In den 90ern war „Closing Time“ das Zeichen für den letzten Drink. Doch was steckt wirklich hinter dem Song? Der Sänger erklärt es selbst.
Die Suche nach dem perfekten letzten Song
Die Band Semisonic brauchte einen neuen Abschluss für ihre Konzerte. Wie Frontmann Dan Wilson in einem Interview erklärte, habe die Band großen Wert darauf gelegt, jede Show mit dem gleichen Song zu beenden.
Bis dahin war das meist der Titel „If I Run“, doch sie wollten einen neuen Song finden. Wilson schrieb daraufhin „Closing Time“ – ein Song, der wie gemacht schien, um ein Konzert (oder eine Nacht) musikalisch zu beenden.
Dan Wilson: „Ich habe es gut versteckt“
Bei einer Veranstaltung im Harvard's Sanders Theatre berichtet Wilson von der Angst, die Bandmitglieder haben, wenn der Songwriter ein Kind bekommt. Dann würde früher oder später ein Lied über dieses Kind kommen, das sofort zum Lieblingssongs des Mitglieds wird.
Er habe es schlau angestellt, so Wilson, denn seinen „Junior-Song“, wie er ihn nannte, wurde von Millionen Leuten gehört, ohne dass sie verstanden, dass es eben nicht nur um das Verlassen einer Bar ging, sondern auch um das Verlassen der Gebärmutter. Das Thema von „Closing Time“ ist also in Wahrheit die Geburt seines Kindes.
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Ein Barkeeper und die schwangere Frau als Inspiration
Auf der Suche nach Inspiration zu dem Lied sei ihm eine Bar eingefallen, die er in Minneapolis regelmäßig besucht habe. Der Barkeeper dort habe zum Abschluss immer gerufen „Ihr müsst nicht nach Hause gehen, aber ihr könnt nicht hier bleiben!“ (frei übersetzt).
Gleichzeitig stand die Geburt von Wilsons erstem Kind an. So fand er seine zweite Inspirationsquelle und konnte sich an den Text des neuen Liedes setzen.