Mit ambitionierten Zielen gestartet, nun das abrupte Aus: Ein asiatischer E-Auto-Hersteller zieht sich aus dem deutschen Markt zurück. Die wenigen Kunden bleiben ratlos auf der Strecke.
VinFast: Showrooms dicht, Mitarbeiter gekündigt
Der vietnamesische E-Auto-Hersteller VinFast hatte einst ehrgeizige Pläne. Sechs Showrooms in Deutschland sollten es sein, eigene Verkaufsräume und der Verzicht auf klassische Händlerstrukturen sollten Tesla und BYD Paroli bieten. Doch daraus wird nun doch nichts: Anfang Mai wurden rund 90 Prozent der deutschen Belegschaft gekündigt, inzwischen sind die Showrooms geschlossen.
Die offizielle Begründung des Konzerns ist bei Marktunsicherheiten zu finden, wie es heißt. Während VinFast im Heimatland Vietnam führend ist, blieb der Erfolg in Europa am Ende bescheiden. Im ersten Quartal 2025 konnte der Hersteller lediglich 55 Fahrzeuge in Deutschland absetzen. Trotz hoher Investitionen reichte das Vertrauen der Kundschaft am Ende wohl einfach nicht aus. Ein Preis von rund 40.000 Euro ist für eine weitgehend unbekannte Marke dann doch zu viel.
Hinzu kommen wirtschaftliche Probleme: Trotz steigender Umsätze machte VinFast im vergangenen Jahr weltweit fast 3 Milliarden Euro Verlust. Zwar finanziert der Mutterkonzern Vingroup den Autobauer weiterhin, doch auch dort wachsen die Zweifel. Auf dem US-Markt kämpft VinFast zudem mit Rückrufen, schlechter Presse und Importzöllen, während die geplante Fabrik in North Carolina dem Zeitplan hinterherhinkt.
VinFast: Modell „funktioniert nicht mehr“
In Zukunft möchte VinFast weiterhin E-Autos in Europa anbieten, allerdings nur noch über Zwischenhändler. Das Direktvertriebsmodell „funktioniert nicht mehr“, heißt es sehr konkret in einer Mitteilung (Quelle: Tagesschau).
Im Video: Das halten wir vom Kia EV9.