Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält GIGA ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. GIGA
  2. Tech
  3. Apps & Downloads
  4. Hardware-News, Deals, Tests & Tipps auf GIGA
  5. Was ist Open-Source? – einfach erklärt

Was ist Open-Source? – einfach erklärt

© Pixabay / kreatikar
Anzeige

Was ist Open-Source-Software? Ist es das gleiche wie „Freeware“? Ist das immer kostenlos? Kann ich das immer kommerziell nutzen? Diese und alle wichtigen Fragen zu Open-Source beantworten wir euch hier.

Anzeige

Was ist Open-Source?

Der Begriff „Open-Source“ bedeutet auf Deutsch „Offene Quelle“. Damit sind Programme und Anwendungen gemeint, deren Quellcode der Entwickler offen gelegt hat. Man kann sich also genau anschauen, wie ein Programm funktioniert und was es genau tut. Dadurch ist Open-Source-Software in der Regel vertrauenswürdiger als proprietäre Software, deren Quellcodes nicht einsehbar sind.

Ist Open-Source kostenlos? Der Unterschied zu „Freeware“

Sogenannte „Freeware“ ist lediglich Software, die kostenlos ist. Freeware muss aber nicht zwangsläufig Open-Source sein. Andersherum kann es Open-Source-Software geben, die entweder kostenlos oder kostenpflichtig ist. Denn nur, weil der Quellcode einsehbar ist, heißt das nicht, dass der Entwickler seine Software auch kostenlos anbietet. Die meisten bekannten Open-Source-Programme sind aber auch gleichzeitig Freeware – also kostenlos. Diese werden dann „Free and Open Source Software“ genannt, also „FOSS“.

Anzeige
  • Proprietäre Software: Die Weiterverbreitung und Änderung des Programms ist verboten.
  • Open-Source-Software: Der Quellcode der Software ist einsehbar und darf meistens auch kostenlos verbreitet werden.
  • Freeware: Kostenlose Software. Verbreitung und Änderung ist abhängig davon, ob sie proprietär oder Open-Source ist.
  • Shareware: Proprietäre Software zum Testen, die nur einen Teil ihrer Funktionen demonstriert. Meistens muss die Vollversion nach einer bestimmten Zeit durch Lizenzerwerb gekauft werden.

Wie kann man mit Open-Source Geld verdienen?

Viele glauben vielleicht, dass man mit Open-Source-Software kein Geld verdienen kann. Das stimmt aber nicht:

  • Beispielsweise kann ein Entwickler seine Open-Source-Software für ein bestimmtes Unternehmen anbieten. Der Quellcode ist zwar offen gelegt, aber das Unternehmen darf die Software erst benutzen, nachdem es diese gekauft hat.
  • Außerdem will das Unternehmen das Programm vielleicht ändern, um es an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Dann kann der Entwickler dafür ebenfalls eine Bezahlung verlangen.
  • Wenn ein Unternehmen Support für eine Open-Source-Software haben will, kann auch der Support bezahlt werden.
  • Der Entwickler kann auch Geld dafür verlangen, den Quellcode zu kompilieren, sodass er für das Unternehmen überhaupt erst nutzbar wird – sofern das Unternehmen nicht weiß, wie das geht.
Anzeige

 

Kann ich Open-Source immer kommerziell nutzen?

Nein. Der Entwickler bestimmt, ob seine Open-Software auch kommerziell genutzt werden darf. Es können zwar viele Open-Source-Programme auch kommerziell genutzt werden, aber es kommt auch vor, dass Software für die private Nutzung kostenlos, aber für kommerzielle Nutzung kostenpflichtig ist.

Wenn ein Unternehmen Open-Source-Software nutzen möchte, sollte es sich genau die Lizenzbedingungen durchlesen. Ein Verstoß dagegen kann als Urheberrechtsverletzung geahndet werden und zu Schadensersatzforderungen führen.

Warum klaut man nicht einfach den Quellcode von Open-Source-Software?

Es hängt viel davon ab, unter welcher Lizenz die Open-Source-Software veröffentlicht wurde: Je nach gewählter Lizenz ist es sogar erlaubt, den Quellcode zu kopieren und zu modifizieren (Beispiel: Lizenz GPL2). Allerdings muss das daraus entstehende neue Programm dann meistens auch zu den gleichen Lizenzbedingungen angeboten werden.

Anzeige
  • Grundsätzlich könnte jemand natürlich einfach den Quellcode einer kostenlosen Open-Source-Software klauen und diesen dann unter anderem Namen mit geschlossenem Quellcode verkaufen (Closed-Source). Zwar ist dieses Verhalten falsch, aber leider gibt es solche Menschen, die eben nicht ethisch handeln.
  • Angenommen man hätte genügend Indizien oder Beweise dafür, dass der Quellcode kopiert wurde, dann könnte das jedoch starke rechtliche Folgen haben. Im obigen Beispiel hätte der Täter eine kostenlose Software kopiert und diese zum Verkauf angeboten. Der Entwickler könnte den Täter dann wegen Urheberrechtsverletzung verklagen.
  • Realistisch betrachtet ist es relativ schwer, andere daran zu hindern, den eigenen Quellcode einfach zu stehlen und für eigene Programme zu nutzen. Es sei denn man hat genügend finanzielle Mittel, um Experten und Anwälte aufzustellen.
Anzeige

Das sind die bekanntesten Open-Source-Programme

Hier seht einige der bekanntesten und am meisten genutzten Open-Source-Programme:

  • 7-zip (Packprogramm)
  • Audacity (Audiobearbeitung)
  • Blender (3D-Animation)
  • ClamWin (Antivirus)
  • CloneZilla (Backup)
  • F-Droid (App-Store für kostenlsoe Open-Source-Apps)
  • FileZilla (Server- und Client-Datenübertragung)
  • Firefox (Internet Browser)
  • Ghostscript (Hilfsprogramm für PDF-Drucker)
  • GIMP (Bildbearbeitung)
  • KeePass (Passwort-Safe)
  • LibreOffice (Office und Büro)
  • Notepad++ (Text-Editor)
  • OBS (Videoschnitt)
  • Linux-Betriebssysteme (wie „Linux Mint“, Debian und „Pop!_OS“)
  • Thunderbird (E-Mail-Client)
  • VeraCrypt (Verschlüsselung)
  • VirtualBox (Virtualisierung)
  • VLC Media Player (Videoplayer)
  • XnView (Bildbetrachter)

Wo kann ich Open-Source-Software herunterladen?

Am Computer

  • Unter Windows sucht ihr im Internet nach der jeweiligen Software und ladet sie am besten direkt von der Webseite des Entwicklers herunter. Klickt dann doppelt auf die EXE-Datei, um das Programm zu installieren.
  • Unter Linux findet ihr die jeweilige Software meistens im Software-Center eurer genutzten Distribution. Es lassen sich manche Programme aber auch beispielsweise als DEB-, SH- oder RUN-Datei herunterladen und installieren.
  • Für macOS sucht ihr am besten im Internet nach dem jeweiligen Programm und wie man es installiert. Oft kann man Programme relativ einfach über Terminal-Befehle installieren. Es gibt aber in der Regel weniger unterstützte Open-Source-Programme, weil Apple seine Betriebssysteme gerne geschlossen hält.

Am Smartphone

  • In Android könnt ihr euch den App-Store „F-Droid“ als APK-Datei herunterladen und installieren. Der Store bietet nur kostenlose Open-Source-Apps an.
  • Unter iOS könnt ihr keine anderen App-Stores installieren. Es gibt für iPhones und iPads offiziell nur den Apple-App-Store. Wenn ihr die gesuchte App dort nicht findet, könnt ihr sie ohne Weiteres nicht installieren. Es sei denn, ihr kennt euch gut mit Jailbreaks aus.

Fazit: Open-Source-Software

Robert Schanze
Robert Schanze, GIGA-Redakteur für Windows, Android, Linux, Software, Hardware und Netzwerke.

Open-Source-Software ist sehr gut. Der Quellcode von Open-Source-Software ist einsehbar, wodurch die Sicherheit und Verlässlichkeit eines Programms einfach zu prüfen ist. Ohne Hintertüren oder Sicherheitslücken ist eine Software deutlich vertrauenswürdiger. Wir wissen beispielsweise nicht, ob die „Closed-Software“ auf unseren Smartphones nur das tut, was sie vorgibt zu tun oder vielleicht nicht doch noch zwei Hintertüren enthält und regelmäßig Daten ausspioniert. Hinzu kommt, dass Open-Source-Software oft sogar kostenlos und deutlich besser ist als ihre kostenpflichtigen Gegenstücke. Wenn jede Software Open-Source wäre, wäre es eine bessere IT-Welt.

Ich selbst nutze fast nur noch Open-Source-Software. Wie sieht das bei euch aus?

Open-Source vs. kommerzielle Software – was nutzt ihr?

Hat dir der Beitrag gefallen? Folge uns auf WhatsApp und Google News und verpasse keine Neuigkeit rund um Technik, Games und Entertainment.

Anzeige