Günstige Smartphones gibt es wie Sand am Meer. Trotzdem stürzen sich viele Kunden für Handy und Vertrag immer tiefer in die Schuldenfalle. Dabei gibt es simple Wege aus dem Überschuldungschaos.
Ältere und jüngere Menschen häufen Schulden fürs Handy an
Wer sich ein neues Smartphone zulegen will, sollte das nötige Geld dafür parat haben. Klingt selbstverständlich, ist bei den happigen Preisen jenseits von 1.000 Euro für viele Flaggschiffmodelle aber längst nicht für alle Kunden möglich – und sie verschulden sich dafür.
So ist in der Altersgruppe zwischen 25 und 35 der tatsächliche Schuldenberg am höchsten: Mit 1.642 Euro stehen sie durchschnittlich bei Telekommunikationsanbietern in der Kreide. Zu dem Preis kriegt man schon ein Smartphone der Premiumklasse – und genau die sind das Problem, meint Verivox-Experte Jörg Schamberg:
Gerade bei Jüngeren haben Top-Marken wie Apple, Samsung und Co. nach wie vor eine große Strahlkraft. Um den Einmalpreis des Wunschgeräts so niedrig wie möglich zu halten, binden sich viele Kunden an hochpreisige, überdimensionierte Laufzeittarife. Langfristige Finanzierungskosten und ein potenzielles Überschuldungsrisiko werden ausgeblendet.
Wer ein Smartphone im Bundle mit Vertrag kauft, zahlt zwar erst einmal weniger. Wenn ihr nicht rechtzeitig kündigt, passen die Anbieter aber nur selten auf eigene Initiative die Kosten an, sobald das Handy abbezahlt ist. Dann wird es mit der Zeit richtig teuer.
Das trifft übrigens nicht nur Jüngere, im Gegenteil. Den stärksten Anstieg bei der Überschuldung für Smartphone und Co. verzeichnet die Altersgruppe ab 55 Jahren. Ihr Schuldenberg hat sich zwischen 2013 und 2023 (Zahlen für 2024 liegen noch nicht vor) mit einem Plus von 117 Prozent mehr als verdoppelt.
Insgesamt gilt der Telekommunikationssektor als problematischster Bereich in punkto Schulden bei Privatpersonen. Weder für Miete noch gegenüber Banken stecken die Deutschen so tief im Schuldensumpf.
Hinweis: Die Zahlen zur Überschuldung beziehen sich nicht ausschließlich auf Handykosten und Mobilfunkverträge. Auch Festnetz und Internet fallen bei den Zahlungsverpflichtungen gegenüber Telekommunikationsdiensten ins Gewicht. Verivox greift für die aktuelle Analyse auf Daten des Statistischen Bundesamts zurück.
Verivox verrät Wege aus der Schuldenfalle
Doch es gibt Auswege aus der Schuldenfalle. Zum einen, so Verivox, sollten preisbewusste Kunden eher auf Bundles verzichten, da diese immer die Gefahr bieten, mit der Zeit zu viel zu zahlen. Smartphone und Vertrag getrennt zu zahlen sei auf Dauer günstiger – zumal in den vergangenen Jahren vor allem die Preise für die Hardware stark gestiegen sind. Verträge hingegen bieten heute im Schnitt deutlich mehr Leistung fürs gleiche Geld.
Das könnt ihr euch zu Nutze machen, wenn ihr einen günstigen Vertrag aussucht. Wir haben aktuelle Sparverträge in unserem Artikel zusammengefasst. Wer dann auch mit einem Mittelklasse-Smartphone ausreichend versorgt ist oder in der Oberklasse eher auf das Vorjahresmodell setzt, kann deutlich sparen. Große Einbußen muss man dabei gar nicht hinnehmen, wie auch Verivox erklärt. Denn die Unterschiede in der Hardware-Leistung sind von Jahr zu Jahr geschrumpft. Lange Software-Garantien sorgen heute außerdem dafür, dass ein Modell vom Vorjahr nicht so schnell veraltet ist.
Setzt ihr doch auf Bundle-Angebote gilt es, die Laufzeiten im Blick zu behalten. Der klassische Trick, einen Vertrag direkt nach Abschluss wieder zum Laufzeitende zu kündigen, bewahrt euch am Ende vor bösen Überraschungen.