Ob Tesla, VW oder andere Marken – ist euer E-Auto einmal komplett leer gefahren und es hilft nur noch der Pannendienst, solltet ihr beim Abschleppen lassen wirklich aufpassen. Denn das klassischen Abschleppen kann zum teuren Fehler werden.
E-Auto abschleppen – darauf müsst ihr achten
Die Reichweitenangst treibt noch immer viele um, wenn es um Elektroautos geht. Dabei müsst ihr es schon wirklich darauf anlegen, um mit eurem E-Auto mit leerem Akku liegen zu bleiben. Sollte es trotz Warnungen im Auto und automatischer Navigationsplanung doch mal dazu kommen, solltet ihr beim Abschleppen zur nächsten Ladesäule aber ganz genau aufpassen.
Denn die praktische Rekuperation, die euch beim Abbremsen den Akku wieder etwas auflädt, kann beim Abschleppen zur Falle werden. Ist die Bordbatterie komplett entleert, fällt nämlich auch das bei Elektroautos wichtige Batteriemanagementsystem oft aus. Das sorgt unter anderem dafür, dass Elektroautos nicht zu viel Ladeleistung aufnehmen und damit den Akku oder andere Komponenten der Bordelektronik beschädigen.
Beim normalen Laden zuhause oder an der Ladesäule ist das ebenso wichtig wie bei der Fahrt, um die Rekuperationsleistung zu steuern. Das Prinzip ist dabei einfach: Rollen die Räder, wird Strom erzeugt und im Akku gespeichert. Kann dieser Vorgang aber nicht mehr kontrolliert ablaufen, kann es zu Schäden durch Überspannung kommen – und Reparaturen sind bei E-Autos leider nicht selten deutlich teurer als bei Verbrennern.
Bevor ihr nun euer E-Auto niemals abschleppen lasst, eine Entwarnung: Viele Modelle und Hersteller bieten einen speziellen Modus in ihren Elektroautos, der das herkömmliche Abschleppen ermöglicht. Ihr solltet nur darauf achten, genug Restenergie zu haben, um den Modus auch aktivieren zu können.
E-Autos haben kein Reichweitenproblem
Andernfalls, berichtet t-online, hilft nur das Abschleppen mit Kranfahrzeug, damit die Räder nicht beim Ziehen bewegt werden. Das kann teuer werden. Zwar bieten einige Hersteller auch eine Mobilitätsgarantie für Kunden, in denen Abschleppen mit umfasst ist, trotzdem solltet ihr es besser nicht darauf ankommen lassen.
Das ist auch gar nicht schwierig: Wie eine aktuelle Untersuchung des ADAC beweist, ist es ein kleines Kunststück aktuelle Elektroautos bis zum Stillstand leer zu fahren. Die sogenannte stille Reserve sorgt selbst beim Akkustand von 0 Prozent bei allen getesteten Fahrzeugen noch für eine Restreichweite von 10 km bei 100 km/h Geschwindigkeit (Quelle: Ecomento). Zudem wird zuvor mehrmals vom System gewarnt, dass ihr an die Ladesäule müsst.
Unter diesen Voraussetzungen ist es in aller Regel kein Problem, rechtzeitig eine freie Ladestation zu finden und dort noch heile anzukommen. Und selbst wenn könnt ihr auch bei 0 Prozent Akkustand oft noch anhalten und in aller Ruhe den Abschlepper kommen lassen. Genug Saft dafür sollte locker vorhanden sein.