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Huawei Watch 3 Pro im Test: So gut ist HarmonyOS auf einer Smartwatch

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Die Huawei Watch 3 Pro ist schon ein ganz besonders Produkt. Es handelt sich nämlich um das erste Gerät überhaupt, das in Deutschland mit dem neuen HarmonyOS-Betriebssystem angeboten wird. In diesem Test schauen wir uns also die Hardware, aber insbesondere auch die Software der Smartwatch an.

 
Huawei
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Huawei Watch 3 Pro im Test: Fazit

GIGA-Wertung: 7.8 / 10

Die Huawei Watch 3 Pro ist eine wirklich hochwertige und schöne Uhr, die das bisher beste Display besitzt, das in einer Smartwatch verbaut wurde. Der große Akku sorgt für eine vergleichsweise hohe Laufzeit, selbst wenn man alle Gesundheitsfunktionen nutzt. Leider macht das neue Betriebssystem HarmonyOS 2.0 den Gesamteindruck kaputt. Vieles ist noch nicht genug durchdacht und funktioniert auch noch nicht so, wie man es sich wünscht. Besonders wenn man von einer anderen Uhr umsteigt, wird man Selbstverständlichkeiten vermissen. Wer sich die immerhin 499 Euro teuren Uhr kauft, geht eine Wette auf die Zukunft ein. Wenn Huawei HarmonyOS mit der Zeit verbessern kann, wird die Huawei Watch 3 Pro massiv davon profitieren.

Vorteile:

  • Display
  • Akkulaufzeit
  • Design
  • Materialwahl
  • eSIM und LTE

Nachteile:

  • Software
  • Größe
  • Funktionsumfang
  • Preis

Huawei Watch 3 Pro im Test: Design und Verarbeitung

Die Huawei Watch 3 Pro ist sehr hochwertig. (Bildquelle: GIGA)

Die Huawei Watch 3 Pro ist schon eine wuchtige Smartwatch. Sie ist mit 14 mm (ohne Sensorbereich) sehr dick und mit 63 Gramm (ohne Armband) auch ziemlich schwer. Das runde 1,43-Zoll-Display wird zudem noch einmal mit einem recht breiten Rand eingefasst, sodass eine richtig solide Uhr entsteht. Huawei versucht diese Tatsache mit geschicktem Design etwas zu verstecken, indem die Ränder gefast wurden. Sobald man die Uhr am Handgelenk hat, merkt man die Größe aber. Ist in jedem Fall nichts für schmale Ärmchen. Dann sollte man eher zu der normalen Version ohne „Pro“-Zusatz greifen. Diese fällt etwas kleiner aus.

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Die Rückseite der Huawei Watch 3 Pro besteht aus Keramik. (Bildquelle: GIGA)

Qualitativ macht Huawei bei der Watch 3 Pro absolut keine Kompromisse. Jeder Bereich der Smartwatch fühlt sich hochwertig an und sieht gut aus. Das Uhrengehäuse ist aus Titan und Keramik gefertigt. Man hat zudem die Wahl zwischen der „Classic Edition“ mit Lederarmband, die wir getestet haben, und der „Elite Edition“ mit Titanarmband. Diese sieht dann noch einmal wertiger aus. Doch auch die klassische Version mit Lederarmband hat einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Das Armband schmiegt sich an das Handgelenk und ist überhaupt nicht steif, wie man es von anderen Smartwatches sonst kennt. Die Gebrauchsspuren nach drei Wochen täglicher Nutzung im Alltag und beim Sport halten sich absolut in Grenzen. Sie wirkt immer noch wie neu. Das spricht für eine gute Materialwahl.

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Bedient wird die Huawei Watch 3 Pro mit dem Touchscreen, der digitalen Krone und dem Knopf. Die Krone und der Knopf lassen sich sehr gut erreichen, bieten einen hervorragenden Druckpunkt und erlauben eine präzise Steuerung.

In diesem Video seht ihr, was die Huawei Watch 3 so drauf hat:

Huawei Watch 3: Neue Smartwatch vorgestellt
Huawei Watch 3: Neue Smartwatch vorgestellt

Huawei Watch 3 Pro im Test: Display

Eines der Highlights der Huawei Watch 3 Pro ist ohne Zweifel das AMOLED-Display. Es besitzt nicht nur mit 466 x 466 Pixel bei 1,43 Zoll eine hohe Auflösung, sondern ist auch extrem hell. Ich hatte in keiner Situation Probleme, die Uhr abzulesen. Selbst dann nicht, wenn die Sonne direkt auf das Display geschienen hat. Das kann ich von anderen Smartwatches, die ich selbst besitze oder getestet habe, beim besten Willen nicht behaupten. Obwohl das Glas der Oberfläche spiegelt, kann man wirklich alles super ablesen. Der Helligkeitssensor arbeitet zudem sehr präzise und passt sich den Lichtverhältnissen zuverlässig an. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich manuell nachhelfen muss.

