Mit der Einführung der JPEG-XL-Erweiterung für Windows 11 verspricht Microsoft einen Quantensprung in der Bildkompression. Das neue Format soll kleinere Dateien bei besserer Qualität ermöglichen und dabei voll abwärtskompatibel sein. Doch die Einbindung ist ausbaufähig – denn nicht einmal Windows eigene Foto-App kann aktuell mit dem Format umgehen.
JPEG XL: Nur für Windows 11 24H2
Die JPEG-XL-Erweiterung steht ab sofort im Microsoft Store zum Download bereit (im Microsoft Store anschauen). Allerdings benötigt ihr dafür zwingend Windows 11 in der Version 24H2. Ältere Windows-Versionen gehen leer aus. Die Installation der Erweiterung ermöglicht es dem Betriebssystem offiziell, Dateien mit der Endung „.jxl“ (JPEG XL) zu erkennen, zu verarbeiten und zu speichern.
Das neue Bildformat trumpft auf dem Papier mit beeindruckenden Eigenschaften auf: Es komprimiert Bilder effizienter als klassische JPEGs. Das heißt, die Bilder sehen bei gleicher Dateigröße besser aus, oder sie brauchen weniger Speicherplatz, um die gleiche Bildqualität zu erzielen.
Zudem unterstützt JPEG XL verlustfreies Encoding und kann mit HDR-Inhalten sowie Transparenz umgehen. Besonders clever: Bestehende JPEG-Dateien lassen sich verlustfrei in das neue Format umwandeln und bei Bedarf wieder zurückkonvertieren – das spart Speicherplatz.
Einbindung in Windows 11 lässt zu wünschen übrig
Klingt auf dem Papier zwar wunderbar, doch die Realität sieht in Windows 11 ernüchternd aus, wie ich selbst feststellen musste: Nach Installation der Erweiterung verweigert mir die Windows-eigene Foto-App die Anzeige von JPEG-XL-Dateien. Auch bei der Nutzung von Paint wird JPEG XL nicht unterstützt. Zum Abspeichern von Bildern in JPEG XL musste ich weiterhin auf Drittanbieter-Software wie etwa Affinity Photo 2 ausweichen.
Der bislang einzige Mehrwert, der mir aufgefallen ist: Der Windows Explorer kann jetzt ein Vorschaubild der JPEG-XL-Dateien anzeigen – das war’s! Diese fundamentalen Einschränkungen machen das neue Format vorerst zu einem stumpfen Schwert im Alltag. Bleibt zu hoffen, dass Microsoft hier schleunigst nachbessert.