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100 Stunden in Nioh und warum es immer noch geil ist


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Als Dark-Souls-Klon verschrien erweist sich Nioh nach unseren 100 Ingame-Stunden als würdiges Action-RPG im feudalen Japan des 17. Jahrhunderts. Warum Nioh trotz seiner zugegeben vielen Einflüsse durch andere Spiele ein wirklich süchtig machendes Erlebnis geworden ist, dass auch nach langer Zeit noch motiviert, lest ihr in unserem Fazit.

Nioh ist nun seit gut einer Woche auf dem Markt. Genug Zeit also, ein Fazit zu ziehen und die Aspekte des Spiels näher zu beleuchten. Das umfangreiche Rollenspiel erschließt sich Dir nämlich erst mit zunehmender Spielzeit in seiner ganzen Vielfalt und hat uns in den bisher 100 Spielstunden in seinen Bann gezogen.

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Nioh: Launch-Trailer "Defy Death"

Nioh vs. Souls: Der ewige Vergleich

Vielen dürfte der immer wieder herangezogene Vergleich zwischen Nioh und Dark Souls inzwischen auf die Nerven gehen und auch wir müssen in unserem Fazit manchmal auf das große Vorbild verweisen, denn in Sachen Atmosphäre, Spielästhetik und einzelnen Spielelementen lässt sich die Inspiration durch die Souls-Spiele und Bloodborne in Nioh nicht leugnen

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Mit zunehmender Spieldauer kristallisieren sich dann aber die vorhandenen Unterschiede heraus. Die Action in Nioh mit seinen schnellen Wechseln zwischen Waffenhaltungen und der aktiven Ausdauer-Regeneration per KI-Impuls ist rasanter als in den Souls-Spielen. Vor allem die verschiedenen Kombofähigkeiten in Nioh ziehen hier eine klare Grenze.

Allerdings erreichen die Bosskämpfe in Nioh nie ganz die Klasse von Dark Souls. Zwar sind sie zu Spielbeginn nicht minder schwierig, werden mit zunehmenden Spielverlauf dank immer besserer Ausrüstung aber einfacher. Hinzu kommen Balancing-Probleme wie die zu mächtige Onmyo-Magie. So lassen sich beispielsweise Bosse mit dem Faultier-Talisman genauso verlangsamen wie normale Feinde, was in Souls-Spielen so wohl nie vorkommen würde.

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Jedoch wird Nioh auch nie wirklich einfach. So musst Du es in manchen Nebenmissionen nämlich auch mal mit zwei Bossen gleichzeitig aufnehmen, was eine ungemeine Herausforderung darstellt. Zudem definiert Ausrüstung Deinen Charakter in Nioh ab einem bestimmten Levelfortschritt mehr als in den Spielen von From Software.

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Die Bosskämpfe sind hart, aber nicht immer so spektakulär inszeniert wie in den Souls-Spielen.

Looten und leveln

Die Suchtspirale nach immer besserer Ausrüstung geht in Nioh voll auf und orientiert sich an Spielen wie Diablo 3. An jeder Ecke findest Du neuen Loot, Waffen und Rüstungen in verschiedenen Seltenheitsstufen. Zudem bietet die Waffenschmiedin unzählige Möglichkeiten, Deine Ausrüstung anzupassen.

So kannst Du nicht nur neue Waffen und Rüstungen schmieden, sondern sie im Aussehen verändern, Attribute von alter Ausrüstung übertragen oder sie neu schmieden lassen. Statistikfanatiker können sich ob der vielen Zahlen und Statuswerte in Nioh verlieren und werden eine Weile benötigen, bis sie die perfekte Ausrüstung für ihren Charakter zusammengestellt haben. Bei der Charakterentwicklung hast Du in Nioh also so viele Möglichkeiten wie in kaum einem anderen Vertreter dieses Genres.

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Die 22 Schutzgeister in Nioh sind unterschiedlichen Elementen zugeteilt und bringen noch mehr taktische Möglichkeiten.

Das Kampfsystem macht den Spielspaß aus

Der Reiz von Nioh und anderen Souls-Spielen liegt vor allem im fordernden Kampfsystem, was durch seine Dynamik, verschiedenen Builds, Waffen und Kampfstile im Grunde endlos motiviert. Ständig probierst Du neue Herangehensweisen aus, verteilst Deine Attributspunkte neu und testest verschiedene Spielweisen aus.