Das Display der Huawei Watch 3 Pro ist extrem hell. (Bildquelle: GIGA)

Selbst das Always-On-Display lässt sich gut ablesen. Die Helligkeit ist zwar geringer als im aktiven Modus, doch immer noch hoch genug, damit man zumindest die Uhrzeit und einige weitere Informationen direkt ablesen kann. Je nach Ziffernblatt gibt es da ja unterschiedliche Darstellungsformen.

Huawei Watch 3 Pro im Test: HarmonyOS 2.0

HarmonyOS 2.0 steckt noch in den Kinderschuhen (Bildquelle: GIGA)

Bisher klang der Test der Huawei Watch 3 Pro sehr positiv. Bei der Software wendet sich das Blatt. Huawei setzt erstmals auf HarmonyOS 2.0. Das komplett neue Betriebssystem, das zukünftig auf vielen Geräten wie Smartphones, Tablets, Fernseher und IoT-Produkten laufen soll. Auf Smartwatches fühlt sich das neue Betriebssystem aber noch wie im Beta-Stadium an. Ich hab mir im Laufe der Zeit sogar eine Liste mit den Problemen machen müssen, um nicht zu vergessen, wie viele Schwierigkeiten ich hatte:

  • Umständlich Einrichtung: Das fängt schon bei der Einrichtung an. Eigentlich bietet Huawei die nötige Health-App auch im Google Play Store an. Nach der Installation stellt man aber überrascht fest, dass die App komplett veraltet ist und die Huawei Watch 3 Pro gar nicht erkennt. Hat man also kein Huawei-Handy, wo die AppGallery vorinstalliert ist, muss man sich den alternativen App-Shop per APK manuell installieren. Hier scheitert dann schon der Großteil der normalen Nutzer. Nach dem ersten Einrichten hatte ich dann massive Probleme. Die Verbindung war plötzlich weg, WLAN über die Uhr ging nicht, die Uhrzeit wurde falsch angezeigt und so weiter. Deswegen hab ich dir Uhr noch einmal platt gemacht und neu aufgesetzt. Beim zweiten Mal hat es dann geklappt.
  • Intuitive Bedienung Fehlanzeige: Huawei baut ja nicht erst seit gestern Smartwatches. HarmonyOS 2.0 fühlt sich aber genau so an, als ob Huawei bisher noch nie eine Uhr entwickelt hätte. Die Bedienung ist an vielen Stellen nicht zu Ende gedacht. Ich kann zudem nur den einen Knopf an der Seite manuell belegen, aber nicht die digitale Krone dazu bringen, dass ich mit einem Druck eine Auswahl bestätigen kann. Es liegt doch auf der Hand, dass, wenn ich an der Krone drehe und zu einer App oder Einstellung komme, mit einem Druck ins Untermenü gehen möchte. Stattdessen lande ich auf dem Startbildschirm. Wozu brauch ich die digitale Krone überhaupt, wenn ich eh zum Touchscreen greifen muss? Solche Beispiele finden sich überall in dem Betriebssystem. Huawei muss noch viel verbessern, damit die Software passt.
  • Sport-Tracking startet nicht automatisch: Das Sport-Tracking ist ja ein wichtiger Punkt bei einer Smartwatch. Und hier nerven mich auch zwei Punkte ganz besonders. Erstens dauert der GPS-Fix sehr lang. Zudem muss man nach dem GPS-Fix das Tracking manuell starten. Hier hätte ich mir gewünscht, dass das Sport-Tracking automatisch startet, wenn das GPS-Signal da ist. Ich hab doch schon vorher gesagt, dass ich jetzt Sport treiben werde. Man kann zwar überschreiben, dass das Tracking ohne GPS-Signal beginnt, doch das ist ja nicht Sinn der Sache. Bei anderen Uhren funktioniert das viel besser. So ist es mir die ersten Male passiert, dass mein Tracking auf dem Fahrrad überhaupt nicht aufgezeichnet wurde. Nach einigen Tagen hat man sich an die manuelle Auslösung gewöhnt, da die Uhr dann auch vibriert, wenn das GPS gefunden wurde. Man muss halt etwas länger warten, bis man loslegen kann.
  • Englische Sprachausgabe: In regelmäßigen Abständen werden einem beim Sport die Messdaten vorgelesen. Wer der englischen Sprache nicht mächtig ist, der hat Pech gehabt. Obwohl HarmonyOS 2.0 auf Deutsch eingestellt ist, wird auf Englisch gesprochen.
  • App-Installation quälend langsam: Gut, bei diesem Punkt weiß ich nicht, ob es an HarmonyOS oder der Hardware liegt, aber die Installation von Apps aus der AppGallery, die wirklich mager bestückt ist, dauert ewig. Dabei ist die Verbindung per WLAN aufgebaut. Für die Radio-App, um den Lautsprecher der Uhr zu testen, habe ich fast zwei Stunden gebraucht. Das ist doch nicht normal für eine ca. 30 MB große App. Nach dem Day-One-Patch geht es etwas schneller, für die gleiche App brauche ich nun gut 15 Minuten. Ist in meinen Augen immer noch viel zu lang aber vielleicht wird es mit der Zeit noch besser.
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Das waren so die größten Punkte, die mich an der Software und Bedienung genervt haben. Grundsätzlich muss ich sagen, dass die Uhr noch lange nicht ausgereift ist, was die Software angeht. Über den Schnellzugriff lassen sich auch nur vier Apps festlegen. Hier müsste man eigentlich auch die Sport-Features unterbringen. Es braucht also noch einige Updates, damit man mit der Konkurrenz mithalten kann. Wenn Huawei einen guten Eindruck mit HarmonyOS 2.0 hätte machen wollen, hätte man von Beginn an alles geben müssen. Jetzt muss man darauf hoffen, dass irgendwann Updates erscheinen.

