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WhatsApp und Snapchat verboten: Deutsches Unternehmen greift bei DSGVO hart durch

© bigtunaonline / Getty Images
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Kein WhatsApp, kein Snapchat: Eines der größten deutschen Unternehmen verbietet seinen Mitarbeitern die beliebten Messenger zu benutzen. Der Grund dafür ist die EU.

 
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Continental verbietet WhatsApp und Snapchat wegen Datenschutzbedenken

Mitarbeiter des Automobilzulieferers Continental dürfen auf ihren Diensthandys kein WhatsApp und Snapchat mehr benutzen. Grund für dieses harte Vorgehen ist die neue Datenschutzverordnung der EU. Der Konzern fürchtet sich um Verstöße gegen die DSGVO, denn die beliebten Messenger greifen auf persönliche Daten der Mitarbeiter und Geschäftspartner zu. Etwa 36.000 Angestellte mit einem Diensthandy seien weltweit betroffen, berichtet der Spiegel.

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Continental ist vor allem als Reifenhersteller für die Autoindustrie tätig. Das selbst gesteckte Ziel des Unternehmens: eine Zukunft ohne Verkehrsunfälle. Continental-Vorstandsvorsitzender Dr. Elmar Degenhart erklärt: „Wir arbeiten an null Unfällen im Straßenverkehr und fordern daher eine solche Vision Zero auch für den Datenverkehr“. Im Fall von WhatsApp und Snapchat kann laut Continental der Zugriff auf das Adressbuch nicht eingeschränkt werden. Dieses Datenschutzrisiko wolle das Unternehmen nicht tragen, heißt es in einer Mitteilung.

WhatsApp- und Snapchat-Verbot: Continental zieht Notbremse

Wer WhatsApp und Snapchat benutzen möchte, muss den Zugriff auf die Kontaktdaten im Adressbuch zustimmen. Damit werden die persönlichen Daten wie Namen und Nummer auf die Server der Unternehmen geladen. Wer dies ablehnt, kann die Apps nur sehr eingeschränkt nutzen. Nach der neuen Datenschutzverodnung der EU könnte dieses Vorgehen zu Schwierigkeiten führen, denn eigentlich müssten die Mitarbeiter von Continental jeden einzelnen Kontakt um eine Einwilligung bitten, bevor die Daten übertragen werden.

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Welche Risiken bei der Nutzung von WhatsApp entstehen, erklärt Rechtsanwalt Christian Solmecke in diesem Video.

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Diese Bedingung erscheint dem Unternehmen im Alltag „nicht ausreichend zuverlässig und damit praktisch untauglich“. Aus Sicht von Continental wälzen die Messenger die Verantwortung auf die Nutzer ab. Somit zieht Continental die Notbremse und verbietet die Apps. Das Unternehmen zeige sich allerdings offen die Regelung aufzuheben, wenn WhatsApp und Snapchat ihre Dienste im Sinne der DSGVO anpassen.

Zum Glück müssen die Mitarbeiter jetzt nicht über Briefe und Rauchzeichen kommunizieren, sondern werden sich eine Alternative zu WhatsApp suchen, wie beispielsweise Threema.

Quelle: Continental, via Spiegel

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