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MediaMass: Seriös oder Fake?

© keport / iStock

Geht es um „Breaking News“, sind für viele Internet-Nutzer vor allem soziale Medien wie Facebook oder Twitter die erste Informationsquelle. Vor allem bei Nachrichten über den Tod einer berühmten Person brodelt es in den sozialen Netzwerken. Viele News-Seiten schieben oft zunächst nur ein Bild mit einer Todesmeldung raus, ohne weiterführende Informationen zu bieten, so etwa auch am vergangenen Wochenende bei der Todesmeldung des weltbekannten DJs Avicii.

 
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Interessierte Nutzer suchen daher häufig unmittelbar nach solchen Meldungen nach weiterführenden Informationen im Netz. Kurz, nachdem die ersten Gerüchte über den Tod von Avicii auftauchten, sind viele Nutzer über Google auf die Webseite „MediaMass“ gestoßen. Dort wurde sein Tod auch nach der offiziellen Bestätigung noch dementiert und als „unbegründetes Gerücht“ abgetan. Was steckt hinter MediaMass? Ist die Seite seriös oder ein Fake?

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Was steckt hinter MediaMass?

Viele Fans klammerten sich nach den ersten Gerüchten an die Meldung von MediaMass, wonach es sich bei der Nachricht um den Tod von Avicii nur um „Fake-News“ handelt. Der entsprechende Beitrag wurde vielfach unter Facebook-Meldungen von seriösen Portalen wie Tagesschau oder 1lLive gepostet.

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Doch wie kommt es, dass man bei MediaMass von einem Fake berichtete? Hat man da zu vorschnell reagiert?

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Die Google-Suche zu „tot“-Themen auf der Seite liefert fast 50.000 Ergebnisse (Screenshot via Google)

Sucht man nach der Webseite „MediaMass“ in Kombination mit „tot“, sieht man schnell, dass man hier zu nahezu jeder halbwegs bekannten Person einen entsprechenden Beitrag über Todesgerüchte lesen kann. Das Datum über die Bestätigung, wonach die Todesnachricht nur ein Gerücht sein soll, wird jeweils auf den Vortag gesetzt. Die Inhalte lesen sich in der Regel identisch, lediglich der Name, das Alter und die Tätigkeit des Prominenten werden ausgetauscht. Der Text zum Dementi über Aviciis Tod war also bereits lange Zeit vor der eigentlichen Todesnachricht online.

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Auch zu anderen Boulevard-Themen wie „verlobt“, „nackt“ oder „schwanger“ findet man zahlreiche Ergebnisse (Bildquelle: Google)

MediaMass: „Tod“-Hoax-Meldungen zu jedem Promi

Die entsprechende Mitteilung zum Tod von Avicii wurde inzwischen abgeändert. Den alten Stand kann man über die Wayback Machine einsehen. Identische Texte finden sich auf der Seite zum Beispiel auch zu Helene Fischer, Angela Merkel oder Sylvester Stallone.

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Auch auf Englisch, Französisch, Spanisch oder Portugiesisch findet man ähnliche Inhalte auf der Seite.

In der Beschreibung der Seite erklärt man selbst, dass es sich bei „MediaMass“ um ein „Medium für Satire“ handelt. Die Macher wollen unter anderem auf eine „mangelhafte Informationsprüfung“ durch Leser im Netz hinweisen. Da auch nach dem offiziell bestätigten Tod von Avicii viele Internetnutzer noch auf die angebliche Fake-Meldung von MediaMass beharrten, scheint dies mit den Inhalten zu gelingen. Einen Verweis auf die „satirischen“ Inhalte findet man auf den Seiten mit den entsprechenden Meldungen jedoch nicht.

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Zum Thema: Fake-News erkennen – darauf müsst ihr achten

Fazit: Jeder kann im Netz schreiben und veröffentlichen, was er möchte. Nicht nur bei tagesaktuellen Nachrichten sollte man die Quelle einer Meldung genau untersuchen und nicht alles glauben, was man vor allem auf unbekannten Seiten liest. Falls ihr euch bei einer Meldung unsicher seid, steuert verschiedene große Webseiten an und prüft, ob dort übereinstimmende Meldungen zu finden sind.

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