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Frank Dux: Die wahre Geschichte hinter „Bloodsport“

© IMAGO / EntertainmentPictures
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Im Amazon-Prime-Abonnement könnt ihr aktuell den Kampfsport-Klassiker „Bloodsport“ mit Jean-Claude Van Damme in der Hauptrolle sehen. Der Film soll auf der wahren Geschichte von Frank W. Dux basieren. Historisch korrekt ist Bloodsport allerdings nicht. Beruht die Story um Frank W. Dux‘ wirklich auf wahren Begebenheiten?

 
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Bloodsport ist im Jahr 1988 erschienen. Es ist einer der prägendsten Martial-Arts-Filme der Geschichte. Im Abspann wird erwähnt, dass die Geschichte auf eine Geschichte aus der echten Welt basiert. In Deutschland hat der Film sogar den Untertitel „Eine wahre Geschichte“. Daran gibt es aber bis heute große Zweifel.

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Frank Dux aus „Bloodsport“: Gab es ihn echt?

In dem Film übernimmt Van Damme die Rolle von US-Armee-Captain Frank Dux, der an einem Untergrund-Kampfturnier, einem „Kumite“, in Hongkong teilnimmt. Die Geschichte rund um die Bloodsport-Handlung hat Dux erstmals im „Black Belt“-Magazine im Jahr 1980 erwähnt. Laut eigenen Aussagen hat er 1975 bei einem geheimen Kampfsportturnier mitgemacht, bei dem er zahlreiche Rekorde aufgestellt haben soll, unter anderem für die meisten und schnellsten Siege.

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Anders als im Film soll das angebliche Turnier aber auf den Bahamas und nicht in Hongkong stattgefunden haben (Quelle: LA Times). Dux selbst war im Kampfsport aktiv und führte unter anderem mehrere Kampfsportschulen. Beim Film wirkte er nicht nur als Ideengeber mit, sondern teilte sein Kampfsportwissen mit den den Schauspielern.

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Keine Informationen über das „Kumite“

Einige Jahre, nachdem der Artikel über das „Kumite“ auf den Bahamas veröffentlicht wurde, bedauerte der Autor, John Stewart, dass der Beitrag veröffentlicht wurde (Quelle: Screenrant). Direkt im Anschluss an den Artikel ergaben sich viele Unstimmigkeiten rund um das Leben von Dux. Er behauptetet etwa, er war bei Auslandseinsätzen für das Militär tätig und soll dadurch mit dem „Medal of Honor“ ausgezeichnet wurden sein. Es finden sich aber keinerlei militärische Aufzeichnungen darüber, dass er im Ausland gedient haben oder Ehrungen erhalten haben soll. Bereits in den 70er-Jahren soll er vielmehr wegen verwirrten Aussagen zu psychiatrischen Untersuchungen geschickt worden sein (Quelle: LA Times).

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Zwar sollen ihn Fotos in militärischen Uniformen zeigen, allerdings sind dort Auszeichnungen in falscher Reihenfolge zu sehen. Zudem zeigen die Bilder ein Outfit der US-Army und nicht des Marine Corps, obwohl er fortwährend angab, diesem Militärzweig anzugehören. Einige Zeit nach Erscheinen der Bilder gab er an, dass er dort lediglich in einem „Halloween“-Outfit zu sehen sei (Quelle: Screenrant). Laut eigenen Aussagen soll er zudem bei der „CIA“ gearbeitet haben, auch hier geben aber Verantwortliche wie der ehemalige „Director of Central Intelligence“, Robert Gates, an, dass man ihn bei der CIA nicht kennt (Martial Arts Entertainment). Dux selbst behauptete, mit General Norman Schwarzkopf Jr. und Generalmajor John K. Singlaub zusammengearbeitet zu haben, die jedoch ebenfalls angeben, nichts von ihm zu wissen.

Zum Kumite-Turnier aus seinen Erzählungen wurden niemals Beweise gefunden, dass es stattgefunden haben soll. Auch über den angeblichen Trainer von Dux, Senzo Tanaka, gibt es keinerlei Informationen. Mit Richard Robinson soll es zwar einen Mann gegeben haben, den Dux beim Kumite getroffen hat und der zeitweise sogar die Story von Frank Dux bestätigte – anders als vorher dargestellt handelte es sich bei Robinson allerdings nicht um einen Kampfsportler, der ebenfalls zum Turnier eingeladen wurde, sondern um einen ehemaligen Mitschüler von Dux, der ihn vermutlich nur decken sollte.

Frank W. Dux: Wie viel ist wahr?

Mit Richard Bender stellte Dux einen weiteren Mann vor, der die Echtheit des Turniers bestätigen sollte. Mehrere Jahre später zerstritten sich Dux und Bender jedoch, woraufhin Bender gestand, die Geschichte ebenfalls nur erfunden zu haben, da ihn Dux darum gebeten habe (Quelle: Asian Movie Pulse). Auch Dux widersprach sich im Laufe der Jahre hin und wieder. Sein angeblicher Trainer Tiger Tanaka soll nach einem Artikel von Dux im Jahr 2017 demnach 1975 gestorben sein, auf seiner Webseite führte Dux jedoch ein Todesdatum im Jahr 2016.

Es gibt also zahlreiche Unstimmigkeiten und Unwahrheiten in den Beschreibungen von Dux. Ob er wirklich ein „Kumite“ gewonnen oder seine Geschichte nur erfunden hat, um unter anderem seine Kampfsportschulen zu bewerben, weiß vermutlich nur er selbst.

Ganz gleich ob die Geschichte wahr ist oder nicht, „Bloodsport“ aus dem Jahr 1988 gilt als einer der einflussreichsten Filme im „Martial Arts“-Genre und wäre ohne die Kampfchoreographien, die Kampfsporterfahrung und die Stunts von Frank W. Dux vermutlich nie so erfolgreich und wichtig geworden. Aktuell könnt ihr die Perle der Kampfkunst im Prime-Abo streamen.

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