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Samsung Galaxy S10e im Test: Gelungene Rebellion

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Mit dem Galaxy S10e hat Samsung einen Rebell geboren. Der „kleine Bruder“ des Galaxy S10 und S10 Plus bricht mit gleich mehreren Trends der Mobilfunkbranche – zu unserer Freude! Ob pure Aufmüpfigkeit aber reicht, um in den Smartphone-Olymp aufzusteigen, klärt der Test zum Galaxy S10e. 

 
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Und plötzlich waren es drei: Zum Jubiläum der Galaxy-S-Serie hat Samsung in diesem Jahr gleich drei Versionen vorgestellt. Neben der Standardausführung und der Plus-Variante wird die S10-Serie vom Galaxy S10e flankiert – ein kleineres, technisch leicht abgespecktes Smartphone zu einem günstigeren Preis. Unseren Ersteindruck vom Galaxy S10e gibt es hier:

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Samsung Galaxy S10e im Test: Design und Verarbeitungsqualität

Wer beim UVP von 749 Euro vermutet, dass Samsung bei der Verarbeitungsqualität des Galaxy S10e Abstriche gemacht hat, der irrt sich gewaltig. Auch die e-Klasse unter den S10-Modellen genügt höchsten Ansprüchen. Spaltmaße oder ähnliches sucht man vergebens, alles am Glasgehäuse ist tadellos verarbeitet. Die Druckpunkte von Lautstärkewippe und Bixby-Button sind knackig und überzeugen.

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Einzig der Powerbutton auf der rechten Seite muss sich Kritik gefallen lassen, der nach unserem Empfinden etwas zu weit oben angebracht ist. Dort ist auch der Fingerabdrucksensor integriert, der schnell und vor allem zuverlässig arbeitet. Die Kerbe hätte Samsung allerdings etwas tiefer gestalten können, denn „blind“ lässt sie sich nur schwer ertasten. Wenig ideal erscheint außerdem die Positionierung für Linkshänder, wie wir in den 48 Stunden mit dem Galaxy S10e bereits festgestellt haben.

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Trotzdem: Design und Verarbeitungsqualität beim Galaxy S10e sind exzellent. Mit Abmessungen von 142.2 x 69,9 x 7,9 mm lässt sich das Handy außerdem noch bequem mit einer Hand bedienen, während die 150 Gramm nicht nur leicht sind, sondern vor allem auch gut ausbalanciert. Einen detaillierten Eindruck vom Design des Galaxy S10e gibt es hier:

Samsung Galaxy S10e im Test: Display und Kameraloch

Ein 5,8-Zoll-Display hat Samsung dem Galaxy S10e verpasst – ohne abgerundete Ränder. Das Galaxy S7 aus dem Jahr 2016 war bis dato das letzte Modell der S-Serie mit einem flachen Display. Damit erfüllt der südkoreanische Konzern einen langgehegten Wunsch vieler Samsung-Fans, die mit den Edge-Displays der vergangenen Jahre nur wenig bis gar nichts anfangen konnten.

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Hier zeigt sich dann die erste Einsparmaßnahme, die Samsung beim Galaxy S10e machen musste. Zwar basiert der Bildschirm ebenfalls auf der Super-AMOLED-Technik des Konzerns, löst im Vergleich mit dem Galaxy S10 oder Galaxy S10 Plus aber „nur“ mit Full HD+, also 2.280 x 1.080 Pixeln auf. Im Alltag zieht das keine spürbaren Nachteile mit sich, auch beim Galaxy S10e sind einzelne Pixel mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennen.

Im direkten Vergleich mit seinen S10-Brüdern wirkt das Display im Galaxy S10e aber nicht ganz so brilliant. Die Blickwinkelstabilität ist exzellent und lässt keine Wünsche übrig, im Freien könnte das Display unserer Meinung nach aber etwas heller leuchten. Vor allem bei direktem Sonnenlicht hatten wir manchmal Probleme, etwas auf dem Bildschirm zu erkennen und konnten uns nur noch mit 100 Prozent Helligkeit behelfen.

