Was, wenn eure Google-Suche plötzlich wie ein Gespräch klingt – und euch dabei das Lesen erspart?
Googles neue Funktion "Audio Overviews" verwandelt eure Suchanfrage in eine gesprochene Zusammenfassung. Zwei KI-generierte Stimmen liefern euch im Stil eines Podcasts die relevantesten Infos – zusammengestellt aus den obersten Treffern der Google-Suche. Das Feature auf Basis der Google-KI Gemini ist derzeit noch experimentell und nur auf Google Labs verfügbar, leider aber nicht in Deutschland.
Mini-Podcast statt zehn Suchtreffer
Die Idee: Statt sich mühsam durch diverse Links zu klicken, hört ihr einer Unterhaltung zu, die euch den Überblick verschafft. Die Tonspur lässt sich in der Geschwindigkeit anpassen (zwischen 0,25x und 2x), auch die Lautstärke ist regelbar. Hilfreich sein könnte das für Suchanfragen mit Erklärbedarf, bei denen man sich nicht mehr durch ewig lange Textwüsten graben muss – vorausgesetzt natürlich, die KI-Antworten stimmen, was bekanntermaßen nicht immer der Fall ist.
Bekannt aus NotebookLM – jetzt in der Suche
Ganz neu ist das Feature nicht. Zuvor hatte Google es in seinem Tool NotebookLM bereitgestellt. Dort konnten Nutzerinnen und Nutzer bereits in Dialogform mit den KI-Stimmen interagieren, zusätzliche Fragen stellen oder einen "Deep Dive" zu bestimmten Themen starten. Jetzt bringt Google diese Technologie erstmals direkt in seine Websuche – wenn auch zunächst als Testlauf.
Mit der Integration von Audio Overviews in die Websuche könnte Google einen weiteren Schritt dahin gehen, die klassische Linkliste überflüssig zu machen. Statt zehn blauer Links werden Nutzer künftig immer öfter direkt mit generierten Zusammenfassungen, visuellen Antwortboxen oder dem ebenfalls noch experimentellen AI-Mode konfrontiert. Das Ziel: Die Suchmaschine soll sich stärker anfühlen wie ein Gespräch – nicht wie ein Verzeichnis.
Bequem und gefährlich
Mit jedem dieser Schritte führt Google uns Nutzer weiter weg von der freien Entscheidung, welchen Informationen wir aufnehmen und welchen Quellen wir vertrauen. Es ist sicher bequem, nicht mehr Links durchklicken zu müssen, aber wir liefern uns damit auch der Google-KI aus, die diese Entscheidungen für uns trifft. Und so weit sich diese Tools auch entwickelt haben, sie sind nicht intelligent. Gemini und Co. sind (sehr ausgeklügelte) Textgeneratoren, die nicht wissen, was wahr oder falsch ist. Und doch rollt Google diese Systeme immer weiter aus – wohl wissend, dass sehr viele Menschen den Ergebnissen vertrauen werden und damit Falschinformationen ausgeliefert sind. Eine gefährliche Entwicklung.