prozessorkernen, die Taktfrequenz liegt bei 2,3 und 2,6 Gigahertz. Das Core-i7-Modell gibt es als Built-to-order-Option auch mit 2,7 Gigahertz. In einem Turbo-Boost-Modus erreichen die Chips Taktfrequenzen von 3,3, 3,6 und 3,7 Gigahertz.
Der Arbeitsspeicher ist mit 1600 Megahertz schön flott und mit bis zu 16 Gigabyte auch ordentlich groß - Standard ist allerdings 8 Gigabyte. Für eine gute Grafikleistung sorgt die GPU NVIDIA GeForce 650M mit einem Gigabyte Video-RAM. Weniger aufwendige Aufgaben übernimmt die im Ivy-Bridge-Chip integrierte GPU Intel HD Graphics 4000.
Bis zu 768 Gigabyte SSD-Speicher
Ein MacBook Pro der „nächsten Generation“ muss sich von nach Apples Auffassung altmodischen Komponenten verabschieden: So gibt es kein optisches Laufwerk mehr, und auch die Option einer Festplatte entfällt. Dafür lässt sich das Gerät mit stolzen 768 Gigabyte SSD-Speicher ausstatten. Das ist natürlich entsprechend teuer, das Standard-Modell erhält aber immerhin 256 Gigabyte Platz, das Core-i7-Modell als Standard-Ausführung 512 Gigabyte.
Anschlüsse: Thunderbolt, SD-Karten-Slot, USB 3.0 und HDMI
Auch in Sachen Anschlüsse hat Apple sich nicht lumpen lassen: Neben den von bisherigen Macs bekannten Thunderbolt-Anschluss - hiervon gibt es jetzt sogar zwei - und einem SD-Karten-Slot bringt das Next Generation MacBook Pro auch zwei USB-3.0-Ports und einen HDMI-Anschluss für Adapter-freie Video-Ausgabe. FireWire 800 und Ethernet mussten wegen des dünnen Gehäuses weichen, dafür gibt es aber entsprechende Thunderbolt-Adapter. Außerdem gibt es eine Kopfhörer-Buchse, für die Stromversorgung gibt es eine neue Version 2 des MagSafe-Anschlusses.
Batterielaufzeit: 30 Tage Standby
Die Batterielaufzeit unterscheidet sich nicht von den „klassischen“ MacBook-Pro-Modelle: Auch das MacBook Pro mit Retina Display schafft es auf 7 Stunden. Allerdings verspricht Apple darüber hinaus eine Standby-Zeit von bis zu 30 Tagen. Stromsparend ist auch die neue „PowerNap“-Funktion von OS X Mountain Lion, mit der sich in einer Art Semi-Ruhezustand beispielsweise Backups anlegen lassen.
Außerdem: Lüfter, Lautsprecher, Mikrofone
Apple verspricht für das komplett neue MacBook Pro außerdem einen deutlich effizienteren Lüfter, der für weniger Geräuschentwicklung sorgen soll - damit sich der Benutzer beispielsweise komplett auf die gewünschte Akustik des Gerätes konzentrieren kann: Dem Hersteller zufolge verfügt das Gerät über die besten Lautsprecher, die es je in einem Apple-Notebook gab. Zur Reduzierung von Hintergrundgeräuschen bei der Tonaufnahme sollen zwei adaptive Mikrofone sorgen.
Die Preise
Das MacBook Pro mit Retina Display ist Apples neues High-End-Notebook, weswegen die Preise nicht gerade niedrig sind: Das Core-i5-Modell gibt es ab 2.279 Euro, die Variante mit Core-i7-Chip kostet in der Grundausstattung 2.899 Euro. Für mehr Arbeitsspeicher, den schnelleren Core-i7-Chip und vor allem für mehr SSD-Speicher müssen die Kunden noch tiefer in die Taschen greifen.
Vorteile
+ schlank und leicht
+ leistungsstarke Hardware
+ schnelle Schnittstellen
+ Option „großer“ SSD-Chips
Nachteile
+ kein optisches Laufwerk
+ keine Ethernet-/FireWire-800-Anschlüsse
+ vor allem mit viel SSD-Speicher sehr teuer