Die Angst vor einer Abschaltung des DSL-Netzes macht die Runde – ausgelöst durch einen Bericht der Bild-Zeitung. Nun haben sich sowohl der Branchenverband Breko als auch die Telekom klar dazu geäußert.
Breko: Kein DSL-Aus ab 2030
Millionen DSL-Kunden in Deutschland könnten in Zukunft ohne Internet dastehen – zumindest, wenn man der Bild-Zeitung glaubt. Diese hatte berichtet, dass die EU-Kommission und die Bundesnetzagentur eine Abschaltung des Kupfernetzes bis 2030 durchsetzen wollen.
Eine Abschaltung von heute auf morgen ohne Ersatz ist allerdings ausgeschlossen. Statt Glasfaser-Zwang geht es vielmehr um einen geordneten Übergang. Wer noch DSL nutzt, muss sich nicht panisch nach Alternativen umsehen. Ohne Netz wird in Deutschland niemand dastehen, versichert der Telekommunikationsverband Breko (Quelle: golem.de).
Fest steht, dass die Bundesregierung an einer Strategie arbeitet, wie der Wechsel auf Glasfaser gelingen kann. Dabei geht es vor allem darum, möglichst früh Rechtssicherheit für Nutzer und Anbieter zu schaffen. Wichtig dabei sei, dass der Wandel dort startet, wo bereits Glasfaser liegt, und nicht blindlings durchgesetzt wird.
Die Telekom wiederum warnt davor, das Kupfernetz zu früh abzuschalten – selbst dort, wo Glasfaser bereits verfügbar ist. Aus Sicht des Konzerns fehlen die nötigen rechtlichen Grundlagen. Die Diskussion sei „völlig verfrüht“. Andere Anbieter werfen der Telekom hingegen vor, sich an alten Strukturen festzuklammern und den Wechsel unnötig zu verzögern.
DSL-Aus: Manche Länder nennen Abschalttermin
Spanien und Finnland haben sich zum Ziel gesetzt, ihre Kupfernetze noch im Laufe des Jahres 2025 abzuschalten. Luxemburg, Frankreich und Dänemark streben das Aus für Kupferleitungen bis spätestens 2030 an.
In Deutschland liegt der Glasfaseranteil aktuell erst bei theoretischen 47 Prozent, davon sind nur rund 19 Prozent direkt nutzbar. Ein schneller Komplettumstieg wäre hierzulande also technisch und rechtlich kaum realisierbar.