Will man eine Zahlung für einen Privatverkauf über Kleinanzeigen oder ein ähnliches Portal empfangen, kann man die PayPal-Adresse weitergeben. Aber sollte man das wirklich tun oder könnte das gefährlich werden?
PayPal-Adresse weitergegeben: Ist das schlimm?
Um Zahlungen auf sein PayPal-Konto zu erhalten, muss man einem Käufer die E-Mail-Adresse für den PayPal-Account weitergeben. Dabei handelt es sich aber um eine sensible Angabe. Das solltet ihr beachten:
- Eine E-Mail-Adresse allein reicht nicht aus, um auf ein PayPal-Konto zuzugreifen oder Geld zu stehlen.
- Man kann auch nicht einfach mit der E-Mail-Adresse bezahlen, solange man nicht das dazugehörige Passwort hat.
- Sie kann aber verwendet werden, um gefälschte E-Mails (Phishing) zu schicken, mit dem Ziel, euch zur Preisgabe eures Passworts oder zur Bestätigung falscher Transaktionen zu verleiten.
- Einige Betrüger verschicken auch gefälschte Zahlungsbestätigungen per E-Mail. So wird einem zwar vorgegeben, dass man Geld auf sein PayPal-Konto erhalten hat, tatsächlich ist aber nichts geschehen.
- Die E-Mail-Adresse könnte zudem für andere nervige oder betrügerische Zwecke missbraucht werden. So könnte sie in einem Spam-Verteiler landen oder Betrüger melden sich damit bei verschiedenen Online-Diensten an.
Tipp: Ihr könnt auch Geld bei PayPal empfangen, ohne die Adresse weiterzugeben. Das klappt mit dem PayPal.me-Link, den ihr schnell in eurem Konto anlegen könnt.
Achtet bei E-Mails im Namen von PayPal immer auf die Absenderadresse. Schaut euch dazu die Absenderdetails an und stellt sicher, dass hier so etwas wie „@paypal.com“ steht. Zum Thema: E-Mail von service@intl-paypal.de.com – ist das echt?
E-Mail-Adresse für PayPal weitergeben: Das solltet ihr beachten
In den meisten Fällen passiert nichts, wenn ihr eure PayPal-Adresse weitergebt. Achtet aber auf Folgendes:
- Seid skeptisch, wenn ihr E-Mails im Namen von PayPal erhaltet. Vor allem Nachrichten mit einem Betreff wie „Bitte bestätigen Sie Ihre Zahlung“ oder „Ungewöhnliche Aktivität erkannt“ sind meistens Betrugsversuche.
- Bekommt ihr so eine Mail, folgt keinen Links aus solchen Mitteilungen. Solche E-Mails enthalten Links zu gefälschten Webseiten, die wie PayPal aussehen und euch nach den Login-Daten fragen, um sie zu stehlen.
- Steuert stattdessen PayPal.com direkt im Browser oder über eure App an und überprüft, ob ihr dort etwas zu dem Fall erkennt.
Generell solltet ihr sicherstellen, dass die Zwei-Faktor-Authentifizierung für euer PayPal-Konto aktiviert ist. So benötigt man für den Login neben dem Passwort noch einen Einmal-Code, den man per SMS oder in einer Authenticator-App erhält. Ändert euer Passwort, wenn ihr es jemals an Dritte gegeben habt oder euch unsicher seid. Vermeidet zudem, das Passwort für den PayPal-Zugang mehrfach zu verwenden. Immer wieder werden Informationen von Datenbanken gestohlen, bei denen man mit den gestohlenen Zugangsdaten so auch auf den PayPal-Account zugreifen könnte. Bei Haveibeenpwned könnt ihr überprüfen, ob eure E-Mail-Adressen und Passwörter bereits im Umlauf sind.
Was sollte man sonst noch tun?
- Öffnet keine verdächtigen Mails, die von „PayPal“ zu kommen scheinen, vor allem wenn sie nach euren Zugangsdaten fragen.
- Klickt nicht auf Links in solchen Mails.
- Ihr könnt jede verdächtige Mail an spoof@paypal.com weiterleiten. PayPal prüft dann, ob der Inhalt echt ist.
- PayPal wird niemals per E-Mail nach deinem Passwort fragen.
- Echte PayPal-Mails sprechen euch mit eurem vollen Namen an, nicht nur mit „Sehr geehrter Kunde“.
- Seid besonders vorsichtig, wenn ihr einen SMS-Code ohne Aufforderung erhalten habt. Hier versucht sich vielleicht bereits jemand, in euren Account einzuloggen.
Zahlungen ohne E-Mail-Adresse empfangen
Eine weitergegebene PayPal-E-Mail-Adresse ist nicht automatisch gefährlich, aber seid besonders wachsam bei Mails, die vorgeben, von PayPal zu sein. Um sicher zu sein, könnt ihr bei Kleinanzeigen und Co. auch anstelle der PayPal-E-Mail-Adresse euren PayPal.me-Link weitergeben. Dabei erkennt man eure E-Mail-Adresse nicht und es steht dort lediglich euer Nutzername.