Das Kampfsystem von Nioh ist zwar dem der Souls-Spiele ähnlich, jedoch deutlich schneller und spielt sich dank der verschiedenen Waffenhaltungen dann doch anders, motiviert im Grunde aber genauso. Vor allem dadurch, dass sich die verschiedenen Möglichkeiten erst nach und nach erschließen. Die fünf Waffenarten im Spiel kommen alle mit ihren eigenen Skilltrees, die sehr umfangreich gestaltet sind und diverse Taktiken ermöglichen.

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Hinzu kommen die Fähigkeiten für Onmyo-Magie und Ninjakünste. Dabei erlaubt Nioh die verschiedensten Ansätze bei der Spielweise, die alle ihre klaren Vorteile mitbringen und den Wiederspielwert erhöhen.

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Fernwaffen wie Bögen, Gewehre und Handrohre erlauben gezieltes Anvisieren von Schwachstellen.

Ein New Game Plus wie es sein muss

Noch relativ wenig bis gar nicht wurde über das Endgame bzw. New Game Plus von Nioh gesprochen, das besser gelöst wurde als in den Souls-Spielen. Das liegt in erster Linie daran, dass es nicht diesen harten Bruch oder Point of no Return gibt, bei dem das Spiel Dir sagt: Jetzt beginnt das New Game Plus und dies darfst Du mit hinüber nehmen, aber alles andere geht verloren.

In Nioh wird dies anders und besser gelöst. Hast Du den ersten Spieldurchgang nach rund 70 Stunden absolviert, wird der Spielmodus „Weg des Starken“ freigeschaltet. Hier werden zunächst alle Haupt- und Nebenmissionen der ersten drei Regionen im New Game Plus freigeschaltet. Jedoch kannst Du auch jederzeit wieder zum normalen Spieldurchlauf (Weg des Samurai) wechseln und verpasste Missionen nachholen.

Sämtliche Ausrüstung und Levelfortschritte bleiben erhalten und die neue Seltenheitsstufe „Göttlich“ (Items mit grüner Schrift) wird freigeschaltet, womit die Hatz nach besseren Rüstungen und Waffen erst richtig losgehen kann. Genauso muss ein New Game Plus aussehen. Nichts geht verloren, aber neue Wege tun sich auf.

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Den harten Schnitt zwischen erstem Spieldurchgang und New Game Plus gibt es in Nioh nicht. Ihr könnt den Modus jederzeit über die Landkarte umschalten.

Wenn der Multiplayer doch nur besser wäre...

Ein großer Knackpunkt ist leider noch der Koop und Multiplayer von Nioh, der es unverständlicherweise nur erlaubt, gemeinsam Missionen im Koop zu spielen, wenn beide Spieler sie zuvor für sich allein im Singleplayer abgeschlossen haben. Die Entwickler von Team Ninja begründen dies damit, dass Nioh im Koop sonst zu einfach wäre. Jedoch hätte man dann doch einfach den Schwierigkeitsgrad zu zweit anpassen können. Zudem ist der Koop-Modus generell nur maximal zu zweit spielbar, hier wäre so viel mehr drin gewesen.

Hinzu kommt das Fehlen eines PvP-Modus, der gerade aufgrund des komplexen und taktischen Kampfsystems schmerzlich vermisst wird. Jedoch verspricht Team Ninja hier baldigen Nachschub in Form eines kostenlosen DLCs, der Dir den Kampf gegen Freunde erlauben soll. Dann wird auch das Clan-System interessanter werden, bei dem Du im wöchentlichen Rhythmus um Ruhm und die Vorherrschaft im feudalen Japan kämpfst. Bisher ist der Anschluss an Clans nämlich nur eine nette Dreingabe.

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Das Clan-System bietet Potenzial, wird aber durch den fehlenden PvP-Modus noch nicht ausgenutzt.

Mein Fazit zu Nioh

Nioh hat mich wie schon lange kein anderes Spiel mehr an den Controller gefesselt. Das Kampfsystem ist schnell und verzeiht keine Fehler. Die Story rund um die Machtkämpfe im feudalen Japan mit dem Einfluss durch die Dämonen aus dem Yokai-Reich gewinnt zwar keinen Innovationspreis und ist etwas holprig erzählt, die Atmosphäre stimmt jedoch immer.

Auch die Grafik mag altbacken sein, jedoch stören mich solche Sachen kein bisschen, so lange die Spielmechaniken motivieren und das tun sie in Nioh eindeutig. Spielern, die Dark Souls oder eher noch Bloodborne mögen, kann ich Nioh nur wärmstens empfehlen. Wenn der Multiplayer zudem noch optimiert wird, könnte sich Nioh auch auf lange Sicht als würdige Marke etablieren.

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