Auf den Spuren von Google Street View kündigte Apple im vergangenen Juni eine eigene Lösung zum Blick auf die Straßen und Häuser in Augenhöhe an. Die ersten Ergebnisse sind beeindruckend. Mit neuen Maßnahmen will Apple nun auch deutschen Anwendern in Zukunft unter die Arme greifen.
Apple Maps: Kameraautos auf deutschen Straßen
Apples Kartendienst sorgt seit der ersten Vorstellung im Jahr 2012 in iOS 6 weiterhin für kontroverse Diskussionen unter den Nutzern. Das Unternehmen aus Kalifornien hat die Probleme aber mittlerweile vielerorts erkannt und kündigte im Juni 2018 etwa einen kompletten Neuanfang mit eigenen Daten an. War Apple damals noch auf die Daten externer Dienstleister angewiesen, schickt man heute die eigenen Fahrzeuge auf die Straßen, um einen besseren Kartendienst zu ermöglichen.
Wie t3n berichtet, will Apple am kommenden Montag, den 29. Juli 2019, „erstmals seine Kamera-Autos auch auf Straßen deutscher Städte schicken“. Den Anfang sollen dabei rund 80 Autos machen, dessen Aufgabe es ist, das Kartenmaterial zu verbessern. Die Fahrzeuge sollen dazu zunächst bis Mitte September Aufnahmen machen.
Primär geht es laut Apple dabei um Verbesserungen am Kartenmaterial, es ist aber sehr gut möglich, dass man auch Bilder für das mit iOS 13 kommende Feature „Umsehen“ (Englisch: „Look Around“) sammelt. Die Funktion erinnert an Google Street View, das vor rund 9 Jahren in Deutschland für Aufregung sorgte.
Die bereits sichtbaren Resultate von Apples Look Around sind deutlich klarer als bei Googles Angebot. Derzeit kann die Funktion von Beta-Testern von iOS 13 und iPadOS 13 ausprobiert werden. Das Testmaterial liegt derzeit unter anderem für San Francisco, Las Vegas und Honolulu vor. Für den detaillierten Blick auf Augenhöhe muss in Apple Maps unter iOS 13 lediglich in eine der Städte hereingezoomt werden, bis oben rechts in der Navigation ein Fernglas erscheint. Die Darstellung ist wesentlich flüssiger und dreidimensionaler als bei Google, wo das „Fahren“ auf den Straßen eher wie eine Bildergalerie denn als Fahrt wirkt.
Hier sind einige der Neuheiten in iOS 13:
Look Around: Apple will Googles Fehler nicht wiederholen
Apple war aufgrund der Problematik zum Start von Google Street View in Deutschland aber bereits im Vorfeld mit dem bayerischen Datenschutzbeauftragten in Kontakt; unter anderem, weil die Daten auf Apples Servern in den USA verarbeitet werden. Darüber hinaus ermöglicht Apple wie Google eine Beantragung zur „Löschung von Rohdaten mit der Abbildung von Personen oder Häusern“. Gesichter oder Autokennzeichen werden bereits ohne manuellen Eingriff vollautomatisch verpixelt.
Weitere Kritik bekam Google damals für das Sammeln von Fragmenten unverschlüsselter WLAN-Übertragungen, die Bestandteil der Fahrten waren. Laut dem Suchmaschinengiganten soll es sich dabei aber um einen Fehler gehandelt haben. Derartige Daten will Apple nicht sammeln. Apples Kameraautos sind aber mit Laser-Radaren (Lidar) ausgestattet, welche die Umgebung in 3D abtasten. Natürlich sind auch GPS-Empfänger für eine präzise Standortbestimmung der Daten mit an Bord.
Apples Kameraautos werden in ganz Deutschland unterwegs sein. Der Konzern hat auf seiner Webseite bereits eine konkrete Liste der Städte und Kreise veröffentlicht, in denen die Autos zwischen Juli und September 2019 unterwegs sein werden. Dort kann man auch Kontakt mit Apple aufnehmen, wenn man weitere Fragen oder Anliegen zur Privatsphäre hat.
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