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Microsoft schnüffelt in deiner Cloud nach Raubkopien

© Pixabay CC0

Microsoft will gegen Filesharing vorgehen und sichert sich ein Patent, um in Online-Speichern nach illegalem Material zu suchen.

 
Microsoft
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Fotos und Videos in der Cloud zu speichern, ist für viele ganz normal. Millionen Daten werden jeden Tag in diese Online-Speicher hochgeladen. Doch nicht immer mit dem Einverständnis der Rechteinhaber. Auch verbotene Kopien von Filmen oder Software landen in der Cloud und werden mit Freunden und Bekannten geteilt. Mit einem Patent will Microsoft den Anbietern von Cloud-Diensten die Möglichkeit bieten, ihre Speicher nach copyright-geschütztem Material zu durchsuchen. Verstößt der Nutzer gegen die Richtlinien zur Weitergabe, können Dateien gelöscht, der Nutzer vermerkt oder sogar gesperrt werden.

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Urheberrecht in den USA schreibt Reaktion vor

Bei den Plänen geht es allerdings nicht um große Sharing-Plattformen, sondern um private Nutzer, die regelmäßig illegalen Content in die Cloud laden und für eine geringe Anzahl an Nutzer freigeben. Wer beispielsweise den Link zu den Dateien in einer geschlossenen Facebook-Gruppe teilt, bleibt bislang unenddeckt. Das soll sich mit dem Microsoft-Patent ändern. Den Anstoß dazu liefert das Urhebergesetz in den USA – der Digital Millennium Copyright Act (DMCA). Es sieht vor, das Anbieter von Online-Speichern eine Funktion gegen Urheberrechtsverletzungen in ihrem System implementieren müssen.

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Auch bei uns stellt das Raubkopieren viele Unternehmen vor ein Problem. Gerade das illegale Streaming, gilt hier schon fast als Grundrecht. Unsere Datenschutzgesetze verbieten zwar die Durchsuchung der Online-Speicher, doch die Server der großen Anbieter stehen alle in den USA. Es gilt die Rechtsprechung des Landes, in dem der Server steht. Dabei ist jede Raubkopie in der Regel eine unerlaubte Vervielfältigung oder Verbreitung von urheberrechtlich geschützten Werken. Gemäß § 106 Urhebergesetz wird es mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 3 Jahren oder mit einer Geldstarfe geahndet.

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Konkurrenz nutzt ähnliche Vorgehensweise

Google, Dropbox und YouTube haben sich ebenfalls dem Kampf gegen Raubkopierer angenommen. Sie prüfen Dateien mittels Hash-Summen, um illegale Kopien zu finden. Die Dateien werden dann sofort gelöscht.

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Ob und wann das System von Microsoft zum Einsatz kommt, ist noch unklar. Allein die Anmeldung zum Patent bedeutet noch nicht, dass dieses System auch wirklich auf den Markt kommt. Jedoch ist auch eine Ausweitung von der Cloud auf jeden Windows-PC denkbar. Steht also das Ende des Filesharings bevor?
Pfiffige Internet-User wissen natürlich längst, wie sie der Schnüffelei entgehen und schreiben: „Hoffentlich kommt kein Nutzer auf die Idee, das Album mit einem Passwort zu Zippen und Urlaubsfotos_2017.zip zu nennen.“

Quelle: Golem

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