Saugroboter Eufy Robovac 30C im Test: Günstiger Haushaltshelfer

Schon praktisch, wenn man einen smarten Helfer im Haushalt hat, der Staub und Krümeln den Kampf ansagt. Nur leider sind Saugroboter nach wie vor relativ teuer – günstigere Modelle sind oft als Taugenichtse verschrien. Ob das wirklich stimmt, hat GIGA anhand des Eufy Robovac 30C getestet.
Mit rund 250 Euro ist der Eufy Robovac 30C ein Saugroboter der günstigeren Sorte. Trotzdem soll seine Saugkraft ausreichen, um sogar Tierhaare aufzunehmen. Durch seine drei Bürsten soll er Schmutz auch in größerem Radius den Garaus machen, dank Sensoren erkennt er Stufen und weicht ihnen automatisch aus. Mit den im Lieferumfang enthaltenen Magnetstreifen kann der zu saugende Bereich begrenzt werden, gesteuert wird der kleine Roboter entweder mit der mitgelieferten Fernbedienung, per App oder gar per Sprachsteuerung.
Hinter der Marke Eufy verbirgt sich übrigens kein geringerer als der bekannte China-Hersteller Anker, der vor allem für seine Powerbanks und Kopfhörer bekannt ist und regelmäßig durch gute Leistung zum kleinen Preis überzeugen kann. Dasselbe versucht das Unternehmen nun auch mit der Smart-Home-Marke Eufy, unter der neben Saugrobotern auch smarte Beleuchtung, Waagen und Security-Kameras vertrieben werden. Mit Erfolg – auf Amazon zählen viele Eufy-Produkte zu den Bestsellern. Ob der Robovac 30C auch im GIGA-Test überzeugen kann?
Übrigens: Das auch Katzen Spaß mit dem Robovac 30C haben können, beweisen die folgenden Bilder
Eufy Robovac 30C: Unser Fazit
Trotz des kleinen Preises und leichten Gewichts ist die Saugleistung des Eufy Robovacs 30C erstaunlich gut. Staub, Krümel, Konfetti und sogar Tierhaare stellen für den Sauger kaum ein Problem dar – egal ob auf Laminat oder Teppich. Selbst an Kanten und Ecken reinigt er zuverlässig, nur ein geringer Teil der Verschmutzung bleibt bestehen. Darüber schaue ich wohlwollend hinweg, sind Saugroboter doch allgemein bei der Reinigung nicht perfekt, auch in den höheren Preisklassen.
Trotzdem wird meine Wohnung im Test nicht komplett sauber: Die sogenannte Chaos-Navigation hält leider, was ihr Name verspricht: Der Roboter „vergisst“ beim Saugdurchgang einige Gebiete komplett, andere reinigt er gleich mehrmals, obwohl dies gar nicht nötig wäre. Hinzu kommt, dass in der sehr minimalistischen App der Weg des Roboters nicht nachvollzogen geschweige denn von vornherein festgelegt werden kann.
Der Eufy Robovac ist kein Ersatz für einen herkömmlichen Staubsauger. Als Ergänzung, die unter der Woche klar Schiff macht, während ihr euch anderen Aufgaben widmet, ist er aber durchaus gut geeignet.
Vorteile:
- Saugleistung ist für den Preis erstaunlich gut, selbst Tierhaare werden aufgesaugt
- Kantenmodus reinigt relativ zuverlässig Ecken und Kanten
- Für die Größe wird pro Bahn dank Bürsten relativ viel Schmutz aufgenommen
- Leicht verständliche und schnelle Einrichtung
- Passt dank kompakter Form auch unter die meisten Möbel
- Viel Zubehör im Lieferumfang
- Batterie mit 100 Minuten ausreichend
Nachteile:
- App ist sehr minimalistisch: Ein Raumprofil lässt sich nicht erstellen, außerdem lässt sich nicht einsehen, wo der Roboter überall gesaugt hat
- Saugen nach dem Chaos-Prinzip: Keine klare Navigation, wodurch Stellen vergessen werden
- Das Finden der Station dauert lange
- Bleibt auf Türschwellen und Erhöhungen hängen
- Keine Wischfunktion
Unsere Test-Wertung zum Eufy Robovac 30C:
Reinigung: 85 Prozent
Navigation: 40 Prozent
Handhabung: 70 Prozent
Ausstattung: 80 Prozent
Gesamt: 72 Prozent (die Reinigung bildet 50 Prozent der Note)
Eufy Robovac 30C: Kleiner Saubermann mit Power-Modus
Ich muss gestehen: Vor dem Test hatte ich nicht allzu hohe Erwartungen an die Saugleistung des Robovacs 30C. Ich habe mir einen anspruchsvollen Hindernis- und Schmutz-Parcours überlegt, wie ihn selbst Hochleistungssauger nicht immer bestehen: Katzenfell im Teppich, Konfetti auf verschiedenen Oberflächen, Krümel an Kanten, Staub unterm Bett und zahlreiche Stuhlbeine, die es genau zu umfahren gilt.