Zwei Bildschirmeinstellungen bringt das Galaxy S10e von Haus aus mit: „Lebendig“ und „Natürlich“. Wer noch tiefer in die Einstellungen gehen möchte, dem stehen außerdem RGB-Regler zur Feinjustierung zur Verfügung.

Auf einen klassischen „Notch“ verzichtet Samsung beim Galaxy S10e. Um den Displayrand trotzdem möglichst schmal zu halten, besitzt der Bildschirm in der rechten oberen Ecke ein keines Loch – dort ist auch die Frontkamera untergebracht. „Infinity-O-Display“, nennt Samsung diese Technik. Diese Entscheidung begrüßen wir: In der täglichen Benutzung wirkt das Kameraloch dezenter und weniger störend als ein Display-Einschnitt. Kompatibilitäts- oder Darstellungsprobleme innerhalb von Apps konnten wir keine feststellen.

Erwähnenswert: Samsung bietet in den Einstellungen die Möglichkeit, das Kameraloch zu „verstecken“. Dazu wird rechts und links neben dem Ausschnitt der Displaybereich abgedunkelt. Wirklich empfehlenswert ist das aber nicht, denn so wird der gesamte Inhalt circa 1 Zentimeter nach unten gezogen. Plötzlich hat man dann ein Galaxy S10e in der Hand, dass eine ziemlich hohe Stirn besitzt.

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Samsung Galaxy S10e im Test: Sound und Gesprächsqualität

Mit seinem 5,8-Zoll-Super-AMOLED-Display eignet sich das Galaxy S10e auch ideal als kleines Hosentaschen-Kino für YouTube, Netflix und Co. – und da ist guter Sound natürlich unabdingbar. Samsung spendiert dem Handy daher gleich zwei Lautsprecher, die einmal auf der Unterseite und einmal in der Hörermuschel untergebracht sind. Der Klang kann sich sehen – oder besser: hören – lassen. Selbst bei annähernd 100 Prozent gibt es kaum wahrnehmbares Klirren oder Knarzen. Auch die Soundausgabe über den 3,5-mm-Kopfhöreranschluss kann überzeugen – und ja, richtig gelesen: Samsung hält weiterhin an der beliebten Klinkenbuchse fest. Allein dafür muss man dem Hersteller ein großes Lob aussprechen.

Ähnlich positiv fällt auch das Urteil zur Gesprächsqualität aus. Wir haben das Galaxy S10e in Düsseldorf getestet und konnten selbst im chronisch kränkelnden o2-Netz unser Gegenüber stets klar und deutlich wahrnehmen. Dasselbe galt für das andere Ende der Leitung.

Tipp: Die im Lieferumfang enthaltenen AKG-Kopfhörer kann man getrost vergessen. Entgegen unserer Erwartungen klingt der Sound enttäuschend.

Samsung Galaxy S10e im Test: Leistung und Speicher

In der europäischen Variante des Galaxy S10e ist der Exynos 9820 verbaut. Hierbei handelt es sich um ein SoC mit acht Kernen, das mit maximal 2,7 GHz taktet und von 6 GB RAM und 128 GB Datenspeicher begleitet wird. Im Vergleich zu den anderen S10-Modellen macht Samsung hier glücklicherweise keine Abstriche, auch im Galaxy S10 und Galaxy S10 Plus arbeitet der gleiche Prozessor. Lediglich der Arbeitsspeicher fällt bei den anderen Versionen mit standardmäßig 8 GB RAM etwas größer aus.

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Der Performance im Galaxy S10e tut das aber keinen Abbruch. Das Handy arbeitet in jeder Situation absolut flüssig und ohne irgendwelche Ruckler oder andere Verzögerungen. Ob App-Ladezeiten, Multitasking oder aufwändige 3D-Spiele wie Asphalt 8: Auch die höchsten Leistungs-Hürden überspringt das Galaxy S10e mühelos.

