Es ist eins der faszinierendsten, aber auch eins der am schwierigsten zu spielenden Instrumente: das Theremin: Fast magisch scheint es Töne aus dem Nichts entstehen zu lassen. Sein fragiler, experimenteller Klang bereicherte so manchen Science-Fiction-Blockbuster. Aber was ist das Theremin eigentlich? Wer hat das Theremin erfunden und wie spielt man es? Wir verraten euch in unserem Ratgeber die häufigsten Fragen.
Theremin – Was ist das?
- Das elektronische Musikinstrument namens Theremin oder auch Thereminvoc ist das einzige, das weit verbreitet wurde und ohne Berührung gespielt werden kann. Allerdings erfordert das Beherrschen dieses Instruments sehr viel Übung und eine Prise Talent, Anfänger hingegen können ihm doch schon zu Beginn ihren Spaß mit ihm haben.
- Die Hand des Spielers fungiert als Erdung, die Antennen nehmen die Handbewegungen wahr und wandeln sie in Töne um.
- Je nach Handhaltung beider Hände variieren Tonhöhe und Lautstärke.
Wer hat das Theremin erfunden?
- 1920 erfand der Russe Lew Termen das elektronische Teremin. Weil er sich selbst in den Vereinigten Staaten von Amerika den Namen „Leon Theremin“ gab, stammt der Name des Instrumentes daher.
- Das musikalische Wunderkind Clara Rockmore wechselte aufgrund von Knochenproblemen von der Violine zum Theremin und gab auch in der New Yorker Town Hall ein Solokonzert. Sie gilt bis heute als Ausnahmekünstlerin auf dem Theremin.
- Die Entwicklung des Theremins war ausschlaggebend für die der Synthesizer. Denn der Instrumentenbauer Robert Moog bastelte seit seiner Jugend verschiedene Theremins und entwickete so die ersten Synthesizer (Instrument das elektronisch Töne erzeugt).
- Der Minimoog von Robert Moog war später der erste Kompakt-Synthesizer, deswegen „mini“, der 1970 vorgestellt wurde.
- Seit den 1980er Jahren können Theremins auch dreidimensionale Bewegungen erkennen und Töne erzeugen.
- Datenausgänge gibt es an diesem außergewöhnlichen Musikinstrument seit den 1990er Jahren.
- Musik für Cello und Geige lässt sich auch gut mit einem Theremin spielen.
Das Theremin in Film und Musik
Besonders in der neuen experimentellen Musik kommt das geisterhaft klingende Theremin zum Einsatz. In der Popmusik nutzten es bislang auch Sting auf seiner Tour 2010 oder auch Philipp Poisel (2012). In Hollywood spielt es vor allem in der Filmmusik zu Science-Fiction-Werken eine Rolle, denn hier wird sein mystischer Klang gern für die Darstellung des Übernatürlichen genutzt. Das Theremin ist auf den Soundtracks folgender Filme zu hören:
- Spellbound (Ich kämpfe um Dich) - 1945 (von Alfred Hitchcock)
- Das Ding aus einer anderen Welt - 1951
- Der Tag, an dem die Erde still stand - 1951
- Gefahr aus dem Weltall - 1953
Respekt an den virtuosen Theremin-Spieler im Video: Das Zelda Main Theme ist gelungen.
Wie spielt man Theremin?
Zwei Antennen messen den Abstand der Hände im Bereich von ca. 50 Zentimetern um diese Antennen herum. Rechtshänder steuern mit ihrer rechten Hand zumeist lieber die Tonhöhe und mit der linken Hand die Lautstärke. Es gibt auch die Variante, das Theremin nur anhand von Fingerbewegungen zu steuern und Hände und Arme ansonsten stillzuhalten. Die großen Pluspunkte des Theremins:
- Töne können beliebig lang gehalten werden.
- Das Theremin ermöglicht eine besonders feine Variation der Tonhöhe und der Lautstärke
- Es beschränkt sich nicht auf klassische Tonleitern und das Spielen von musikalischen Finessen wie Glissando (Veränderung der Tonhöhe) und Vibrato sind möglich. Vibrato wird besonders in der klassischen Musik gern genutzt und bedeutet eine geringfügige Veränderung eines gehaltenen Tons um ihn lebendiger wirken zu lassen, auch im Gesang ist das üblich.
Das Theremin ist aber eher schwierig zu spielen weil:
- Es kein eindeutiges Feedback für die „richtigen“ Töne gibt. Ihr seht keine greifbaren Tasten, es ist keine genaue Position für jeden Ton ersichtlich
- Außerdem ist es schwierig, einzelne Töne genau anzuspielen und müsst euch auf euer Gehör verlassen.
Wenn ihr ein Theremin kaufen möchtet, schaut doch im Artikel Theremin kaufen: Eure Wege zum Mystery-Klang vorbei.
Bildquellen: Dmitry Nikolaev, michelangeloop via Shutterstock
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