Die Deutsche Bahn hat am Sanierungsstau hart zu beißen. Kaum haben erste Arbeiten begonnen, geht auf den Schienen praktisch nichts mehr den gewohnten Gang. Experten zufolge wird sich daran über Jahre nichts ändern.
Jahrzehnt des Chaos: Bahnkunden sollten keine Hoffnung schöpfen
Die Deutsche Bahn und ihr Schienennetz werden noch Jahre brauchen, um aus dem aktuellen Chaos wieder herauszukommen – trotz jährlicher Investitionen in Milliardenhöhe. Das meint der Fahrgastverband Pro Bahn, der „ein Jahrzehnt mit vielen Baustellen, Umleitungen und Einschränkungen“ prophezeit (Quelle: WEB.de via Zeit).
Zwar laufen seit dem Sommer die ersten Arbeiten der auf mehrere Jahre angelegten Grundsanierung auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Doch bis das bei den Fahrgästen ankommt, werde es weit länger dauern:
Die Früchte der Investitionen in das Bahnnetz werden wir erst in vielen Jahren ernten können.
Mit den Problemen des Schienennetzes – die wiederum einen Negativrekord an Verspätungen verursacht haben – ist es allerdings nicht getan. Schröder kritisiert weiter:
Personalmangel, schmutzige Züge und schmuddelige Bahnhöfe – das sind die sichtbaren Zeichen einer Bahn, die in vielen Bereichen den Anschluss verloren hat.
Den Anschluss zu verlieren – davon können viele Fahrgäste ein trauriges Lied singen. Der Ehrenvorsitzende von Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, erklärt gegenüber der Tagesschau, woran das liegt: „Wenn jahrzehntelang zu wenig Geld in das System investiert worden ist, dann funktioniert ein solch komplexes System wie die Bahn eben irgendwann überhaupt nicht mehr.“
DB InfraGo: Besserung wird Jahre dauern
Um die Situation endlich wieder in den Griff zu kriegen, haben DB und Bundesregierung ein Sanierungsprogramm aufgelegt, das inzwischen bereits im Gang ist. Die Finanzierung vieler Großbaustellen soll allerdings nur bis 2027 stehen. Angedacht sind die notwendigen Arbeiten bis 2030 – wenn das mal reicht.
Da ist auch der Chef von DB InfraGo, Philipp Nagl, alles andere als sicher. Sein Unternehmen ist für Schienen, Bahnhöfe und Stellwerke verantwortlich, ein Gros der anstehenden Sanierung läuft also bei der DB InfraGo ab. Er sagt: „In den vergangenen Jahrzehnten wurde zu wenig erneuert, zu wenig in die Sanierung gesteckt.“ Auf der anderen Seite würden zehn Jahre jetzt nicht reichen, um das wieder in Ordnung zu bringen.
Die Sanierung der Riedbahn ist nur der erste Schritt im Plan der DB: