Mit OpenWebSearch will ein europäisches Konsortium die Marktdominanz von Google brechen. Ziel ist ein freier Suchindex, der die Grundlage für mehr Wettbewerb schaffen soll. Die EU unterstützt das Projekt mit Millionenbeträgen.
OpenWebSearch: Neuer EU-Ansatz für den Suchmarkt
Googles Dominanz auf dem Suchmaschinenmarkt soll mit dem EU-Forschungsprojekt OpenWebSearch gebrochen werden. 14 Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft arbeiten derzeit unter der Leitung der Open Search Foundation e. V. mit Sitz in Bayern an der Vision eines unabhängigen Suchindexes.
Der Unterschied zu bisherigen Ansätzen: Statt einer neuen Suchmaschine soll ein offenes Verzeichnis des Internets entstehen, das von kommerziellen und nicht-kommerziellen Anbietern genutzt werden kann. Die EU fördert das Projekt mit 8,5 Millionen Euro.
Ein zentrales Problem ist der Aufbau eines stets aktuellen Suchindexes – eine komplexe und rechenintensive Aufgabe. Das Leibniz-Rechenzentrum in München und die IT4Innovations-Universität in Ostrava stellen dafür inzwischen die notwendigen Kapazitäten bereit. Gleichzeitig entwickeln andere Universitäten in der EU neue Crawler, die das Internet durchforsten. Bis August 2025 soll der Index immerhin 50 Prozent des weltweiten Webs abdecken.
Suchmaschinen: EU will Vielfalt statt Monopol
Projektleiter Dr. Stefan Voigt hält die Dominanz von Google für gefährlich (Quelle: ZDF). Suchmaschinen bestimmen, welche Inhalte sichtbar sind und wie Daten- und Zahlungsströme fließen. Mit einem freien Index sollen nicht nur mehr Wettbewerber auf den Markt kommen, sondern auch Alternativen mit transparenten Algorithmen entstehen.
In Deutschland hat Google derzeit einen Marktanteil von 88 Prozent. Weit abgeschlagen liegt Bing mit 6 Prozent auf Platz zwei. Die restlichen 6 Prozent verteilen sich auf kleinere Anbieter wie Duckduckgo und Ecosia.
Mehr zu Ecosia seht ihr im Video: