Lautsprecherhersteller Ultimate Ears: Ein Blick hinter die Kulissen

Viele von uns nutzen Bluetooth-Lautsprecher; die wenigsten von uns machen sich aber wahrscheinlich Gedanken darüber, wie viel Arbeit in einem solchen Ding tatsächlich steckt. Wir von GIGA hatte die Möglichkeit, beim Hersteller Ultimate Ears in Portland einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Aller Anfang ist schwer
Alles beginnt mit dem Design. Nein, falsch. Alles beginnt mit einem Team, das eine Idee hat, die umgesetzt werden soll. Lautsprecherhersteller Ultimate Ears (kurz UE), der verantwortlich ist für Bluetooth-Lautsprecher wie den Boom und den Megaboom, ist da nicht anders. Alleine die Idee für den Boom-Lautsprecher befand sich knapp ein Jahr im Entstehungsprozess, bevor es dann an die tatsächliche Konzeption ging.
Das Design für ein solches Produkt ist dann natürlich sehr wichtig, allerdings ist die Wissenschaft der absolut ausschlaggebende Faktor. Wenn etwas (also eine Funktionsweise) wissenschaftlich belegt werden kann, ist dies laut der UE-Mitarbeiter zu 95% ausschlaggebend für das Resultat, auch wenn die subjektive Meinung dies in seltenen Fällen anders sieht.
Entwickelt wurden Boom und Megaboom (der eine größere, lautere und robustere Version des Bluetooth-Lautsprechers darstellt und den wir getestet haben) im eigenen Bürokomplex in Portland. Die Produktion selbst findet später im eigenen Werk in China statt. Richtig: UE setzt auch hier auf eine eigene Produktionsstätte statt Auslagerung, um wirklich von Anfang bis Ende an der Herstellung beteiligt zu sein.
Wie viel aber tatsächlich in so einer kleinen Box steckt, dürfte den meisten Käufern nicht bewusst sein. Damit UE selbst zufrieden mit seinen Lautsprechern ist, müssen diese zahlreiche Stationen und Tests durchlaufen. Zu diesen gehören
- Materials
- Anechoic Chamber
- Compliance
- MOS RoomElectrical Engineering
- Product Quality Assurance
- Mechanical Engineering
Eben diese durften auch wir uns anschauen und möchten unsere Erfahrungen und Eindrücke hier gerne teilen.
UE Boom und Megaboom: Der Weg zum finalen Produkt
Materials
Wie fühlt sich ein Produkt an, wie sieht es aus, welche Materialien werden verwendet? Wer den Boom oder den Megaboom einmal in der Hand hatte, kennt den netzartige Stoff, der dort hauptsächlich zum Einsatz kommt. Megaboom ist zudem wasserdicht und stoßfest – zwei weitere Eigenschaften, bei denen das Material ebenfalls mitspielen muss. Deshalb wird zunächst auch viel ausprobiert. Welches „Netz“ fühlt sich richtig gut an, sieht dabei gut aus und lässt aber auch noch einen guten Klang zu? Wie muss es sich anfühlen, damit man die Lautsprecher auch gerne in der Hand hält? Mit genau diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich der Bereich Materials und entwickelt neue Designs, testet die unterschiedlichsten synthetischen Gewebe und probiert solange herum, bis das Ergebnis überzeugen kann.
Anechoic Chamber (Absorber- bzw. Schallkammer)
Wer schon einmal in einer Schallkammer war, weiß wie seltsam es ist, gar nichts mehr zu hören. Wirklich gar nichts mehr. Der Druck auf den Ohren wächst, irgendwann hört man nur noch das eigenen Herz pochen, der Puls in den Ohren scheint zu dröhnen und der eigene Atmen wird richtig laut. Der nicht gerade günstige Raum (etwa 1 Million US-Dollar) ist allerdings nicht dazu da, sich selbst zu erfahren, sondern dient dazu, die akustischen Signale eines Gerätes genauestens zu messen. Sendet ein Lautsprecher Störgeräusche aus, landet der (360 Grad-) Klang der Megaboom auch wirklich überall da, wo er hin soll und so weiter. Zu der Schallkammer gehören jede Menge Messinstrumente, mit denen die Treiber der Lautsprecher neu kalibriert, angepasst und per Laser ausgemessen werden können und vieles mehr.
Auf Seite 2 geht es weiter mit den Bereichen Compliance, dem MOS Room und Electronical Engineering