Leon - der Profi
Als der korrupte Cop Norman Stansfield herausfindet, dass er von einem Mann, der eine große Menge Drogen für ihn aufbewahren sollte, übers Ohr gehauen wurde, löscht er dessen gesamte Familie aus. Einzig und allein die 12jährige Tochter Mathilda entgeht dem Massaker, da sie sich gerade nicht in der Wohnung aufhielt. Ihr Nachbar, der Profikiller Leon, nimmt sich des Mädchens an und bringt ihr nach einigem Zögern die Kunst des Tötens bei.
Actionthriller, Drama, Milieu- und Charakterfilm. Regisseur Luc Besson schuf mit der Geschichte vom Killer und dem Mädchen einen Genre-Mix, der bis heute Kultstatus innehat. Nicht ohne Grund, da das Werk auf vielen Ebenen berührt, mitreißt und auch polarisiert – immer getragen von einer konsequenten atmosphärischen Dichte.
Durch viele Filme von Luc Besson zieht sich eine wiederkehrende Thematik. Sie alle handeln von Außenseitern, Menschen am Rande der Gesellschaft. Vom Punk Fred („Subway“) bis zu der von der Regierung rekrutierten Mörderin „Nikita„, seine Figuren stehen außerhalb der Gesellschaft. Was auch auf den Cleaner Leon zutrifft. Der von Jean Reno so prägnant verkörpert wird, dass er als eine der definitiven Killer-Charaktere der Filmgeschichte gilt.
„Leon“ lebt zum einen von seiner großartigen Besetzung namens Jean Reno, Natalie Portman, Gary Oldman und Danny Aiello, und zum anderen von der bestechenden Inszenierung seines Regisseurs. Besson zeigt wunderbar komponierte Scope-Bilder, die zusammen mit dem elektronischen Score von Eric Serra eine ganz besondere, zugleich stylishe und melancholische Stimmung erzeugen. Im Mittelpunkt des Films steht die Beziehung zwischen dem Mädchen und dem Profikiller. Man könnte ja meinen, dass Leon dabei die Hosen anhat, doch tatsächlich liegt die Kontrolle bei Mathilda. Auf der einen Seite lernt sie durch ihn das Töten, auf der anderen Seite findet sie hier Zuneigung und Wärme. Neben all der Action und der lässigen Coolness ist „Leon“ vor allem eins: die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft.