Für das Bezahlen mit Bargeld gelten in der EU bereits gewisse Regeln. Hohe Summen lassen sich zwar jetzt schon nicht mehr so einfach hin und her schieben – ab Mitte 2027 wird das noch schwieriger. Dann gelten nämlich neue Regeln, gegen die gleich mehrere Branchen Sturm laufen.
Europa begrenzt Bargeldzahlungen weiter
Europa zieht die Bargeldzügel weiter an: Ab Juli 2027 sperrt die EU Barzahlungen über 10.000 Euro komplett. Die Neuregelung im Kampf gegen Geldwäsche trifft vor allem den Handel mit Autos, Schmuck und Gold. Besonders brisant: Bereits ab 3.000 Euro müssen Händler ihre Kunden identifizieren.
Die EU lässt sich dabei von der Kritik nicht beirren. Mit dem neuen Geldwäschepaket greift Brüssel tief in die Zahlungsgewohnheiten der Europäer ein. Wer künftig ein Auto, Motorboot, eine Heizungsanlage oder wertvolle Kunst mit Scheinen bezahlen will, schaut in die Röhre. Gleichzeitig verschärft sich die Überwachung. Statt ab 10.000 Euro werden Käuferinnen und Käufer schon ab 3.000 Euro überprüft und damit unter Generalverdacht gestellt – so die Kritiker. Privatverkäufe sind davon ausgenommen – beispielsweise beim Gebrauchtwagenkauf von privat zu privat.
Der Widerstand gegen die Bargeldobergrenze wächst. Besonders das Kfz-Gewerbe sieht rot: Der bewährte Zug-um-Zug-Handel mit Gebrauchtwagen steht auf der Kippe. Gold- und Silberschmiede warnen vor „dramatischen“ Folgen für ihre Branche. Auch das Handwerk rebelliert gegen die pauschale Kriminalisierung ihrer Kunden.
Schlupflöcher bleiben erhalten
Kritiker bezweifeln die Wirksamkeit der EU-Maßnahmen. Findige Geschäftsleute könnten die Obergrenze durch gesplittete Zahlungen oder Kryptowährungen umgehen. Stattdessen befürchten Verbände einen Bürokratie-Tsunami, der vor allem kleine Betriebe trifft. Die Registrierung bei der Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) und elektronische Meldepflichten belasten bereits jetzt viele Unternehmen. Das dürfte ab Mitte 2027 noch einmal viel mehr werden (Quelle: T-Online).
Kaum Änderungen für Normalbürger
Wer jetzt glaubt, dass dadurch ein Bargeldverbot für Normalbürger umgesetzt wird, täuscht sich. Ihr könnt auch weiterhin mit Bargeld bezahlen. Bei höheren Summen müssen nur eure Personalien erfasst werden – wie bisher auch schon. Und beim Privatverkauf gibt es kein Limit. Es bleibt also so gut wie alles beim Alten.