Benchmark-Ergebnisse sparen wir uns an dieser Stelle bewusst. Das Galaxy S10e ist zu jedem Zeitpunkt blitzschnell. Punkt.

Samsung Galaxy S10e im Test: Software

Auf dem Galaxy S10e ist Android 9 Pie vorinstalliert und damit die aktuellste Version von Googles mobilem Betriebssystem. Wie bei Samsung üblich, überzieht der Hersteller das OS aber mit seiner eigenen Oberfläche: One UI. War das in der Vergangenheit noch einer der größten Nachteile von Samsung-Smartphones, ist es ausgerechnet das One UI, das dem Galaxy S10e den letzten Schliff verpasst.

Samsungs Oberfläche wurde auf die Benutzung mit einer Hand optimiert – zum Beispiel durch die Verlagerung von Schaltflächen von der oberen in die untere Bildschirmhälfte. In Kombination mit den ohnehin kompakten Abmessungen des Galaxy S10e lässt sich das Handy wunderbar bequem mit nur einer Hand bedienen.
Im Vergleich zu früheren Versionen von Samsungs Benutzeroberfläche ist das One UI vor allem im Einstellungsmenü nicht mehr ganz so chaotisch und logischer aufgebaut. Hinzu kommen die vielen Zusatzfunktionen, die Android sinnvoll erweitern. Dazu gehört etwa ein Multi-Window-Modus, ein vor Fremdzugriff geschützter Datentresor („Samsung Knox“), tiefgreifende Einstellungsmöglichkeiten auf dem Homescreen oder im App-Drawer oder so simple wie praktische Möglichkeiten wie die Umstellung der Reihenfolge der Navigationstasten.

Ganz ohne Mängel ist aber auch das One UI nicht. So wirkt die neue Gestensteuerung ziemlich unausgereift, weshalb wir umgehend auf die klassische Bedienung mit den drei Navigationstasten gewechselt sind. Und dann ist da noch Bixby … Zwar hat Samsung am digitalen Assistenten einiges an Hand angelegt und erlaubt jetzt zum Beispiel mit den „Bixby Routinen“, dass einige Gerätefunktionen durch den Assistenten gesteuert werden können. Wirklich nützlich auf dem Niveau eines Google Assistant ist Bixby aber immer noch nicht – umso unverständlicher, dass der Helfer auch am Galaxy S10e noch eine eigene Hardware-Taste am linken Gehäuserand besitzt. Immerhin: Samsung gibt einem neuerdings die Möglichkeit, den „Bixby-Button“ teilweise umzuprogrammieren.

Wer mehr über das One UI wissen will, kann sich hier schlau machen:

Samsung „One UI“ mit Android 9 Pie auf dem Galaxy S9 ausprobiert
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Samsung Galaxy S10e im Test: Kamera

Im Gegensatz zu den beiden Modellbrüdern hat das Galaxy S10e „nur“ eine Dual-Kamera an Bord. Die Hauptkamera löst mit 12 MP auf und bietet eine variable Blende von f/1.5 bis f/2.4. Das zweite Model zeigt sich mit 16 MP und einer 12-mm-Brennweite für Ultraweitwinkel verantwortlich. Komplettiert wird das Ganze von einer 10-MP-Selfie-Knipse an der Front, die im Kameraloch steckt.

Die Bildqualität kann vor allem bei guten Lichtverhältnissen überzeugen und liefert exzellente Ergebnisse. Bei Low-Light-Aufnahmen kann das Galaxy S10e aber nicht ganz mit der Spitze in Form des P30 Pro oder Pixel 3 mithalten. Insgesamt vergeben wir der Kamera im Galaxy S10e 4 von 5 möglichen Punkten. Alles weitere dazu gibt es im ausführlichen Kameratest zum Galaxy S10e:

Samsung Galaxy S10e im Test: Akku

Mit 3.100 mAh ist der Akku im Galaxy S10e nicht gerade üppig bemessen. Im regulären Galaxy S10 gibt es eine 3.400 mAh starke Energiezelle, das Plus-Modell hat sogar einen 4.100-mAh-Akku. Das zeigt sich auch an der Akkulaufzeit, die sich im Mittelmaß einpendelt. Bei durchschnittlicher Nutzung kommt man mit dem Galaxy S10e gut über einen Tag – mehr ist allerdings nicht drin. Und wer sein Smartphone stärker beansprucht, hier und da mal ein grafisch aufwändiges Spiel spielt oder ein längeres Video schaut, der muss am Nachmittag in aller Regel nachtanken. Das funktioniert glücklicherweise ziemlich zügig, denn das Galaxy S10e kann sowohl kabelgebunden als auch kabellos schnell wieder aufgeladen werden. Mit dem mitgelieferten Netzteil schafften wir circa 50 Prozent in etwa 30 Minuten.

Auch das Galaxy S10e verfügt wie seine größeren Brüder über das „PowerShare“-Feature und kann damit selbst zu einer drahtlosen Ladestation werden und andere Geräte aufladen. Das ist mehr als ein Gimmick und im Alltag nützlicher, als man zunächst glauben mag.

Samsung Galaxy S10 im Test: Fazit

Die Rebellion ist gelungen: Im Test leistet sich das Galaxy S10e kaum wahrnehmbare Schwächen, punktet im Gegenzug aber mit einem kompakten Format, tollem Design und hervorragender Verarbeitungsqualität sowie leistungsstarker Performance. Samsung hat an den richtigen Stellen den Rotstift angesetzt und im Vergleich zu den anderen S10-Modellen auf Features verzichtet, die zwar „nice to have“ sind, aber eben nicht kriegsentscheidend – etwa eine dritte Kamera als Teleobjektiv. Zudem geht der Hersteller einen Schritt auf seine Kritiker zu und bietet nach zwei Jahren endlich wieder ein Galaxy S ohne Edge-Display an.

Mit einem UVP in Höhe von 749 Euro ist das Galaxy S10e zwar 150 Euro günstiger als das reguläre Galaxy S10, ein Schnäppchen ist aber auch das e-Modell nicht. Wer allerdings auf der Suche nach einem handlichen und halbwegs bezahlbaren Flaggschiff-Smartphone ist, der kommt zumindest im Android-Sektor derzeit kaum am Galaxy S10e vorbei – zumal der Straßenpreis mittlerweile gesunken ist.

Samsung Galaxy S10e im Test: Bewertung

  • Verarbeitung, Haptik und Design: 5/5
  • Display: 4/5
  • Kameras: 4/5
  • Software: 4/5
  • Performance: 4/5
  • Telefonie und Audio: 4/5
  • Konnektivität und Speicher: 4/5
  • Akku und Alltag: 4/5

Gesamt: 85 %

Samsung Galaxy S10e im Test: Das hat uns gut gefallen

  • Exzellente Verarbeitung
  • Kompaktes Gehäuse
  • Ausreichend scharfes Super-AMOLED-Display
  • Keine abgerundeten Displayränder
  • Starke Performance
  • One UI auf Einhandbedienung ausgelegt
  • Kamera schießt hervorragende Fotos
  • Gut klingende Stereo-Lautsprecher
  • 3,5-mm-Kopfhöreranschluss

Samsung Galaxy S10e im Test: Das fanden wir nicht so gut

  • Display könnte im Freien etwas heller sein
  • Bixby noch immer nicht so nützlich wie andere digitale Assistenten
  • Powerbutton sitzt zu weit oben
  • Akkulaufzeit könnte besser sein
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