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Frecher Händler-Trick: E‑Autos verschwinden plötzlich aus Bestand

Auf den deutschen Straßen fahren weniger E-Autos als anhand Zulassungszahlen anzunehmen. (© IMAGO / Hanno Bode)
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Obwohl die Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland stetig weiter steigen, verschwinden viele Modelle nach einiger Zeit wie vom Erdboden verschluckt aus der Statistik. Das Center of Automotive Management (CAM) vermutet ein moralisch fragwürdiges Geschäftsmodell als Mitursache.

 
E-Mobility
Facts 

E‑Auto-Bestand niedriger als erwartet

Vollelektrische Pkw (BEV), aber auch Hybride (HEV) und Plug-In-Hybride (PHEV; mehr zu den Unterschieden lest ihr hier) erfreuten sich im Jahr 2022 in Deutschland großer Beliebtheit. Das zeigen die prozentual stetig steigenden Zulassungszahlen.

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Wie aus den Ergebnissen des DAT-Barometers hervorgeht, wurden von Januar bis September diesen Jahres 272.473 BEV und 215.647 PHEV zugelassen. Der tatsächliche Bestand ist allerdings deutlich niedriger als erwartet. Insgesamt fehlen 86.888 Fahrzeuge – 50.288 BEV und 36.600 PHEV (Quelle: DAT).

Abweichung in der Statistik: Händler mit Teilschuld

Laut DAT ist es nicht ganz klar, woraus sich die Abweichung ergibt. Die Experten mutmaßen, dass Totalschäden, Abmeldungen, Stilllegungen sowie Exporte zu dieser Zahl beitragen. Eine klare Zuordnung ist anhand der Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) nicht möglich.

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Eine weitere, mögliche Ursache ist laut Handelsblatt aber auch eine legale, wenn auch moralisch nicht ganz unbedenkliche Geschäftspraktik von Kfz-Händlern. Diese sacken den staatlichen Umweltbonus von 6.000 Euro ein, sobald sie ein E‑Auto verleasen oder verkaufen. Erhalten sie nach einem halben Jahr den Wagen vom Leasingnehmer zurück, können sie ihn als jungen Gebrauchtwagen ins Ausland exportieren. Aufgrund der hohen Nachfrage und der geringen Verfügbarkeit von Neuwägen lässt sich damit gut Geld verdienen.

Das ist keineswegs verboten, schließlich sehen die Vorschriften zum Umweltbonus noch lediglich eine Mindesthaltedauer von 6 Monaten vor. Besonders beliebt sind Teslas: Ein nicht unerheblicher Anteil aller seit 2012 in Deutschland angemeldeten Pkw der Marke wurden mittlerweile ins europäische Ausland verkauft – wir berichteten.

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Tesla ist beliebt wie nie, der Marke wird jedoch vorgeworfen, die Kunden zu Betatestern zu machen:

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DAT-Barometer: Torschlusspanik bei Plug-In-Hybriden

Zum 1. Oktober 2022 konnte die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) insgesamt 48.733.413 zugelassene Kraftfahrzeuge in Deutschland ermitteln. Herkömmliche Antriebe machen noch immer ein Gros des Bestands aus: 63 Prozent aller Fahrzeuge fahren mit Benzin, während sich 30 Prozent der Fahrer hierzulande auf den Diesel-Verbrennungsmotor verlassen.

Mittlerweile werden aber immerhin 7 Prozent aller Fahrzeuge mit alternativen Antrieben bewegt. Das bedeutet einen beachtlichen Anstieg von 38 Prozent. Den größten Zuwachs weisen batteriebetriebene Kfz (BEV) auf, 25 Prozent aller Fahrzeuge mit alternativen Antrieben sind vollelektrisch. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 64 Prozent.

Den zweitgrößten Zuwachs machen Plug-In-Hybride (PHEV) aus mit einem Gesamtanteil von 22 Prozent und einem Zuwachs von 51 Prozent. Die gesteigerte Nachfrage zum Vorjahr könnte an der Torschlusspanik liegen, noch vor dem Ende des Jahres von der bald endenden Förderung für Plug‑In-Hybride zu profitieren. Den mit 41 Prozent größten Bestand alternativer Antriebe machen noch immer die Hybride aus. Schlusslicht bilden die mit Gas angetriebenen Kfz mit 12 Prozent (Quelle: DAT).

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