Mit dem 49-Euro-Ticket soll das Fahren im öffentlichen Nahverkehr innerhalb von Deutschland günstiger gemacht werden. Studenten zahlen in jedem Semester bereits einen Beitrag für das Semesterticket. Wie sieht es mit dem 49-Euro-Ticket für Studenten aus?

Semestertickets sind anders als das 49-Euro-Ticket nicht deutschlandweit gültig, sondern nur auf Fahrten innerhalb einer bestimmten Region beschränkt. Der Geltungsbereich hängt vom Bundesland ab, in dem man studiert. In Berlin gilt das Semesterticket etwa für Fahrten im VBB-Netz, also nur im Berliner „ABC-Bereich“. In Bielefeld kann man damit immerhin in ganz Nordrhein-Westfalen umherfahren. Einen Vorteil beim Kauf des 49-Euro-Tickets hat man als Studierender nicht.

Update: Bekommen Studenten das 49-Euro-Ticket günstiger?

Nachdem das 49-Euro-Ticket ursprünglich ohne Studentenrabatt geplant war, könnte sich das vor dem offiziellen Start am 1. Mai 2023 noch ändern. Der Wirtschaftsminister von Sachsen, Martin Dulig, versucht demnach derzeit beim Bund durchzusetzen, dass Studenten das Ticket 10 Prozent günstiger bekommen. Der deutschlandweit gültige Fahrausweis soll zudem als „großes Semesterticket“ neben dem regional eingeschränkten, günstigeren „kleinen Semesterticket“ angeboten werden. So begründet Dulig seinen Vorschlag:

Wir wollen mit einem Rabatt von 10 Prozent auf das Deutschlandticket die Attraktivität des Angebotes steigern und damit den Erhalt der Solidarmodelle ermöglichen. Wenn nicht zeitnah ein nachgebessertes Angebot für die Studenten vorliegt, werden dem ÖPNV in Deutschland die Solidarmodelle und damit ein großer Teil der Studenten als Abonnenten abhandenkommen.

Noch steht nicht fest, wie der Bund mit diesem Vorschlag umgeht und ob es einen Studentenrabatt für das Deutschland-Ticket geben wird.

Ursprünglicher Artikel vom 22. Februar 2023:

Gibt es das 49-Euro-Ticket für Studenten günstiger?

Das Semesterticket der Hochschule wird also nicht auf Fahrten in ganz Deutschland erweitert. Zudem gibt es anders als bei anderen Tickets keine Ermäßigung für Studenten auf den Preis des Deutschland-Tickets. Seid ihr auf einer Universität oder Fachhochschule eingeschrieben, müsst ihr also wieder jeder andere Nutzer auch die 49 Euro bezahlen, wenn ihr das Ticket für Fahrten in ganz Deutschland haben wollt.

Beide Tickets können nicht miteinander gekoppelt werden. Es ist auch nicht möglich, ein bereits gezahltes Semesterticket innerhalb eines Semesters zurückzugeben oder das Semesterticket gegen das kommende 49-Euro-Ticket umzutauschen.

49-Euro-Ticket vs. Semesterticket: Keine Vorteile für Studenten?

Komplett abgeschlossen sind die Planungen für Studenten noch nicht. So gibt es Überlegungen, Kosten für das Semesterticket beim Kauf des 49-Euro-Tickets anzurechnen. Auch das soll aber nicht bundesweit gelten. Berlin plant so eine Regelung zum Beispiel nicht (Quelle: RBB). Alternativ soll es auch Bestrebungen geben, das Deutschland-Ticket für Studierende zum Preis von 29 Euro monatlich  oder 129 Euro pro Semester anzubieten (Quellen: Südkurier und ASTA Aachen).

Ob und wann jedoch solche Änderungen umgesetzt werden, ist nicht bekannt. Der Start für das Deutschland-Ticket ist der 1. Mai. Für das Sommersemester 2023 steht auf jeden Fall fest, dass das Semesterticket in seiner aktuellen Form weitergeführt wird (Quelle: Semesterticket.org). Dieser Beschluss wurde unter anderem getroffen, damit für April 2023 keine Lücke entsteht, in der man den vollen Preis für Fahrten im öffentlichen Nahverkehr zahlen müsste. Bleibt abzuwarten, ob in den verbleibenden Monaten bis zum Start des Deutschland-Tickets eine Lösung für Studierende gefunden werden kann oder ob sich zumindest zum Start des Wintersemesters etwas ergibt. Beim 9-Euro-Ticket aus dem vergangenen Jahr konnten sich Studenten einen zu viel gezahlten Betrag für das Semesterticket per Antrag zurückerstatten lassen (Quelle: HU-Berlin).

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