Huawei Smart Glasses vorgestellt: Das kann die modische High-Tech-Brille

Neben den Smartphones P30 und P30 Pro stellte Huawei auch eine smarte Brille vor, die in Zusammenarbeit mit dem aufsteigenden Modelabel Gentle Monster entstanden ist. Wer eine Alternative zu Microsofts leistungsfähiger HoloLens erwartet hat, wird zwar enttäuscht – die minimalistische Lösung der Chinesen trifft dennoch den Nagel auf den Kopf.
Auch bei Huawei gibt es das „One more thing“ am Ende der großen Produktvorstellungsrunde. Dazu rief Richard Yu (CEO der Huawei Consumer Business Group) den Gründer des Modelabels Gentle Monster auf die Bühne, der dann die Huawei Smart Glasses vorstellen durfte.
Huawei Smart Glasses: Modischer Kopfhörer statt Augmented Reality
Hankook Kim (Gentle Monster) zeigte eine Reihe von Smart-Eyewear-Modellen aus der jüngeren Vergangenheit, unter anderem Google Glass oder die Snapchat Spectacles. Diese seien laut Einschätzung des Gentle-Monster-Gründers zwar „sehr smart“ – aber wer wolle die denn wirklich im Alltag unter Freunden tragen?
Also kündigte er vollmundig eine „neue Ära der smarter Brillen“ an – und zeigte dann doch nur eine Brille, die sich per Bluetooth mit dem Smartphone verbindet und mit Mikrofonen und Stereolautsprechern ausgestattet ist. Im Prinzip eher ein sehr elegantes Headset als ein Augmented-Reality-Wearable, denn Kameras sind keine verbaut.
Das Design ist praktisch nicht von einer normalen (Sonnen-)Brille zu unterscheiden. Genau das ist womöglich die Stärke des Wearables, denn die Huawei Smart Glasses sind definitiv alltagstauglich. Die meiste Technik befindet sich seitlich in den Brillenbügeln. Es sind keine Buttons zu sehen, die Brille ist wasser- und staubgeschützt nach IP67. Handy-Anrufe lassen per Berührung des Brillenbügels entgegennehmen. Zu den Huawei Smart Glasses gehört auch ein passendes Etui, welches das Nasenfahrrad (sorry für diese Vokabel) drahtlos auflädt – dabei komme laut Yu erstmals der Standard „NFC Contactless Charging“ zum Einsatz.
Geplant seien 7 Modelle der Brille (mit und ohne getönte Gläser), die ab Juli 2019 verkauft werden soll. Einen Preis nannte Huawei noch nicht – aber in Anbetracht der doch recht simplen Technik dürfte er deutlich niedriger ausfallen als bei der voraussichtlich über 3.000 Euro teuren HoloLens 2 von Microsoft.
Alles in allem ein interessanter Ansatz von Huawei und Gentle Monster, der „smarte“ Technik geschickt in einem modischen Accessoire versteckt. Vielleicht führt diese dezente Kopfhörer-Sonnenbrille sogar besser in Richtung der „Post-Smartphone-Ära“, als ein überladenes Cyborg-Gadget, mit dem man Freunden und Familie nur einen Schrecken einjagt.