Erst voller Elan in Richtung Elektromobilität unterwegs, jetzt wankt die Strategie: Porsche steht unter massivem Druck, da sich der Markt schneller verändert als geplant. Besonders in China muss die Marke nun den Preis dafür zahlen.
Porsche: Einseitige E-Auto-Strategie rächt sich
Porsche wollte mit einem klaren Bekenntnis zur E-Mobilität früh neue Maßstäbe setzen. Bis 2030 sollten 80 Prozent der Modelle elektrisch sein. Doch nun holt die Realität den Hersteller ein. Während die Nachfrage in wichtigen Märkten einbricht, verzögern sich neue Elektromodelle wie der Nachfolger des 718 und ein großer SUV. Besonders in China verliert Porsche rasant an Boden: Ein Absatzrückgang von 42 Prozent im ersten Quartal 2025 spricht eine deutliche Sprache.
Laut Experten liegt der Grund nicht nur im Marktumfeld, sondern auch in strukturellen Fehlern. So habe Porsche Plug-in-Hybride und andere Alternativen zu früh abgeschrieben. Jetzt müssen sogar zusätzliche Verbrennermodelle entwickelt werden – ein Rückschritt, der teuer wird.
Chinesische Konkurrenten wie Xiaomi und BYD setzen Porsche mit preisgünstigen, hochgerüsteten E-Autos unter Druck. Mit aktiven Fahrwerken, KI-Steuerung und vierstelligen PS-Zahlen greifen sie die deutsche Luxusmarke direkt an und lassen ihr kaum Spielraum. Die Differenzierung über Technik und Exklusivität funktioniert in diesem Umfeld immer weniger.
Porsche: Führungskrise trifft auf Marktchaos
Porsche versucht gegenzusteuern: Die Konzernführung wird neu aufgestellt und die internen Prozesse werden überarbeitet. Michael Steiner übernimmt als Vizechef, weitere Schlüsselposten wurden bereits im Februar neu besetzt (Quelle: InsideEVs). Viele Beobachter halten das jedoch nur für kosmetische Änderungen. Ein echter Kurswechsel bleibt bislang aus.
Bereits im Februar fielen 1.900 Stellen weg. Laut Medienberichten könnten weitere 8.000 Arbeitsplätze folgen. Zudem wurde die Umsatzprognose für 2025 um zwei Milliarden Euro gesenkt.
Mehr zum elektrischen Porsche Macan seht ihr im Video: