Bei Apple lacht man über Frankreich: Der unheimliche Grund

Nach vielen Monaten muss sich Apple nun den Wünschen französischer Behörden beugen. Die Performance-Drossel im iPhone sorgte jetzt im Nachbarland zur Freude bei den Verbraucherschützern, bei Apple kann man über das Ergebnis hingegen vermutlich hingegen nur schmunzeln.
iPhone-Drossel: Französische Verbraucherschützer erreichen Millionenstrafe für Apple
Es war Ende Dezember 2017, als Apple zugeben musste, dass man aufgrund von Performance-Problemen der Akkus in den Smartphones die Geschwindigkeit selbiger künstlich reduzierte. Diese Drossel hatte Apple ohne genauere Angabe mit dem Update auf iOS 10.2.1 eingeführt und greift auch heute noch.
Nur wenige Tage danach berichteten wir, dass auch die Pariser Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde DGCCRF (kurz für „Direction générale de la concurrence, de la consommation et de la répression des fraudes“) aktiv wurde, um dieses Vorgehen genauer zu untersuchen. Mehr als zwei Jahre später gibt es nun ein Resultat dieser Untersuchungen.
Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, muss Apple nun eine Strafe in Höhe von 25 Millionen Euro zahlen. Die Untersuchungen hätten gezeigt, dass Apple die iPhone-Besitzer in der Tat nicht darüber informiert hatte, das eine derartige Drossel in den iOS-Updates vorhanden war. Betroffen waren damals zunächst das iPhone 6, iPhone SE und iPhone 7. Dieser Eingriff habe viele Verbraucher dazu gezwungen, ihre Akkus zu tauschen oder sogar ein neues Telefon zu kaufen.
Auch iOS 13 beinhaltet noch die – mittlerweile abschaltbare – Performance-Drossel fürs iPhone.
Apple stimmt der Millionenstrafe zu
Wie der Mitteilung der Verbraucherschützer ebenfalls zu entnehmen ist, hat Apple der Zahlung bereits zugestimmt. Beim iPhone-Hersteller dürfte diese Strafe jedoch nur ein Schulterzucken verursachen. Beim Blick auf die Gewinne im vergangenen Quartal entspricht dies nämlich etwa einem Zeitraum von nur zwei bis drei Stunden, bis man eine derartige Summe eingenommen hat. Zur Erinnerung: Apples Gewinn lag im 4. Quartal 2019 bei rund 22,2 Milliarden US-Dollar. Neben der Strafzahlung muss Apple außerdem einen Monat lang eine entsprechende Pressemitteilung auf seiner Webseite anzeigen.
Die Performance-Drossel ist auch in aktuellen iOS-Versionen noch aktiv, kann seit einiger Zeit aber auf Wunsch deaktiviert werden. Ziel der Funktion ist es, ein überraschendes Abschalten des iPhones zu verhindern, wenn der Akku im Smartphone zu alt ist und nicht länger die notwendige Leistung bietet. Statt dieser Abschaltung reduziert die Software die Performance des Handys.