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iPad-Chaos bei Apple: Die seelenlosen BWLer haben übernommen

Das iPad 2022 besitzt einige absurde Einschränkungen. (© Apple)
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Mit dem iPad 2022 hat es Apple auf die Spitze getrieben. Nie zuvor war ein Tablet des Kult-Herstellers so sehr auf Gewinnmaximierung ausgerichtet. Die Kunden sind die Gelackmeierten, die sich mit absurden Einschränkungen abfinden müssen. Wie ein roter Faden zieht sich die Gier mittlerweile durch die iPad-Produktpalette.

 
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Ein Kommentar von Kaan Gürayer

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2010 hat Steve Jobs das erste iPad präsentiert. Seitdem sitzt Apple unangefochten auf dem Tablet-Thron, kein anderer Hersteller kommt dem US-Konzern auch nur nahe. Die Kombination aus Hard- und Software und die Millionen an Tablet-optimierten Apps machen das iPad quasi unangreifbar. Wie sehr 12 Jahre fehlender Wettbewerb aber auch satt und träge machen, zeigt sich eindrucksvoll am neuen iPad 2022.

Zumindest äußerlich ist das iPad 2022 in jeder Hinsicht ein iPad Air (2022). Es sieht genauso aus, wiegt fast genauso viel und hat mehr oder weniger die gleichen Abmessungen: 248,6 × 179,5 × 7 mm gegenüber 247,6 × 178,5 × 6,1 mm.

Apple beschränkt das iPad 2022 künstlich

Nun gibt es bei so viel Ähnlichkeit ein Problem: Warum sollte man für 769 Euro ein iPad Air (2022) kaufen, wenn man für fast 200 Euro weniger ein neues iPad 2022 bekommen kann? Das weiß auch Apple, weshalb man in Cupertino den Rotstift angesetzt hat: Laminiertes Display? Gestrichen! Unterstützung für den Apple Pencil 2? Weg damit! Die erste Generation muss reichen.

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Neu ist das alles nicht – und übrigens auch nicht skandalös. Produkte müssen einen gewissen Abstand zueinander haben, um sich nicht gegenseitig zu kannibalisieren. Verwerflich wird es dann, wenn die absichtlichen Einschränkungen zu Lasten der Kunden gehen. Das ist hier der Fall: Die fehlende Unterstützung für den Apple Pencil 2 führt zur absurden Situation, dass Käufer des iPad 2022 einen Dongle für den Apple Pencil 1 brauchen, denn der besitzt weiterhin nur einen Lightning-Anschluss. Immerhin ist der neue Logitech Crayon aber eine Alternative.

Magic Keyboard Folio nur mit iPad 2022 kompatibel

Die künstlichen Barrieren gehen aber noch weiter. Zusammen mit dem iPad 2022 hat Apple auch ein neues Magic Keyboard Folio für 299 Euro vorgestellt, das aus zwei Teilen besteht: Schutz-Cover samt ansteckbarer Tastatur. Das trägt nicht nur dünner als das Magic Keyboard auf und macht so den Transport bequemer, es bietet auch eine Reihe von Funktionstasten – etwas, worauf das teurere Magic Keyboard verzichten muss.

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Um die Verkaufszahlen des Magic Keyboard zu schützen – so die naheliegende Vermutung – hat Apple aber das Folio ausschließlich mit dem iPad 2022 kompatibel gemacht. Dafür war sich Apple nicht mal zu schade, den Smart Connector von der Rückseite auf den Rand zu verfrachten. Nochmal zur Erinnerung: iPad 2022 und iPad Air (2020) sind quasi identisch. Wer letztgenanntes besitzt, kann aber nicht zum Magic Keyboard Folio greifen und muss das teurere Magic Keyboard nehmen. Warum eigentlich, Apple?

Mehr zum neuen iPad 2022 im Video:

iPad und iPad Pro 2022 – Trailer
iPad und iPad Pro 2022 – Trailer

Features werden wie auf dem Schachbrett hin und her geschoben

Der Grund ist klar: Gewinnmaximierung. Apples gesamtes iPad-Lineup fühlt sich mittlerweile so an, als hätten seelenlose BWLer die Kontrolle übernommen und würden am Schachbrett über die Ausstattung entscheiden. Statt Dame und Bauer verschieben sie aber Features – alles mit dem Ziel, noch ein bisschen mehr aus dem Portemonnaie der Käufer zu quetschen.

Hinweis: Im Artikel gab es eine Verwechslung zwischen iPad Air 2020 und iPad Air 2022. Die entsprechenden Abschnitte wurden überarbeitet. 

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