Wer sich ein Angebot für eine Wärmepumpe einholt, kann im Nachhinein eine wirklich böse Überraschung erleben.
Die Zahlen sind alarmierend: Während einige Anbieter eine Luft-Wasser-Wärmepumpe für 20.000 Euro installieren, verlangen andere sage und schreibe 63.000 Euro für eine vergleichbare Leistung. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, die rund 160 Angebote für Einfamilienhäuser unter die Lupe genommen hat. Der durchschnittliche Preis liegt bei 36.300 Euro – doch das ist nur die halbe Wahrheit.
Versteckte Kosten bei der Wärmepumpe
Besonders brisant: Fast die Hälfte aller untersuchten Angebote enthält nicht einmal grundlegende Komponenten wie das notwendige Fundament für die Wärmepumpe. Auch der hydraulische Abgleich, der für die Beantragung von Fördergeldern zwingend erforderlich ist, fehlt häufig in den Kostenaufstellungen.
Von den 160 analysierten Angeboten erfüllten gerade einmal 25 Prozent alle wichtigen Kriterien. Wer nicht aufpasst, muss später nachzahlen oder bekommt keine Förderung.
Für euch bedeutet das: Achtet penibel darauf, dass diese sieben Kernpunkte im Angebot enthalten sind:
- Hydraulischer Abgleich
- Fundament
- Warmwasserversorgung
- Pufferspeicher
- Lohn- und Montagekosten
- Elektroinstallation
- Heizkörperaustausch
Die Verbraucherschützer denken, dass viele Installateure in Deutschland nicht genug Erfahrung mit Wärmepumpen haben. Wenn sie unsicher sind, bringen sie mehr Arbeiter auf die Baustelle. Das kostet mehr Geld für die Löhne. Viele Menschen wollen jetzt Wärmepumpen kaufen. Es gibt auch viel Geld dafür vom Staat. Das könnte auch ein Grund sein, warum manche Firmen teure Angebote machen. Das war bei Solaranlagen lange Zeit auch der Fall.
Verbraucherzentralen wollen helfen
Die gute Nachricht: Hilfe naht. Die Verbraucherzentralen weiten ihren „Wärmepumpen-Angebots-Check“ ab Sommer auf ganz Deutschland aus. Bis dahin solltet ihr euch unbedingt mehrere Angebote einholen und diese gründlich vergleichen. Die teils über 30-seitigen Dokumente erschweren zwar den Durchblick – doch die Mühe lohnt sich angesichts der enormen Preisunterschiede (Quelle: SWR).
So wird das nichts
Was sich derzeit auf dem Wärmepumpen-Markt abspielt, grenzt an Wildwest-Methoden. So werden sich Interessentinnen und Interessenten, die von einer alten Heizung auf eine Wärmepumpe umsteigen wollen, nie sicher bei einem Angebot fühlen. Es sollte einheitliche Standards geben, die für alle gelten.