Vor einigen Tagen wurde der Sims-Streamer und -Content Creator Simz beschuldigt, Minderjährige online sexuell belästigt zu haben. Während er mittlerweile als Influencer zurückgetreten ist, werden immer mehr Stimmen laut: Scheinbar war Simz bereits Monate missbräuchlich aktiv, und das unter den offenen Augen von EA.

Am 5. März 2019 trat der ehemalige Sims-Influencer Simz aus dem Game Changer-Programm von EA zurück. Das Programm soll Community und Entwickler zusammenführen, aber auch kreative Content Creator fördern. Im Falle von Simz förderte es ebenso seinen Status: Er war bekannt in der Sims-Community und nutzte den Ruhm anscheinend, um in Kontakt mit Minderjährigen zu kommen. Einige von ihnen berichtet jetzt, sie hätten ihn schon vor Monaten bei EA gemeldet – vergeblich, da „nichts gemacht werden kann, wenn es sich nur um private Konversationen handelt.

Das ist es zumindest, was Maxis Entwickler SimsGuruSteve vor einigen Wochen geantwortet habe, als sich ein Opfer an ihn wendete. In einem größeren Bericht spricht Kotaku mit mehreren Personen, die in Kontakt mit Simz waren. Sie alle berichten über Text- und Video-Chats, in denen der Game Changer Minderjährigen dazu anstiftete, sexuell mit ihm zu interagieren. Nach eigenen Angaben trauten sich viele von ihnen nicht, gegen Simz vorzugehen – einfach, da er Teil des Partnerprogramms von EA war und einen gewissen Status hatte. Diejenigen, die sich bei EA und Maxis gemeldet haben, wurden abgewiesen.

Erst, als die Sims-Influencerin Pastel Sims den Fall in einem Video aufrollt, wird die ganze Sache publik; und Simz tritt zurück. Viel zu spät, wie viele jetzt behaupten – denn erste Stimmen wurden bereits im Dezember 2018 laut:

Das ist auf so viele Arten erschreckend, aber was noch viel alarmierender war, ist der Fakt, dass die Opfer zwei SimsGurus (Anm. d. A.: Sims-Entwickler) kontaktiert haben, um ihnen zu erzählen, was passiert ist und den Mann zu melden, denn er ist ein EA-Game Changer; und was haben sie gemacht? Nichts.

EA hat sich inzwischen zu Wort gemeldet und entschuldigt sich in einem offenen Brief für die späte Reaktion:

Die Entschuldigung allein reicht vielen Fans nicht. Sie verlangen, dass jene Sims-Entwickler, die im Dezember nicht reagiert haben, ihren Posten als Guru verlieren. Es ist zudem besorgniserregend zu sehen, wie schwierig es für leidtragenden Personen sein kann, missbräuchliches Verhalten zu melden – und gehört zu werden.