Quelle: GIGAGanz im Gegensatz zu meiner Skepsis hat der Eufy Robovac all diese Aufgaben gut bewältigt. Die seitlich abstehenden Bürsten, die dem kleinen Roboter ermöglichen, mehr Schmutz auf einmal aufzunehmen, haben zwar immer wieder kleine Krümel und vor allem einzelne Konfetti von ihm weggeschleudert, anstatt sie aufzunehmen. Im großen und ganzen hat der Staubsauger aber durchaus seinen Zweck erfüllt – auf allen getesteten Oberflächen.
Bei größeren Verschmutzungen wie Katzenhaaren oder viel Staub hilft der „Boost-IQ-Modus“. Hier erhöht der Roboter automatisch die Saugkraft, um stärkere Verschmutzungen vor allem auf Teppichen zu bekämpfen – dafür wird er aber auch etwas lauter. Zwar gelingt es dem fleißigen Haushaltshelfer nicht, jedes Katzenhaar aus dem Teppich aufzunehmen. Seine Leistung ist hier vergleichbar mit meinem regulären Staubsauger von Kärcher, was schon beachtlich ist – und dabei ist der Robovac sogar wesentlich leiser.
Für Kanten und Ecken hat der Saugroboter einen sogenannten „Kantenmodus“. In diesem fährt der Eufy Robovac genau an den Kanten entlang und reinigt sogar Ecken erstaunlich gut. Lediglich mit Wänden ohne Sockelleiste hat der Saugroboter ein Problem – die Rillen werden nicht zufriedenstellend gereinigt, ein paar Krümel bleiben übrig. Auch auf eine Wischfunktion muss leider verzichtet werden, wem dies wichtig ist, der sollte sich nach einem anderen Roboter umschauen.
Die Navigation: Saugroboter mit fehlender Orientierung
Beachtlich ist die geringe Höhe des Robovacs, dank der selbst unter der Küchenzeile und unterm Bett ohne Probleme und vor allem ohne nerviges Bücken gereinigt werden kann. Und sogar den Hindernis-Parcours besteht der Sauger, er navigiert zuverlässig eng durch die Stuhlbeine und nimmt dabei auch noch so gut wie alle Verschmutzungen auf. Aufgrund der kompakten Form fällt jedoch der Staubbehälter etwas klein aus, er musste in meinem Testlauf gleich mehrmals gereinigt werden.
Quelle: GIGA I Den Hindernis-Parcours aus Stuhlbeinen meistert der Robovac 30C ohne größere Probleme. Dafür scheitert er regelmäßig an Türschwellen.Der Robovac ist mit mehreren Anti-Kollisions-Sensoren ausgestattet, weswegen er zum Glück nicht gegen Möbel stößt, sondern immer schön vorsichtig durch die Gegend rollt. Trotzdem überschätzt er sich und seine Fähigkeit, Erhöhungen zu überwinden, in meinem Testlauf regelmäßig. Immer wieder versucht er, über Türschwellen oder gar das Untere eines Wäscheständers zu rollen – ohne Erfolg. Herumliegende Kabel saugt er einfach ein. Gleich mehrmals muss ich dem kleinen Haushaltshelfer aus der Patsche helfen.
Auf Dauer hilft da nur die Befestigung des mitgelieferte Magnetbandes auf dem Fußboden. Mit ihm können Bereiche abgegrenzt werden, in denen der Robovac nicht sauber machen soll. Die Möglichkeit, dem Robovac selbst einen Weg vorzugeben, indem zum Beispiel Sperrzonen per App bestimmt werden, besteht nicht. Vielmehr fährt der Robovac nach dem Chaos-Prinzip durch die Wohnung. So passiert es, dass er bei der Schnellreinigung ganze Bereich vergisst, während andere gleich mehrmals gereinigt werden. Außerdem lernt er nicht aus Fehlern: Immer wieder scheitert er an denselben Bereichen oder bleibt an Erhöhungen immer wieder hängen.
Das geht sogar soweit, dass der Roboter beim „Nach-Hause-Weg“ offenbar keine Ahnung hat, wo er überhaupt hin soll. Hat er sich beim Saugen einer offenen Wohnung in einen anderen Raum verirrt, findet er erst nach mehreren Minuten und mit viel Glück (sowie leichten Schubsern in die richtige Richtung) seine Station – ist der Akku schon schwach, kann es sein, dass er auf halber Strecke liegen bleibt.
- Mehr zum Thema: Saugroboter-Test 2020 – Stiftung-Warentest-Sieger und Bestseller
Die App: Nur für Minimalisten
Die schlechte Orientierung des Roboters und der damit verbundene Frust beim Nutzer resultiert auch aus der sehr minimalistisch gestalteten App. Sie bietet leider kaum einen Mehrwert im Vergleich zur mitgelieferten Fernbedienung. Lediglich die Möglichkeit, den Zeitpunkt der Reinigung zu programmieren, kommt hinzu. Der Putzweg lässt sich mit der App leider nicht verfolgen, auch Karten der einzelnen Räume lassen sich nicht einspeichern. Dafür ist eine Sprachsteuerung per Amazon Alexa oder Google Home möglich – sie funktioniert zuverlässig und bietet nahezu die gleichen Optionen wie die Steuerung per Fernbedienung oder App.
Der Lieferumfang kann voll und ganz überzeugen: Neben dem Saugroboter sind unter anderem ein zweiter Filter, Ersatz-Bürsten, viel Magnetband und Batterien für die Fernbedienung enthalten – ihr könnt also direkt loslegen! Die Batterie des Staubsaugers hält mit 100 Minuten relativ lange, ist der Robovac in seiner Station, wird er relativ schnell aufgeladen.
Nicht nur den Staubsauger, sondern die ganze Wohnung smart machen? Das geht – wir haben es uns angeschaut:
Die Einrichtung des Eufy Robovacs 30C geht gut vonstatten, das mitgelieferte und gut übersetze Handbuch ist einfach verständlich und hat genau die richtige Länge. Selbst ältere Menschen können den Robovac dank Fernbedienung ohne viel Übung bedienen, ein Smartphone ist nicht notwendig. Aber auch die Eufy-App glänzt durch die gelungene Übersetzung, nach kurzer Installation und Integration ins WLAN kann der Roboter schnell über sie gesteuert werden. Das ist bei solch günstigen Saugrobotern nicht selbstverständlich – siehe unseren Test zum 360 S6 von GearBest.
Eufy Robovac 30C im Test: Für wen er sich lohnt & Alternativen
Der Eufy Robovac 30C lohnt sich:
- Wenn ihr regelmäßig auf herkömmlichem Weg saugt & wischt und lediglich nach einer Unterstützung im Haushalt sucht.
- Wenn Hunde oder Katzen in eurem Haushalt leben und ihr trotzdem saubere Böden haben wollt.
- Wenn ihr kein Problem damit habt, Magnetbänder auf den Böden anzubringen, um den Robovac daran zu hindern, in Bereichen zu sauge, in die er gar nicht soll.
Günstiger Saug-Wisch-Roboter: 360 S6 von GearBest
- Wenn ihr auf eine zusätzliche Wischfunktion Wert legt und trotzdem nicht viel Geld investieren wollt.
- Wenn ihr den Roboter hauptsächlich per App bedienen wollt – hier könnt ihr Sperrzonen einrichten, Räume speichern und den Weg eures Saugroboters verfolgen.
- Wenn euch nicht stört, dass die Anleitung nicht ganz so klar ist und die App nicht astrein übersetzt wurde.
Hochwertiger Testsieger: Ecovacs Deebot Ozmo 930
- Wenn ihr auf eine zusätzliche Wischfunktion Wert legt und dafür gerne etwas mehr Geld in die Hand nehmt.
- Wenn der Roboter dank Lasernavigation zuverlässig durch eure Wohnung steuern soll.
- Wenn ihr viele Türschwellen oder Erhöhungen in der Wohnung habt, die der Saugroboter überwinden soll.