Einen Day-One-Patch gab es immerhin schon. Der hat beispielsweise dafür gesorgt, dass sich das Display ausschaltet, wenn man die Uhr abnimmt. Bisher blieb das Display im Always-On-Modus immer aktiv und hat den Akku leergesaugt. Ansonsten ist mir die Uhr danach noch einmal komplett abgeschmiert und hat sich erst nach 30 Minuten am Ladegerät selbst gefangen, obwohl der Akku zu 80 Prozent geladen war. Es ist also noch viel zu tun.

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Huawei Watch 3 Pro im Test: Funktionsumfang

Die Huawei Watch 3 Pro kann den Schlaf analysieren. (Bildquelle: GIGA)

Wie jede andere Smartwatch kann auch die Huawei Watch 3 Pro den Puls messen, den Blutsauerstoffwert bestimmen, besitzt ein GPS-Modul und wird nur mit LTE-Modem angeboten. Es fehlt die Möglichkeit, den Blutdruck zu messen, was die Galaxy Watch 3 mittlerweile kann, und man kann kein EKG erstellen. Eigentlich auch Standard in der Preisklasse. Dafür kann die Huawei Watch 3 Pro die Körpertemperatur messen. Das kann sonst keine Smartwatch der großen Hersteller.

Huawei Watch 3 Pro im Test: Akkulaufzeit

In der Huawei Watch 3 Pro ist ein riesiger Akku verbaut. (Bildquelle: GIGA)

Hier bin ich tatsächlich positiv überrascht von der Huawei Watch 3 Pro. Alle Sensoren der Gesundheitsüberwachung waren bis auf die Schlaffunktion permanent aktiviert. Mit der kontinuierlichen Herzfrequenzmessung, automatischem Stresstest, Messung des Blutsauerstoffs und der Hauttemperatur hielt die Uhr drei bis vier Tage. Benachrichtigungen von WhatsApp und Co. waren auch aktiv, sind aber im Grunde nutzlos, da man eh nicht antworten kann. Nur wenn man viel Sport macht, die hohe Helligkeit des Displays und die GPS-Funktion nutzt, sinkt die Laufzeit schneller. Doch auch in dem Punkt ist man beispielsweise einer Galaxy Watch Active 2 von Samsung überlegen. Wundern tut mich das nicht, denn in der Pro-Version ist ein riesiger 790-mAh-Akku verbaut. Das ist für eine Smartwatch wirklich übermäßig groß. Das erklärt dann auch das dicke Gehäuse.

Hinweis: Da wir keine eSIM zur Verfügung hatten, konnten wir die Akkulaufzeit nicht im mobilen Netz testen.

Huawei Watch 3 Pro: Wertung

KategorieWertung (max. 10)
Design und Verarbeitung9
Display10
Tragekomfort und Bedienung7
Software5
Fitness-Modi:7
Akku9
Gesamt7.8

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