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Ex-Nokia-Mitarbeiter spricht Klartext: Deshalb ist Windows Phone wirklich gescheitert

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Nokia war einmal der größte Handyhersteller der Welt – bis Microsoft die Mobilfunksparte übernahm und voll auf Windows Phone setzte. Jetzt erinnert sich ein ehemaliger Mitarbeiter und listet Gründe auf, warum Windows Phone letztlich scheitern musste.

 
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Windows Phone: Google wurde zu lange unterschätzt

Bei Reddit hat sich laut WinFuture ein ehemaliger Mitarbeiter von Nokia (und später Microsoft) zu Wort gemeldet. Er war nach eigener Aussage noch vor der Übernahme Nokias durch Microsoft in den USA beim finnischen Hersteller angestellt. Mit dem Wechsel zu Microsoft begannen ihm zufolge die Probleme. Warum Windows Phone heute keine Rolle mehr spielt und Android und iOS den Markt klar dominieren, kam für ihn nicht überraschend.

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Google als Konkurrent sei bis zuletzt unterschätzt worden, schreibt er. Apple wurde ernst genommen, da der Konzern bereits auf viel Erfahrung zurückblicken konnte. Google als „Newcomer“ im Bereich Smartphones und mobile Betriebssysteme könne für Microsoft gar keine Gefahr darstellen, wurde damals kolportiert. Erst als Google seine populären Dienste wie YouTube oder Maps bewusst von Windows Phone fern hielt, soll Googles Stärke endlich als solche erkannt worden sein.

Ein weiterer Hauptgrund für den Fall von Windows Phone soll das Desktop-System Windows 8 gewesen sein, das bei vielen Nutzern nach dem eher beliebten Windows 7 als deutlich schlechter empfunden wurde. Potenzielle Kunden hätten keinen Unterschied zwischen Windows Phone und Windows 8 ausmachen wollen, sodass sich die negative Einstellung auch auf das mobile Betriebssystem übertragen hätte. Dem Ex-Mitarbeiter zufolge haben aber beide Teams unabhängig voneinander gearbeitet.

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Nokia-Smartphones gibt es heute noch – auch wenn sie nun von HMD Global produziert werden. Unsere Einschätzung zum Nokia 9 PureView gibt es hier im Video:

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Windows Phone: Zug schon lange abgefahren

Dem Ex-Mitarbeiter zufolge war der Zug für Windows Phone bereits abgefahren. Nutzer hätten sich längst für ein Handy mit Android oder ein iPhone mit iOS entschieden, als Microsoft seinen Hut in den Ring warf. Für Nutzer hätte es schlicht keinen Grund gegeben, von Android oder iOS zu Windows Phone zu wechseln. Selbst dann, wenn es mehr Apps gegeben hätte, wären kaum noch Nutzer gewechselt, schreibt er.

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Hinzu kam noch ein weiteres Problem, vor dem Microsoft lange stand: Der Konzern hatte eine schlechte Reputation bei Entwicklern und Kunden gleichermaßen. Die Generation der „Microsoft-Hasser“ hatte gerade damit begonnen, eigene Startups für andere Plattformen zu gründen. Auch wenn sich das Ansehen von Microsoft in den letzten Jahren gebessert hat, waren damals wenige Entwickler bereit, auf Windows Phone zu setzen.

Das Nokia Ion Mini kam nie auf den Markt. Wie es aussah, seht ihr in der Bilderstrecke:

Nokia-Mitarbeiter hätten angeblich schon früh erkannt, dass man mit Android und iOS nicht konkurrieren könne. Mehr oder weniger heimlich soll deshalb an Android-Handys gearbeitet worden sein, die dann kurzzeitig als Nokia-X-Serie verfügbar waren. Im Juli 2014 gab Microsoft-Chef Satya Nadella allerdings bekannt, dass die Serie ohne Nachfolger eingestellt wird.

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