Nokia 8 vorgestellt: Flaggschiff mit toller Kamera und schnellen Updates
Halleluja, nach Monaten der Gerüchte ist das Nokia 8 endlich offiziell vorgestellt. Es ist das erste High-End-Smartphone seit dem chinesisch angeführten Comeback der Traditionsmarke, das zuvorderst mit seiner Kamera und Audioqualität überzeugen will.
Während das Nokia 8 technisch mit der Konkurrenz von Samsung, HTC und Co. mithält, kann es die Preisempfehlungen der anderen Premiumgeräte unterbieten – nur 599 Euro lässt sich Hersteller HMD Global das Top-Modell kosten. Mittlerweile haben sich Startpreise jenseits der 700-Euro-Marke im High-End-Segment etabliert.
Doch nur Nostalgie und ein etwas günstigerer Preis reichen natürlich nicht, um Nokia wieder zu altem Glanz zu verhelfen. Dessen ist sich auch HMD Global bewusst. Das von ehemaligen Nokia-Mitarbeitern gegründete und von chinesischen Investoren, allen voran iPhone-Fertiger Foxconn, finanzierte Unternehmen hält die Markenrechte an „Nokia“, die Microsoft im Frühjahr 2016 teuer verkaufte. Damit dies keine Fehlinvestition ist, nimmt das erste High-End-Gerät von HMD Global auch eine klare Position auf dem Markt ein: Der Hersteller präsentiert das Nokia als Kamera-Smartphone, durch hochwertige Linsen und Mikrofone prädestiniert für Videoaufnahmen.
Nokia 8 mit Dual-Kamera von Zeiss und Bothie-Funktion
Die wichtigste Kamera kommt darum auch im Plural daher: Auf der Rückseite verbaut HMD Global zwei 13-MP-Sensoren, wie von anderen Dual-Kameras gewohnt, ist einer davon monochrom. Für die Linsen samt f/2.0-Blende kooperiert der Hersteller zudem mit Zeiss; das deutsche Unternehmen arbeitete bereits an der PureView-Kamera älterer Nokia-Modelle wie dem Lumia 1020 mit. Für einen „Bothie“, wie HMD Global die Kombination aus Both und Selfie betont modern abkürzt, braucht es aber ebenso eine gute Frontkamera, die das Nokia 8 zufälligerweise auch besitzt – 13 MP, dieselbe Zeiss-Optik sowie ein schneller Autofokus seien an dieser Stelle genannt.
Einen „Bothie“ kann der Nutzer direkt aus der Kamera-App aufnehmen und von dort sogar einen „Bothie“-Livestream via Periscope oder Facebook starten – irgendwelche Influencer unter unseren Lesern? Von Vorteil dafür und für Aufnahmen von Konzerten oder dergleichen dürften auch die sensiblen 360-Grad-Mikrofone sein, die das Nokia 8 besitzt. Die Technologie dahinter nennt sich Ozo Audio und ist eine Eigenentwicklung, die zuvor bei VR-Kameras und mitunter auch in Hollywood zum Einsatz kam. Ob die verbauten Mikros auch dem donnernden Bass Frontstage standhalten, werden wohl erst Testberichte zeigen.
Nokia 8: Die technischen Daten im Überblick
Display | 5,3 Zoll IPS mit 2.560 x 1.440 Pixel Gorilla Glass 5, 2.5D-Glas |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 835 Octa Core (4x 2,5 GHz, 4x 1,8GHz) |
Arbeitsspeicher | 4 GB (LPDDR3) |
Interner Speicher | 64 GB (erweiterbar) |
Kamera | 13 MP (Dual) f/2.0-Blende, Dual-LED-Blitz, Zeiss-Optik |
Frontkamera | 13 MP f/2.0-Blende, Zeiss-Optik |
Akku | 3.090 mAh (Quick Charge) |
Abmessungen | 151,5 x 73,7 x 7,9 Millimeter |
Gewicht | 160 Gramm |
Konnektivität | Bluetooth 5.0, LTE (↓450 ↑50 Mbit/s), WLAN 802.11 a/b/g/n/ac, NFC, A-GPS, GLONASS, USB Type C 3.1 |
Software | Android 7.1.1 Nougat |
Besonderheiten | 360-Grad-Mikrofone, Fingerabdrucksensor, Kopfhörerbuchse, physische Nav-Tasten, mit Dual-SIM erhältlich |
Preis | 599 Euro |
So viel zu der Kernfunktionalität des Nokia 8. Die restlichen Spezifikationen sind im Grunde technische Standardkost und reihen sich nahtlos in die Konkurrenz ein: Ein Snapdragon 835, der unter anderem auch das Galaxy S8 befeuert, sollte mehr als genug Performance bereitstellen, dazu gesellen sich 4 GB RAM sowie ein 64 GB umfassender Datenspeicher, der sogar per Speicherkarte erweiterbar ist. Das Display misst 5,3 Zoll in der Diagonale, was sicherlich für manche ein willkommener Kompromiss zwischen den branchenüblichen 5,5 und 5,0 Zoll sein dürfte, und löst mit 2.560 x 1.440 Pixeln auf. Zum Schutz ist das Panel vom neuesten Gorilla Glass, nämlich Version 5, geschützt.
Nokia 8: Design und Software sind konservativ gehalten
Beim Design wagt HMD Global keine Wagnisse, sondern orientiert sich an der etablierten Ästhetik des Mittelklasse-Nokia-6. Das Display besitzt das traditionelle 16:9-Seitenverhältnis, die Ränder sind klar definiert und das Gehäuse ist auch nicht wasserfest. Die Navigationstasten sind außerdem physisch realisiert, obwohl auch mit Samsung mittlerweile praktisch jeder Hersteller auf Softwarebuttons umgestiegen ist.
Die Software ist Android 7.1.1 – korrekt, kein „basiert auf“, denn bis auf Kleinigkeiten, wie die modifizierte Kamera-App, handelt es sich um pures Stock-Android. Sogar das Google Pixel bringt mehr Veränderungen in der Software als das Nokia 8. Das hat den Vorteil, dass Android O laut Angeben des Herstellers bereits getestet wird und zeitnah erscheinen soll.
Nokia 8: Preis und Verfügbarkeit
Das Nokia 8 ist in den Farben „Polished Blue“, „Polished Copper“, „Tempered Blue“ und „Steel“ zu haben. Der Verkauf beginnt im Laufe des Septembers, mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 579 Euro. Es wird sogar bei einigen Providern erhältlich sein.
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