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Hurenkind und Schusterjunge: Was bedeutet das?

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Wenn euer Lehrer bei der Korrektur eurer Hausarbeit irgendetwas von „Hurenkind“ oder „Schusterjunge“ erwähnt hat, wollte er euch (sehr wahrscheinlich) nicht beleidigen. Er hat euch jedoch eine wichtige Information vorenthalten: Die beiden Begriffe sind nämlich wirklich Fachtermini aus der Typographie. „Fachtermi-WAS aus der Typogra-WIE?!“, höre ich mein jüngeres Selbst aufschreien. Aber fangen wir von vorne an: In diesem Ratgeber werde ich euch darüber aufklären, was es mit den Hurenkindern und Schusterjungen auf sich hat.

 
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Wenn euer Lehrer oder Dozent nicht nur auf Grammatik und Rechtschreibung, sondern auch auf die Typographie acht gibt, müsst ihr bei einem mehrseitigen Text auch versuchen, Hurenkinder und Schusterjungen zu vermeiden. Aber was bedeutet Typographie eigentlich? Anfangs stand der Begriff Typographie für das Handwerk und die Kunst des Druckens. Heutzutage beschreibt Typographie aber eigentlich alles, was mit dem Layout eines Dokuments zu tun hat. Von der Schriftart über die eingefügten Bilder bis hin zur Auswahl des Materials des gedruckten Werkes. Und beim Verfassen eines Textes kann es eben vorkommen, dass ihr ein Hurenkind oder Schusterjungen produziert.

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Hurenkind – was bedeutet das?

Das Hurenkind bezeichnet eine einzelne Textzeile, die am Anfang einer neuen Seite oder eines neuen Textblocks steht und nach der ein neuer Absatz folgt. Der eigentlich zugehörige Absatz steht somit auf der vorherigen Seite. Das Hurenkind hat somit seine „Herkunft“ verloren und trägt aus diesem Grund diesen Namen.

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Hurenkinder werden oft als schwerer handwerklicher Fehler beim Schriftsatz angesehen. Besonders wenn ein Hurenkind auf der Rückseite eines Blattes steht, denn dann beginnt die Seite mit einem abgerissenen Satzende, welches man ohne umzublättern im Normalfall nicht in den Kontext stellen kann. Hurenkinder beeinflussen somit den Lesefluss und sind aus typographischer Sicht äußerst unansehnlich.

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Heutzutage nennt man diese Art von typografischem Fehler auch „Witwe“, der Begriff Hurenkind ist jedoch weiterhin geläufiger.

Hurenkind Schusterjunge Beispiel

Schusterjunge – was bedeutet das?

Der Schusterjunge ist das genaue Gegenteil eines Hurenkindes. Mit dem Begriff Schusterjunge wird eine einzelne Textzeile eines neuen Absatzes am Ende der Seite bezeichnet. Der dazugehörige Absatz wird erst auf der nachfolgenden Seite fortgesetzt. Die einzelne Zeile wagt sich somit „vorwitzig wie ein Schusterjunge“ auf die vorherige Seite.

Der Schusterjunge wird zwar ebenfalls als Fehler des Schriftsatzes angesehen, ist aber weit weniger schlimm als ein Hurenkind. Der Schusterjunge unterbricht den normalen Lesefluss nicht, ist aber dennoch ärgerlich, wenn man auf einer bestimmten Seite einsteigt, da der Satzanfang somit fehlt.

Heutzutage nennt man diese Art von typografischem Fehler auch „Waise“ wie beim Hurenkind ist aber auch hier der Begriff Schusterjunge weiterhin geläufiger.

Bildquellen: Nina Buday

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