Xiaomis cleverer Plan: Hinter dem Chaos steckt volle Absicht

Beim Smartphone-Angebot des chinesischen Herstellers Xiaomi den Überblick zu behalten, fällt nicht gerade einfach. Mit verwirrenden Bezeichnungen, ständigen Neuauflagen und regionalen Unterschieden werden Kunden hinters Licht geführt – doch es gibt noch einen ganz anderen Grund für das Chaos.
Xiaomi: Handy-Bezeichnungen ergeben keinen Sinn
Kaum ein Smartphone-Hersteller bringt so oft neue Handys auf den Markt wie Xiaomi. Da die Übersicht zu behalten, ist mittlerweile so gut wie unmöglich. Jetzt hat sich der YouTuber TechAltar durch das gesamte Portfolio von Xiaomi gewühlt und Erstaunliches dabei herausgefunden. Die Namenspolitik des Herstellers gibt ihm zufolge absichtlich keinen Sinn, damit Kunden gar nicht erst wissen, was sie da eigentlich kaufen. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.
TechAltar zufolge stellt Xiaomi derzeit ein Handy pro Woche vor. Hierbei handelt es sich aber in den seltensten Fällen wirklich um ein neues Smartphone, sondern lediglich die Bezeichnung hat sich geändert. Xiaomi nutzt heute nicht weniger als 10 Zusätze unterschiedliche für „Lite“-Varianten und 8 für „Pro“-Versionen.
Bei Bezeichnungen wie „S“ können Kunden auch nicht sicher sein, ob es sich nun um eine abgeschwächte Variante eines bestehenden Handys oder gar ein Smartphone der nächsten Generation handelt. Beim Redmi 3s gibt das „S“ ein abgespecktes, beim Redmi Note 9S wiederum die Pro-Variante an. Der Buchstabe kann aber auch für eine ganze Serie stehen.
Mehr zum Xiaomi Mi 10T Pro gibt es hier im Video:
Xiaomi-Handys: „X“ und „Max“ bedeuten gar nichts
Während sich bei anderen Herstellern der Zusatz „Max“ eindeutig auf eine größere Variante bezieht, geht Xiaomi einen anderen Weg. Einen Größenunterschied zwischen dem Redmi Note 9 Pro und Pro Max gibt es nicht. Je nach Laune bedeutet ein „X“ eine Lite- oder Pro-Version – oder, wie im Fall des Redmi 4 und Redmi 4X, exakt das gleiche Handy.
Aus Xiaomis Sicht ergeben die Namen sicher auch keinen Sinn, doch der dahinterstehende Grund leuchtet ein. Es kann schneller auf die Konkurrenz reagiert werden, wenn Konsistenz nicht so wichtig ist, spekuliert der YouTuber. Ein globales Portfolio habe eben keine Priorität, wenn lokale Änderungen in China oder Indien eine schnelle Reaktion erzwingen – da wird auch schon mal die Bezeichnung eines Konkurrenten kopiert.